
Wir sehen schon, unser Sommerrätsel "Rhön und Grabfeld aus der Vogelperspektive" ist erneut eine Herausforderung. Bald 300 Antworten erreichten uns zu der idyllischen Aufnahme am vergangenen Dienstag, und tatsächlich waren fast alle richtig.
Dabei war die Aufgabe alles andere als einfach, weil eine Ortschaft abseits größerer Verkehrswege gesucht wurde. Der Hinweis auf den holperigen Namen und die Lage dürfte am meisten geholfen haben, um auf Rüdenschwinden zu kommen.
Der zungenbrecherische Name fordert geradezu nach einer Erklärung, zumal kaum zu erwarten ist, dass er sich von einem schrumpfenden männlichen Hund ableitet. Lukas Grief, der erst vor einem Jahr zugezogen ist, musste sich auch erst schlaumachen, wie das 140-Einwohner-Fleckchen zu seinem Namen gekommen ist.
Zwei Erklärungsansätze für den Ortsnamen
Herausbekommen hat er, dass die "Schwende" – ein durch Brandrodung gewonnenes Landstück – Pate für einen Teil des Namens gestanden haben könnte. Eine weitere Erklärung ist, dass das Land einst im Besitz des Abtes von Fulda mit dem Namen Rudolswinden gewesen ist.
Es ist natürlich kaum der Name, der Grief bewogen hat, nach Rüdenschwinden zu bauen, sondern die einmalige Lage und eine funktionierende Gemeinschaft. "Hier hilft jeder jedem, wir machen viel gemeinsam." Dreh- und Angelpunkt ist dabei die äußerst aktive Feuerwehr, die sich mit den verschiedensten Veranstaltungen ins Dorfgeschehen einbringt. "Es gibt sogar eine Faschingsabteilung mit der kleinsten Garde weit und breit: zwei Mädchen".

Integration war kein Thema
Der gebürtige Fladungener kannte allerdings schon aus seiner Zeit in der Stadt viele Leute aus dem Dorf, weil er dort oft Feste besuchte. Bei einem hat er tatsächlich auch seine Frau Franziska kennengelernt, deren Eltern einige Jahre in Rüdenschwinden gewohnt haben. "Wir waren rasch integriert", zumal er bei der Feuerwehr eintrat und bei der Musik mitspielte. Außerdem gibt es zahlreiche junge Familien in Rüdenschwinden, mit denen das Paar schnell Kontakte knüpfte.
Einmalig ist aber vor allem die Lage des Dorfes, mit dem er schon vor seinem Studium geliebäugelt hatte. Nach vergeblicher Suche eines Hauses habe er durch Zufall von einem Baugrundstück erfahren, gleich zugeschlagen, und ist glücklich mit seiner Entscheidung.
Grandioses Panorama
Von seinem Grundstück aus bietet sich ein grandioses Panorama mit weitem Blick ins Streutal. Keine zwei Kilometer entfernt ist das Schwarze Moor. Wanderwege, die direkt an der Haustür vorbeiführen, laden zum Wandern oder Mountainbike fahren ein. "Auch für meine beiden Kinder eine ideale Umgebung zum Großwerden."
Hier ist das neue Rätsel
Auch unser nächster Kandidat hat noch den Charme ursprünglichen ländlichen Lebens. Ein Besuch ist wie ein Zeitsprung, zumal es scheint, als ob durch die nahe Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze die Zeit tatsächlich stehen geblieben ist. Dabei besitzt es noch ein Juwel, in dem sich einmal herrschaftliches Leben sich abspielte und – wir wissen es aber nicht ganz genau – wahrscheinlich einst eine sehr berühmte Persönlichkeit verkehrte. Gut erkennbar ist außerdem eine Bahnstrecke.