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Bad Neustadt
Rhön-Klinikum AG zieht Bilanz: Umsatzplus nach neun Monaten, aber Weltprobleme und Kritik am Gesetzgeber
Mehr Umsatzerlöse, ein besseres Ergebnis und mehr Patienten beim Rhön-Klinikum. Warum sich der Krankenhausbetreiber jedoch im Stich gelassen fühlt.
Das Rhön-Klinikum, hier ein Archivfoto aus dem Campus in Bad Neustadt, hat in den ersten neun Monaten des Jahres in seinen Einrichtungen mehr Patienten behandelt und mehr Umsatz eingefahren.
Foto: Stefan Kritzer | Das Rhön-Klinikum, hier ein Archivfoto aus dem Campus in Bad Neustadt, hat in den ersten neun Monaten des Jahres in seinen Einrichtungen mehr Patienten behandelt und mehr Umsatz eingefahren.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

Die Rhön-Klinikum AG mit Sitz in Bad Neustadt hat nach neun Monaten in diesem Geschäftsjahr Bilanz gezogen. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, seien die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf knapp über eine Milliarde Euro angestiegen. Das EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, verbesserte sich um 7,6 Prozent auf 76,5 Millionen Euro. Das Konzernergebnis betrug 17,8 Millionen Euro.

In allen Einrichtungen des Rhön-Klinikums wurde von Januar bis September dieses Jahres 641.622 Patienten behandelt – ein Plus von fast 10.000 im Vergleich zu 2021.

Rhön-Klinikum spricht von drei großen Themen in diesem Jahr

Der Umgang mit der Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die Weiterentwicklung der Regelungen zur Umsetzungsvereinbarung an der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM) seien bislang die drei großen Themen in diesem Jahr gewesen, schrieb der Konzern weiter.

Corona führte und führt zu Engpässen bei der Leistungserbringung der Kliniken und sorgte für eine Belastung der Mitarbeitenden. Was den Umfang der stationären Leistungen betrifft, liege man hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Die Rückkehr zur Normalität benötige mehr Zeit als anfangs gedacht, so das Rhön-Klinikum.

Der Krieg in der Ukraine verursachte Störungen in den Lieferketten, mit der Folge, dass das allgemeine Preisniveau nach oben ging. Die inflationären Tendenzen würden aber nicht in der aktuellen Vergütungsregulatorik abgebildet, so der Konzern. Zudem habe der Gesetzgeber noch keinen Ausgleichsmechanismus bekannt gegeben.

Kritik am Gesetzgeber: Was das Rhön-Klinikum beklagt

Im Gegensatz zu anderen Krankenhäusern, denen bei unveränderten Bedingungen die Insolvenz drohe, könne die Rhön-Klinikum AG "aufgrund einer soliden Finanzierungspolitik" eine solche Phase vorübergehend überbrücken. Dennoch fühle sich die gesamte deutsche Kliniklandschaft "erneut mit ihren Problemen alleine im Stich gelassen". Statt kurzfristigen Unterstützungsmaßnahmen befasse sich der Gesetzgeber, so die Kritik aus der Rhön, mit langfristigen, strategischen Vorhaben.

Was den Streit mit dem Land Hessen um das UKGM betrifft, seien die Verhandlungen weiterhin offen. Bei einzelnen, wesentlichen Punkten, hätten beide Parteien unterschiedliche Auffassungen. Allgemein geht es um die Frage der künftigen finanziellen Ausstattung des Uniklinikums. Der Krankenhausbetreiber betont aber: "Der Vorstand der Rhön‐Klinikum AG ist weiterhin an einer erfolgreichen Einigung interessiert."

 
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  • KPE
    Das arme Rhön Klinikum/Asklepios. Zu deutlich kann man erkennen, dass es einzig und alleine um die Befriedigung der Aktionäre. Gesundheit ist zur Ware verkommen. oder soll ich sagen Krankheit, denn gesunde Menschen bringen kein Geld. Die Privatisierung des Gesundheitswesens war der falsche Schritt in Bezug auf Kosten und gegen das Wohl von Patienten und Personal. Letzteres wird ausgepresst, bis nichts mehr geht, was die riesige Fluktuation in den, vor allem, privaten Häusern deutlich zeigt. Nicht der Patient und dessen Gesundung oder das Personal stehen vorne an, sondern einzig und alleine das Image, in tollen Werbetrailern gezeigt, und ein möglichst hoher Gewinn. Die Krankenfabriken sind der Beweis einer total fehl geschlagenen Gesundheitspolitik.
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  • tagesspiegel
    Gibt es zur Gesundheit der Patienten auch eine Statistik oder dient der ganze Zinober nur den Aktionären ?
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