
Gewinnbringende Geschäftszahlen sind in deutschen Krankenhäusern seit Jahren fast gar nicht zu finden. Eine Ausnahme ist hier die Rhön-Klinikum AG mit ihren Standorten in Bad Neustadt, Gießen und Marburg sowie in Bad Berka und Frankfurt an der Oder.
Auch im zurückliegenden Jahr wurden wieder mehr Patienten als im Vorjahr in den Kliniken der Rhön-Klinikum AG behandelt. Darüber hinaus stiegen Umsatz und Gewinn erneut an. In der virtuellen Bilanzpressekonferenz freute sich der Vorstandsvorsitzende Tobias Kaltenbach über die positiven Zahlen, kündigte aber gleichzeitig sein Ausscheiden Ende März aus der Rhön-Klinikum AG an. Kaltenbach stand dem Klinikkonzern seit 2022 vor und will sich in Zukunft wieder vollumfänglich der Hochschullehre widmen.

Veränderungen im Vorstand der Rhön-Klinikum AG
Die bislang dreiköpfige Geschäftsführung wird künftig von den beiden Vorständen Stefan Stranz und Gunther K. Weiß übernommen. Die Reduzierung des Vorstandes findet vor dem Hintergrund der Integration in den Asklepios Konzern statt.
Der scheidende Vorstandsvorsitzende Kaltenbach ging auf das schwierige Umfeld für Kliniken in Deutschland ein, blickte aber hoffnungsvoll auf die anstehende Krankenhausreform. Diese sei zukunftsweisend, bilde aber eine Reihe von Themen immer noch nicht hinreichend ab, so Kaltenbach.
Die selbst gesteckten Zielvorgaben für das Geschäftsjahr 2024 habe das Rhön-Klinikum mit seinen 18.744 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreicht. "Angesichts der Branchenentwicklung ist das mehr als bemerkenswert", sagte Stefan Stranz. Demnach erhöhte sich im vergangenen Jahr der Umsatz um 131,6 Millionen Euro auf 1,59 Milliarden Euro.
Ursächlich dafür sei der Anstieg der Patientenzahlen und der damit verbundenen Leistungen. In den Kliniken der Rhön-Klinikum AG wurden 912.965 Patienten behandelt, was einem Plus von 3,5 Prozent entspricht.
Der Konzerngewinn stieg um 5 Millionen Euro auf 45,2 Millionen Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beläuft sich auf 110,8 Millionen Euro und lag damit ebenfalls über dem Wert des Vorjahres. "Umsatz und Ergebnis sind im dritten Jahr in Folge angestiegen", sagte Stranz. Das laufende Geschäftsjahr 2025 soll weiteres Wachstum generieren, der Umsatz soll auf 1,7 Milliarden Euro ansteigen, so Stranz.
In Arbeit: Übergangsplan für den Klimaschutz
Die hochspezialisierten Krankenhäuser der Rhön-Klinikum AG werden gemeinsam mit den Asklepios-Kliniken auch weiterhin an ihrer Zukunftsfähigkeit arbeiten. Entwicklungen in Sachen Künstlicher Intelligenz und der fortschreitenden Digitalisierung bringe das Rhön-Klinikum stetig voran. Tobias Kaltenbach nannte als wichtigen Schritt auch die Elektronische Patientenakte.
Das Thema Nachhaltigkeit hob Kaltenbach ebenso hervor. Eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen der Gesundheitseinrichtungen wird angestrebt, das Abfallaufkommen soll in Relation zur Patientenzahl verringert werden. "Derzeit wird ein Übergangsplan für den Klimaschutz erarbeitet und in diesem Zusammenhang auch die Nachhaltigkeitsstrategie angepasst, die in den nächsten drei Jahren fertiggestellt und verabschiedet werden soll", so Kaltenbach.