Es musste angesichts der weiterhin täglich hohen Fallzahlen damit gerechnet werden. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert für Rhön-Grabfeld ist am Donnerstag wieder auf über 200 angestiegen. Laut Robert Koch-Institut lag er (Stand: 3.08 Uhr) bei 208,5 - so hoch wie in keiner anderen Region in Unterfranken. Verantwortlich für den Anstieg von 182,1 auf diesen Wert waren 47 neue Corona-Fälle, die das Gesundheitsamt an die Behörden übermittelt hatte. Der Anstieg erklärte sich dadurch, dass an diesem Tag "nur" 26 Fälle aus dem Berechnungszeitraum herausgefallen sind. Mit den neuerlichen Infektionen waren damit seit Ausbruch der Pandemie in Rhön und Grabfeld 2722 Fälle bestätigt. Das entsprach einer Infektionsrate von 3,42 Prozent.
Wie aus dem Statusupdate des Landkreises hervorging, galten zum Stand Donnerstag, 12 Uhr, 336 Rhön-Grabfelder als aktuell infiziert - ein kleiner Lichtblick in der derzeit kritischen Corona-Lage im Landkreis. Entgegen dem Trend der vergangenen Tage waren dies nämlich neun weniger als noch am Mittwoch. Jedoch befanden sich von diesen 336 Personen 17 in stationärer Behandlung. Das waren noch einmal zwei mehr als am Vortag.
Vier Corona-Patienten sind invasiv beatmet worden
Auch der Rhön-Klinikum Campus wies am Donnerstag (Stand: 14 Uhr) laut DIVI-Intensivregister 17 Covid-Patienten aus, die sich dort in intensivmedizinischer Behandlung befanden. Unter diese Zahl können jedoch auch Menschen aus anderen Landkreisen fallen. Vier von diesen 17 Corona-Patienten sind invasiv beatmet worden. Insgesamt waren am Campus noch sieben der insgesamt 136 Intensivbetten (inklusive Wachstation) frei. Der Anteil der Covid-Fälle an der Gesamtzahl aller Intensivbetten lag bei 12,5 Prozent.
Sieht man sich Stand Donnerstag einmal ganz allgemein beim RKI die Altersverteilung der Rhön-Grabfelder Infizierten an, fällt auf, dass die meisten Infektionen im Landkreis in der Gruppe der 35- bis 59-Jährigen (Gesamt: 940) registriert worden waren. Das Verhältnis von weiblichen und männlichen Betroffenen hielt sich nahezu die Waage. Direkt dahinter folgte die Gruppe der 15- bis 34-Jährigen (Gesamt: 738). Auch hier gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Es folgte die Gruppe der 60- bis 79-Jährigen (Gesamt: 392) und die über 80-Jährigen (Gesamt: 221). Bei Letzteren fiel auf, dass bislang mehr Frauen von einer Covid-Infektion betroffen waren.
Mehr Termine an Schnellteststrecken freigeschaltet
"Um Menschenansammlungen zu vermeiden", so begründet der Landkreis sein Vorgehen, dass für die eigenen betriebenen Schnellteststrecken vorab eine Online-Terminanmeldung zwingend erforderlich ist. Aufgrund der hohen Nachfrage haben die Verantwortlichen - wie bereits angekündigt - die Testkapazitäten inzwischen erhöht. Dafür sind die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Terminen mittlerweile von drei auf zwei Minuten verkürzt worden.
Hinsichtlich der Impfung im Impfzentrum wird gebeten, gegebenenfalls erforderliche Nachweise beim entsprechenden Termin vor Ort vorzulegen, um die in der Registrierung getätigten Angaben zu bestätigen. Ansonsten könne keine Impfung durchgeführt werden.
Blick in die Nachbarlandkreise
Auch beim Blick auf die Nachbarlandkreise belegte Rhön-Grabfeld am Donnerstag den negativen Spitzenplatz. Denn der Inzidenzwert des Landkreises Schmalkalden-Meiningen ging laut RKI auf 208,1 zurück. Dahinter folgte der Kreis Haßberge (182,5), der Kreis Fulda (147,4), der Kreis Hildburghausen (120,3), der Kreis Bad Kissingen (87,2) und der Kreis Schweinfurt (86,6).
Zum Thema kritische Berichterstattung- wir hatten Trappstadt und den doch recht unbequemen Kommentar unter dem ersten Artikel, dass bekannt ist, wo die Infektionen herkamen. Danke an den Kommentator für den Hinweis. So etwas wird ja nicht gerne gesehen, wenn zwar jeder weiß, dass es Regelverstöße gibt, aber - weil man das eben nicht macht - niemand diese Regelverstöße offen zugibt und benennt. Das ist schade! Denn nicht das Benennen eines Regelverstoßes ist das Problem, sondern dass sich eine gewisse Masse in gewissen Orten nicht mehr (?) an die Regeln gehalten hat.
Ich würde mir auch mehr Rückgrat seitens der Redakteure wünschen. Es erfordert sicher Rückgrat, wenn man vor Ort wohnt und dann „der Böse“ ist, weil man etwas ausspricht, was nicht offen ausgesprochen werden darf. Aber gerade dafür sind gute Medien da: Missstände ansprechen, damit sich was ändert.
Es ist wohl unvermeidbar, auch weiterhin ergänzend mit unsachlichen "Schwurbeleien" beglückt zu werden.
"Dass diese Zahlen rein gar nichts taugen"- gut analysiert
Im übrigen sei bemerkt: Was sagen seitens politisch hin und her jonglierbare festgelegte
Inzidenzwerte von "35", "50", "100" inclusive eines nichtaussagenden PCR-Schnelltest
zum tatsächlichen Immun-, Infektionsgeschehen bis hin zum tatsächlichen Krankheitsbild
überhaupt aus.
Liebes medizinisches Personal, es tut mir wirklich leid, dass es immer noch genug Covid***** gibt, die meinen, dass eine Inzidenz überhaupt nichts aussagt.
Ich schlage vor, dass alle die der Meinung sind, dass die Inzidenz reine Zahlenspielerei ist, ab sofort mit dem Pflegern und Ärztinnen auf den COVID-Stationen für einen Monat tauschen. Vielleicht haben diese beratungsresistenten Personen danach einen etwas erweiterten Horizont und verstehen, dass mir einer B.1.1.7 und COVID-Sars2 generell nicht zu spaßen ist.