
So tief wie möglich, so breit wie möglich und so wendig wie möglich – so wünscht sich jeder ambitionierte Rasentraktorpilot seinen fahrbaren Untersatz. Man kann wochenlang geschraubt und getüftelt haben– eine Erfolgsgarantie ist das noch lange nicht: Erfahrungsgemäß kommt beim Wettbewerb nur die Hälfte der Teams, die an den Start gehen, auch über die Ziellinie.
Manchmal säuft der Rasentraktor im Schlammloch ab, bisweilen kommt er in der extra rutschigen Drift-Kurve vom rechten Weg ab oder er bleibt ohne Angabe von näheren Gründen einfach mitten auf der Strecke stehen.
Es geht um den Spaß
Aber das macht nichts. Den Organisatoren des Rasentraktorrennens am Stäbleinshof an der Sondheimer Straße in Mellrichstadt geht es um die reine Gaudi, wenn am kommenden Samstag, 1. September, der Startschuss für die Rennaction fällt. Für die Teilnehmer und für die Zuschauer.
Das einzige, was die Freude der Räumle-Mitglieder vielleicht doch ein wenig trüben könnte, wäre, wenn das Team der „Bude Salz“ wie im Vorjahr den Sieg davontragen und den Pokal nach Salz mitnehmen würde. Das war bei einem Ortstermin bei den Initiatoren des Rennens zu erfahren. Die Mellerschter Räumle-Mitglieder richten seit 2004 das witzige Event aus.
Wenige Regeln
Die Regeln des Wettbewerbs sind einfach: Vorgeschrieben ist lediglich, dass das Fahrzeug ein fahrtüchtiger, ehemaliger Rasentraktor ist, der mit zwei Fahrern besetzt ist. Das Vehikel muss mit passenden Reifen ausgestattet sein und darf nicht breiter als 1,20 Meter sein. Die Hinterachse ist nicht gefedert.
Mit ganz normalen Rasenmäher-Rädern kann man bei dem Rennen allerdings keinen Blumentopf gewinnen. Fast alle Rasentraktoren, die am Wettbewerb teilnehmen, sind mit Reifen versehen, die ackertauglich sind.
Für die Leistung der Motoren ist nach oben keine Grenze gesetzt. Und so wundert es nicht, dass in so manchem Rasentraktor ein Motor eingebaut ist, der auch einem Motorrad gut zu Gesicht stünde. Von 15 bis 80 PS ist alles dabei. Und weil man so schnell unterwegs ist und Unfälle nicht ausgeschlossen sind, tut man gut daran, einen Helm zu tragen und robuste Klamotten anzuziehen.
Alte Kleidung empfiehlt sich ebenfalls: Wenn die Rennfahrer ein paarmal das Schlammloch in Angriff genommen haben, klebt zentimeterdick der Matsch an ihnen. Das macht aber nichts: Wer nicht schön dreckig wird, hat sich nicht richtig ins Zeug gelegt.
Qualifying
Das Rennen beginnt um 15 Uhr und besteht aus einem Qualifying, in das ein Geschicklichkeitsspiel eingebaut ist, und einem anschließenden offenen Rennen. Der Parcours ist etwa 500 Meter lang und bietet für die Zuschauer jede Menge Action. Besonderer Beliebtheit erfreut sich besagtes Matschloch. Doch Vorsicht: Wer ihm zu nahe kommt, muss selbst mit einem Schlammbad rechnen.
Die Rossbachstraße ist während des Rennens gesperrt, eine Umleitung erfolgt über die Sudetenstraße. Eine kleine Änderung gegenüber den Vorjahren gibt es: Es findet keine Disco-Nacht mehr statt. Dafür geht die After-Race-Party direkt im Anschluss an das Rennen weiter. Ab 18 Uhr beginnt die Live-Musik mit der Band die „Zammgwürfeldn“.
Anmeldung
Die Regeln für das Rennen findet man unter facebook.com/MellrichstaedterRaeumle
Wer wissen will, auf was er sich beim Rennen einrichten muss, der findet in Youtube Videos.