Dass PIA 1982 bei seiner Gründung einmal Preh Industrie Ausrüstung hieß, das dürften noch einige Altgediente bei der Einweihungsfeier des neuen PIA-Gebäudes am Altenberg gewusst haben. Dass man PIA auch als lateinischen Namen lesen kann, der übersetzt "die Fromme" bedeutet, das erfuhren die Festteilnehmer vom evangelischen Dekan Matthias Büttner, der gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen Andreas Krefft den Neubau segnete.
Klar ist auf jeden Fall, dass sich seit den Zeiten von Preh Industrie Ausrüstung bis heute viel verändert hat. Dass aus der Do-it-yourself-Tochter von Preh, die die Fertigungsanlagen für den Mutterkonzern herstellt, einmal ein Industrieausrüster werden würde, der ganz vorne in der Weltspitze mitspielt, das konnte keiner ahnen, so Michael Roesnick, Gesellschaftsvertreter der PIA-Holding und selbst viele Jahre Chef von Preh. Den neuen Standort bezeichnete er als erstklassig und schön und als hervorragende Basis für weitere Erfolge des Unternehmens. Auch wenn sich der Konjunkturhimmel ein wenig eingetrübt habe.
Schneller und flexibler
Architektonisch und technologisch stehe der Neubau für die Zukunft von Made in Bad Neustadt - und das auch noch mit einem wunderbaren Blick in die Rhön, sagte der Chef der PIA-Holding, Johannes Linden. Das neue Betriebsgelände mache jetzt auch optisch die schon vor einiger Zeit vollzogene Trennung von Preh und damit dieEigenständigkeit von PIA deutlich. Mit seinen rund 280 Mitarbeitern gehe PIA als selbstbewusster Konzern in die Zukunft mit Digitalisierung, Robotik und Big Data. Dabei müsse sich PIA den Herausforderungen des Marktes mit seinem Rückgang im Maschinenbau stellen, müsse schneller und flexibler werden. Doch der ehemalige Geschäftsführer Günter Brosch habe mit dem Neubau eine sehr gute Basis gelegt.
Respekt vor der Gemeinschaftsleistung erwies Bayerns Staatsminisiterin für Digitales, Judith Gerlach. Noch vor zwei Jahre sei dort Ackerland gewesen, wo jetzt das hochmoderne PIA-Gebäude stehe. PIA habe sich auch als global Player bewusst für Bad Neustadt entscheiden und sei sehr aktiv in Sachen Digitalisierung, lobte die Ministerin. Die betreffe alle. Wer glaube, ohne sie auszukommen, der werde abgehängt, hob Gerlach hervor. Bayern müsse da an der Spitze stehen. PIA nutze die Chancen der Digitalisierung und leiste damit einen wichtigen Beitrag auf den Arbeitsfeldern der Zukunft. Dass PIA-Maschinen auch Geschenke produzieren können, zeigt Linden der Ministerin. Er überrichte ihr als Dank für ihren Besuch zur Einweihung einen Füllfederhalter, den ein PIA-Kunde auf einer PIA-Anlage fertigt.
Innovative Region
Den Landkreis Rhön-Grabfeld bezeichnete Landrat Tomas Habermann als äußerst innovative Region und den PIA-Neubau als architektonisches Highlight. Es symbolisiere einen Schritt in die Zukunft. Dass PIA einmal so groß werden würde, habe niemand erwartet, der noch die alten nach ÖL riechenden Hallen am Beginn der Firmengeschichte kenne. Die dynamische Entwicklung sei zum großen Teil den Mitarbeitern zu verdanken. Dass die chinesische Joysongruppe zunächst bei Preh und dann bei PIA als Mehrheitsgesellschafter eingestiegen sei, sei ein Glücksfall für alle Beteiligten. Bayern müsse ein Führungsrolle bei der Digitalisierung spielen, unterstrich der Landrat die Ausführungen von Ministerin Gerlach. PIA sei ein Beispiel dafür.
Mit einem strahlenden Gesicht, er selber nannte es sogar ein breites Grinsen, freute sich Bad Neustadts Bürgermeister Bruno Altrichter über die neue Firmenzentrale von PIA in seiner Stadt. Er bedankte sich für das Bekenntnis zu Bad Neustadt und erinnerte daran, dass sich Preh und die Stadt schnell über das Gebiet am Altenberg für den PIA-Neubau einig geworden seien. Bad Neustadt bezeichnete er als Eckpfeiler der Digitalisierung im Norden Bayerns. Die Stadt habe schon vor 100 Jahren ihre wirtschaftliche Entwicklung in der Industrie gesehen.
Problemlose Zusammenarbeit
Planer Mathias Jansche aus Nürnberg hob die problemlose Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hervor. Nur so sei der schnelle Bau in nicht einmal zwei Jahren möglich gewesen. Immerhin stehe jetzt auf einem Gelände mit 35 000 Quadratmetern ein Gebäude mit einem umbauten Raum von fast 120 000 Kubikmetern. Tausende von Tonnen Beton und Stahl seien dafür nötig gewesen. Als Geschenk überreichte er an den Bauherrn PIA einen Gingkobaum - Symbol für Kraft, Ausdauer und Nachhaltigkeit, abe auch für finanziellen Erfolg.
Zum Abschluss der Feier durchschnitten die Verantwortlichen von PIA zusammen mit der Ministerin, dem Landrat und dem Bürgermeister das obligatorische rote Band, bevor sich die Gäste bei Führungen den gesamten Baukomplex anschauen konnten.