"Mitmachen lohnt sich auf alle Fälle", so das Fazit von Andreas Dörr zu seiner Teilnahme am CeresAward. Der Ostheimer hat in der Sparte "Ackerbauer" an dem Wettbewerb teilgenommen, der Landwirte in elf Kategorien auszeichnet und den "Landwirt des Jahres" kürt. Im Finale musste er sich letztlich seinem Konkurrenten geschlagen geben.
Digitale Hilfsmittel auf dem Acker
Die Arbeit von Dörr zeichnet sich dadurch aus, dass er in seinem Betrieb moderne Technik nutzt, um seinen Arbeitsalltag möglichst effizient zu gestalten. Insgesamt bewirtschaftet er 1270 Hektar Land in der Rhön, ein Großteil davon in Thüringen. Digitale Hilfsmittel ermöglichen es ihm dabei, aus der Entfernung auf seine Maschinen zuzugreifen. Auch die Fahrrinnen auf den Äckern werden mit Hilfe der Technik exakt berechnet. Zudem gibt es Apps, die anzeigen, wann und wo Pflanzen gespritzt werden müssen.
Neben der konventionellen Landwirtschaft arbeitet Dörr auch ökologisch. Auf 370 Hektar Bio-Grünland produziert er Heu, dass deutschlandweit Absatz findet.
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Drei Juroren zu Gast
Zwischen der Nominierung für das Finale und der Auszeichnung der Sieger wurden alle Finalisten von Juroren auf ihren Höfen besucht. Bei Andreas Dörr waren im Juli drei von ihnen für einen Tag zu Gast, denen er sein Konzept ausführlich vorgestellt hat. Dabei sei es ins Detail gegangen. Dennoch sei der Termin in entspannter Atmosphäre verlaufen, so Dörr.
Weitere Zeit musste er sich für das Filmteam und die Fotografen des CeresAward nehmen. Daneben standen auch verschiedene Pressetermine an. Die Teilnahme an dem Wettbewerb ist also durchaus mit zeitlichem Aufwand verbunden.
Die "Nacht der Landwirtschaft"
In der Kategorie "Ackerbauer", waren neben Andreas Dörr noch Philipp Krainbring aus Sachsen-Anhalt und Jeff Reiff aus Luxemburg im Rennen. Den ersten Platz holte sich Krainbring. Den Titel "Landwirtin des Jahres" sicherte sich Linda Kelly, die in der Sparte "Unternehmerin" am Wettbewerb teilnahm. Verkündet wurden die Gewinner in der "Nacht der Landwirtschaft" in Berlin, die am 16. Oktober stattfand.
- Die drei Finalistinnen der Kategorie Ackerbauer
"Eine super Veranstaltung auf sehr hohem Niveau" – das war für Dörr die Preisverleihung in Berlin. An den Finalisten aller elf Kategorien habe man gesehen, dass "wirklich viele Landwirte tolle Unternehmer mit echt guten Geschäftsideen" sind. Natürlich hätte auch Dörr gerne gewonnen. Das Ergebnis sehe er nun aber als gutes Zeichen, dass sich andere Landwirte genauso engagieren wie er, und als Ansporn, noch besser zu werden. "Ich gönne es dem Sieger vollkommen", sagt er.
Landwirtschaft in positivem Licht
"Ich nehme für mich mit, dass ich auf einem guten Weg bin", erklärt er. Den Wettbewerb sieht er vor allem als Möglichkeit, die Landwirtschaft in einem positiven Licht zu zeigen. Der Award sei gut, da er gute Nachrichten aus der Landwirtschaft vermittle und ihr Image aufpoliere.
Er könne jedem empfehlen, sich zu bewerben, es lohne sich. Schon allein, um die Ideen anderer Landwirte und ihr Engagement kennenzulernen. So habe ein Teilnehmer ein eigenes Label für Nudeln aufgebaut. Die "Landwirtin des Jahres" ist mit Lupinenkaffee erfolgreich.
Nicht um jeden Preis gewinnen
Ob er selbst noch einmal an dem Wettbewerb teilnehmen wird, kann er noch nicht sagen: "Es ist nicht so, dass ich mit aller Gewalt gewinnen möchte." Im nächsten Jahr will er auf jeden Fall erst einmal anderen den Vortritt lassen. An sich könne er sich eine erneute Teilnahme irgendwann einmal vorstellen. Dann vielleicht auch in einer anderen Kategorie, wie etwa "Manager" oder "Geschäftsidee". "Manager sind wir indirekt sowieso immer", erklärt er mit Bezug auf Landwirte.
Sicher ist Dörr sich schon jetzt, dass er 2020 wieder auf die "Nacht der Landwirtschaft" gehen möchte. Dann aber als Zuschauer, nicht als Teilnehmer.
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