Bis zu drei Millionen Euro stehen bereit, um die Lichtenburg in Ostheim zukunftsfähig zu machen. Ziel des Millionenbauprojekts sei es, die Gaststätte attraktiv für Gäste und einen Pächter zu gestalten, erklärt Otmar Gerhard, Bereichsleiter Hochbau am Staatlichen Bauamt in Schweinfurt bei einem von Sandro Kirchner (CSU) initiierten Pressetermin. "Die Lichtenburg ist ein Wahrzeichen für Ostheim", unterstreicht Bürgermeister Steffen Malzer die Wichtigkeit des Projekts.
Im Mittelpunkt der geplanten Umbaumaßnahmen, die 2024 starten und im Jahr 2025 abgeschlossen werden sollen, steht der wirtschaftliche Betrieb der Gaststätte, wie Gerhard vom Bauamt sagt. Aber wie soll das genau aussehen? Vorrangig geht es um die Vergrößerung des Gastraums und der Auslagerung der Küche. Laut der Behörde werde durch das Konzept der Wunsch des Trägervereins sowie der Stadt Ostheim erfüllt, auch größere Gruppen auf der Lichtenburg bewirten zu können.
Im Erdgeschoss der Kemenate, wo sich der Gastraum den Platz bisher noch mit der Küche teilen musste, sollen später einmal circa 70 Gäste Platz finden. Dafür muss aber die Küche umgesiedelt werden. Im ersten Stock des Bestandsgebäudes sollen die Gästetoilette und die Personalräume laut Bauamt untergebracht werden. Ein Stockwerk darüber bleibt quasi alles beim Alten. Der Rittersaal samt Vorraum und Ausschankbereich sollen baulich nicht verändert werden. Hinzu kommt lediglich ein Speiseaufzug, der die direkte Verbindung mit der Küche herstellt.
Lichtenburg Ostheim: Fluchtweg mit Mehrwert und Ausblick
Zudem sollen an der Ostseite der Kemenate die Geschosse durch einen Fluchtsteg einen zweiten baulichen Rettungsweg erhalten. Der Fluchtweg schlängelt sich, so der Plan, an verschiedenen Fensteröffnungen der Ruine entlang. "Wir wollen der Treppe im Ensemble einen Mehrwert mitgeben", erklärt Architekt Christian Kern das Ansinnen des ungewöhnlichen Rettungswegs beim Pressetermin mit dem Landtagsabgeordneten und Staatssekretär Sandro Kirchner.
Geheizt werden soll das historische Gebäude in Zukunft mit einem Hybridsystem aus Wärmepumpe und Flüssiggastherme. Die Gasheizung sei laut Otmar Gerhard für die kalte Jahreszeit gedacht. Um ein behagliches Raumklima zu schaffen und zum Schutz der historischen Bausubstanz, werde für die Beheizung der Kemenate eine Wandtemperierung installiert.
Um die Küche unterzubringen, wird angrenzend an das Bestandsgebäude ein Anbau entstehen. Dort soll neben der Küche auch Lagerfläche geschaffen werden, die einen Zugang von der Küche aus sowie von Außen bekommen soll. Im ersten Stock des Anbaus soll es weitere Lagerflächen geben. Die Gebäudetechnik sowie Küchenlüftung und Kühltechnik werden planmäßig darüber hinaus im Dachgeschoss platziert.
"Mindestmaß an Barrierefreiheit" auf der Ostheimer Lichtenburg
Das Bauamt versichert in einer Mitteilung zur Sanierung der Lichtenburg: Die äußere Hülle des Hauptgebäudes wird nicht verändert. Wer die Gastronomie nach dem Umbau betreiben wird, steht derzeit noch nicht fest. Die Wirtschaft soll ausgeschrieben werden, erklärt Gerhard vom Bauamt. Wie wichtig der Gastro-Betrieb für die Lichtenburg ist, unterstreicht Doris Wienröder vom Verein Lichtenburg-Gemeinde, der die Burg in Schuss hält: "Ohne Gaststätte ist die Burg eine Ruine."
Neben der Sanierung und dem Umbau, der direkt an der Lichtenburg vorgenommen wird, steht auch noch der Anschluss an die Kanalisation der Stadt Ostheim an. Dafür soll eine Abwasserleitung entlang der Straße gelegt werden. Außerdem soll eine Zisterne zum Feuerschutz am Wohnmobilparkplatz unterhalb der Burgruine installiert werden.
Wie Architekt Kern erklärt, werde beim Umbau das Erdgeschoss der Kemenate barrierefrei gestaltet. Zudem gibt es eine barrierefreie Toilette. Ein Personenaufzug werde hingegen nicht eingebaut. Kern spricht von einem "Mindestmaß an Barrierefreiheit".
So geht es nun für die Lichtenburg in Ostheim weiter
Aktuell arbeite das Bauamt an der baulichen Umsetzung des Nutzungskonzepts. Danach stehe der Abschluss der baulichen Planung unter enger Abstimmung mit dem Denkmal- und Naturschutz an.
"Da es sich bei der Lichtenburg um ein Bodendenkmal handelt, ist vor dem Baubeginn zudem eine archäologische Sicherung des Baugrundes erforderlich", heißt es in der Mitteilung des Staatlichen Bauamts. In das Projekt involviert sei die Behörde, da die Lichtenburg Eigentum der "Immobilien Freistaat Bayern" ist, einem Teil der Staatsverwaltung des Freistaats, wie Pressesprecherin Nina Marder auf Anfrage erklärt.