Welche Projekte stehen heuer in Bischofsheim an, wie geht es der Stadt finanziell und welche Feste werden gefeiert? Bürgermeister Georg Seiffert blickt im Interview auf das angelaufene Jahr und was es für die Stadt mit sich bringt.
Georg Seiffert: Man könnte da verschiedene Themen nennen. Aber wie sich gerade im vergangenen Jahr gezeigt hat, werden wir immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Manche Entwicklungen, speziell die geopolitischen, sind unabsehbar und wir haben keinen Einfluss darauf, aber sie haben ihre Auswirkungen auch auf Bischofsheim. Zum Beispiel engen die aufgrund der aktuellen Lage gestiegenen Energiekosten unsere finanziellen Spielräume ein. Ein anderes Thema ist die Energiewende, also das unabhängig werden von fossilen oder fremden Energiequellen. Da haben wir in Bischofsheim nur eingeschränkte Möglichkeiten und das schaffen wir nicht in einem Jahr. Die Problematik mit dem dafür nicht geeignetem Netz müssen wir zusammen mit den Energieversorgern, dem Überlandwerk und dem Bayernwerk, in diesem Jahr angehen und hier einen gemeinsamen Lösungsweg finden.
Seiffert: Das kann ich abschließend noch nicht sagen, da der Stadtrat erst noch den Haushalt beschließen muss. Themen, bei denen die Förderanträge schon gestellt und wir so weit sind, wären der Stadtmauer-Umgang sowie der Abschluss der Sanierung in der Mühlgasse und im Gerberzwinger als die finanziell aufwändigsten Vorhaben. Dazu kämen die Vorbereitungen für den Förderantrag Außenbereich Rhönhalle, die Feuerwehrfahrzeug-Beschaffungen, die teilweise direkt mit Erweiterungen und Neubauten von Feuerwehrhäusern zusammenhängen. Ebenso weitere Maßnahmen zur Fremdwasserbeseitigung und schließlich die vielen kleineren Dinge, die immer so mitlaufen. So sind wir nach einer Anregung aus der Bürgerversammlung dabei, die Begehbarkeit des Kirchplatzes zu verbessern.
Seiffert: Die finanzielle Lage der Stadt ist gut, aber die Spielräume werden enger. Zum einen durch die Entwicklung bei den Energiepreisen. Da steigen nicht nur die Preise bei der Energie, die wir selbst verbrauchen, sondern das schlägt überall durch, zum Beispiel bei den Angebotspreisen für Auftragsvergaben. Enger werden die Spielräume zum anderen durch die verschiedenen Pflichtaufgaben, die wir erfüllen müssen. Ob es dabei um das Feuerwehrwesen geht oder um Kindergärten. Oder was jetzt neu auf uns zukommt: die Nachmittagsbetreuung für die Grundschule.
Seiffert: Da sind wir wieder bei der ersten Frage. Die fehlenden Einspeisemöglichkeiten größerer Strommengen in das vorhandene Netz sind für mich die größte Herausforderung. Bei uns könnten deshalb gar keine größeren Fotovoltaikanlagen errichtet werden. Wir müssen da Möglichkeiten für unsere Bürger schaffen, aber das können wir nicht alleine stemmen. Dazu brauchen wir unsere Netzbetreiber.
Seiffert: Abgesehen von dem Thema Leitungsnetz sind wir gerade dabei, sukzessive unsere Gebäude und Einrichtungen energetisch zu sanieren oder mit Fotovoltaik auszustatten. Aber nachhaltig ist für mich auch immer, dass man nicht gleich etwas wegschmeißt, was noch funktioniert.
Seiffert: Das könnten wir jetzt sofort machen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich sie gleich mitbringen können. Sie heißt Laura Rösch und ist seit Anfang Januar im Dienst. Mit Carina Viernickel und Rita Eisenmann ist ein komplett neues Team entstanden, das bei seiner Einarbeitung und den ersten Aktivitäten aktuell noch von Frank Dickas unterstützt wird, der wie bisher schon als Stadtführer fungiert. Sie haben schon Kontakte mit Gastronomen, Vermietern und den Betreibern verschiedener Einrichtungen aufgenommen. Außerdem laufen schon die Vorplanungen für das Stadtfest, die Märkte oder weitere Veranstaltungen.
Seiffert: Das Stadtfest, das ist ganz klar. Dann gibt es heuer verschiedene Vereinsjubiläen, wie das 155-jährige Bestehen der Bischofsheimer Feuerwehr. Natürlich stehen auch einige Aktionen zum Projekt Obstsaft mit den Kreuzbergallianz-Gemeinden an.
Seiffert: Heuer? Da freue ich mich besonders auf den fast täglich mit Gästen voll besetzten Marktplatz. Ich freue mich auf die klasse angelaufene Zusammenarbeit mit den Kreuzberg-Allianz-Bürgermeistern. Denn das interkommunale Agieren wird immer wichtiger werden. Letztendlich freue ich mich über alles, wenn die Leute zufrieden sind.