Nach drei Verhandlungsrunden haben die IG Metall Schweinfurt und der Arbeitgeber am Dienstagnachmittag ein Verhandlungsergebnis für einen Tarifvertrag für die rund 280 Beschäftigten beim Automobilzulieferer Lisi Automotive in Mellrichstadt erzielt. Darüber informiert die IG Metall-Geschäftsstelle Schweinfurt in einer Pressemitteilung. Nach vielen "zähen" Gesprächen, Gesprächsabbruch und zwei Warnstreiks sei es nun gelungen, die "bisher einseitig durch den Arbeitgeber festgelegten Arbeitsbedingungen rechtssicher für alle Beschäftigten in einem Tarifvertrag festzuschreiben", heißt es.
"Das ist ein toller Erfolg für die Beschäftigten bei Lisi", resümiert Reiner Gehring (2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt). Gehring weiter: "Der Zusammenhalt und die Entschlossenheit der Belegschaft, die seit Beginn der Corona-Pandemie um einen Tarifvertrag gekämpft hat, ist phänomenal." So sei es nun erstmals in der Firmengeschichte zum Abschluss eines Tarifvertrags gekommen.
Das regelt nun der Tarif bei Automobilzulieferer Lisi in Mellrichstadt
"Die Beschäftigten wollten die ganze Zeit, dass ihre Löhne, Arbeitszeiten und alle weiteren Zahlungen und Arbeitsbedingungen endlich in einen rechtssicheren Rahmen gegossen werden", wird Lisi-Betriebsratsvorsitzender Marco Friedrich in der Mitteilung zitiert. "Der Arbeitgeber hat Vernunft gezeigt und lösungsorientierte Verhandlungen mit uns geführt. Die Firma wird auch wirtschaftlich davon profitieren, wenn sie eine zufriedene Belegschaft hat".
Der neue Tarifvertrag schreibt die bisher nur in Arbeitsverträgen und teilweise unterschiedlich geregelten Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten rechtssicher fest, heißt es von der IG Metall. Wesentliche Bestandteile dabei seien Regelungen zur Arbeitszeit, zum Entgelt, Sonderzahlungen sowie die Festlegung von Rahmenbedingungen zu Urlaub, Freistellungen, Fahrradleasing und Zuschlägen. Auch eine generelle Übernahmeregelung für Auszubildende nach Ende ihrer Ausbildung wurde vereinbart.
Das Verhandlungsergebnis müsse noch von beiden Seiten angenommen werden, bevor es endgültig in einen Tarifvertrag mündet. Hierfür sei eine Erklärungsfrist bis zum 28. Juni 2024 vereinbart worden.