Während nach dem Ende der neuerlichen coronabedingten Schließungen erfreulicherweise auch zuvor lange geschlossene Lokale und Geschäfte in Bad Neustadt wieder öffnen, ist dagegen in der Storchengasse gegenüber des Gefängnisses bereits vor einigen Wochen heimlich still und leise eine gastronomische Ära zu Ende gegangen. So leise, dass für den Außenstehenden bislang jeglicher Hinweis darauf fehlt, hängt schließlich noch immer die Speisekarte im Schaukasten neben der Haustüre.
Dimitrios Karanasios, der bis zuletzt die Gaststätte "Akropolis" in der Altstadt gepachtet hatte, bewirtschaftet aber mittlerweile schon das Sportheim des SV Garitz bei Bad Kissingen. Warum der überraschende Abgang? "Da hat vieles einfach nicht gepasst. Während der Marktplatz nur so überquillt von Sitzgelegenheiten, durften wir nicht mal ein paar Tische in die Gasse stellen. Da wollten und konnten wir einfach nicht mehr mit den Marktplatzwirten mithalten", erklärt der griechische Gastronom seinen Abschied aus Bad Neustadt.
Dieser Abschied bedeutet damit das endgültige Ende des griechischen Lokals "Akropolis". Seit 1973 bis zu seinem Tod im Jahr 2016 führte Stergios Ntintis die Gastronomie. Dieser machte sich auch darüber hinaus einen Namen in der Stadt. Schließlich hatte er einige Jahre mit "Hellas Bad Neustadt" sogar einen eigenen Fußballverein und war darüber hinaus bei etlichen anderen Clubs im Landkreis Mitglied. Noch heute erinnert die Leuchtschrift über der Storchengasse und das Schild "Stergios-Platz" an den beliebten Gastronom. Nach dessen Tod führten Verwandte von Stergios Ntintis das Bad Neustädter Traditionslokal fünf Jahre lang weiter fort.
Es gibt jedoch Hoffnung, dass der Leerstand in der Storchengasse nicht allzu lange anhält. Es scheint nämlich bereits Interessenten für eine gastronomische Nachfolge zu geben. Zumindest wurden vor kurzem zwei junge Männer aus dem Nürnberger Raum bei einer Art "Erstbegehung" gesichtet.