Kürzlich griff in Bad Neustadt ein offenbar homophober Mann ein schwules Paar an, als dieses Zärtlichkeiten austauschte. Der Vorfall entsetzte auch die lesbische Anna F. (Name geändert) aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Zwar hat sie noch keine körperlichen Angriffe erleben müssen, spürt jedoch auch in ihrem Alltag immer wieder Homophobie. Sie spricht offen darüber, möchte in der Berichterstattung aber anonym bleiben – aus Angst vor beruflichen Nachteilen.
Bis zu ihrem Umzug wurde Anna F. nie diskriminiert
Bei dem Angriff in Bad Neustadt hatte ein 33-jähriger Mann ein schwules Paar auf deren Nachhauseweg angegriffen und massiv beleidigt. Einer der beiden wurde dabei leicht verletzt. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Schweinfurt wegen Körperverletzung gegen den 33-Jährigen und nimmt den Vorfall "extrem ernst". An ähnliche aktenkundige Angriffe auf homosexuelle Menschen in Rhön-Grabfeld konnten sich jedoch weder Reinhold Emmert von der Schweinfurter Staatsanwaltschaft noch Sven Hofmann von der Polizei Bad Neustadt erinnern.
Körperlich angegriffen wurde Anna F. noch nicht. Und lange wegen ihrer sexuellen Identität auch nicht diskriminiert – bis zu ihrem Umzug in die Region. Früher lebte sie in einem anderen Bundesland und hatte dort ihrer Aussage nach nie Probleme mit Homophobie. "Da konnte ich mit meiner Freundin Hand in Hand laufen und es hat sich niemand daran gestört", erinnert sie sich.
In ihrem neuen Wohnort habe sie dann aber recht schnell unschöne Erfahrungen machen müssen. "Es war eine meiner ersten Begegnungen in Rhön-Grabfeld. Als ich Hand in Hand mit meiner Freundin spazieren lief, sagte jemand: 'Pfui, schämen müsst ihr euch'". Solche Sprüche kämen hauptsächlich von älteren Menschen, so Anna F.
Viele trauen sich nicht, offen mit ihrer Sexualität umzugehen
"Ich sehe das Problem der Homophobie bei etwa 70 Prozent der Menschen in Rhön-Grabfeld. Ganz viele Leute sagen zwar, dass sie nichts dagegen haben. Aber wenn dann einer neben ihnen wohnt, dann ist das plötzlich etwas anderes", sagt Anna F. Sie selbst geht in ihrem Umfeld offen mit ihrer sexuellen Identität um: "Ich war schon immer so. Seitdem ich 17 bin, ist es offiziell." Ihr Motto dabei: "Hier bin ich. Entweder du akzeptierst mich oder du lässt es."
Generell versuche sie, unangemessenen Sprüchen mit Humor und Schlagfertigkeit zu begegnen. So sei sie einmal gefragt worden, was ihr Freund zu einer bestimmten Sache sage. "Ich habe dann einfach geantwortet, dass meine Freundin nichts dazu sagt. Und dann kam die Frage: 'Wie, du hast eine Freundin, du bist lesbisch?'", erinnert sie sich.
Wie Anna F. auf unpassende Sprüche reagiert
"Aber ich schreibe mir das ja nicht auf die Stirn", sagt sie. Manchmal werde sie dann mit Sprüchen, wie "Du brauchst einfach mal den richtigen Hammer" konfrontiert. "Ich sage dann: Den Hammer habe ich zuhause", so Anna F.
Aus Gesprächen mit anderen Homosexuellen aus Rhön-Grabfeld weiß sie jedoch, dass viele nicht so offen damit umgehen können, schwul oder lesbisch zu sein wie sie. Zum Beispiel habe ihr eine Frau, mit der sie sich gut verstanden habe, gesagt, dass sie nicht mit ihr zusammen sein könne. Sie habe Angst, in ihrem Umfeld dann nicht mehr akzeptiert zu werden.
Trotz ihrer offenen und schlagfertigen Haltung: "Nach dem Vorfall mit dem schwulen Paar würde ich wohl auch nicht mehr draußen zeigen, dass ich lesbisch bin", sagt Anna F. gegenüber der Redaktion. Ihr Ausweg? "Von Zeit zu Zeit fahre ich für einige Tage zurück in meine Heimat – wo ich so sein kann, wie ich bin."
Das ist natürlich kompletter Unsinn sowie eine Verunglimpfung und Pauschalverurteilung der Bevölkerungsmehrheit. Es wundert mich schon sehr, dass sich darüber niemand hier im Forum aufregt.
Wenn‘s der jungen Dame hier nicht passt oder zu spießig ist, dann soll sie doch in das Bundesland zurückgehen, aus dem sie herkommt.
Das Verunstalten von Sprache hat nichts mit der sexuellen Ausrichtung eines Menschen zu tun.
Und dass dörfliche Regionen rückschrittlich sind, halte ich für ein dummes Vorurteil.
Wie so oft kommt es nur auf die Menschen an.
Wenn hier der Eindruck von Homophobie aufkommt, so liegt das eher am Publikum der MP, welches auch zu anderen Themen teils erschreckende Ansichten offenlegt.
Und ja, es stimmt - man muss nicht jeden Tag neu provozieren, aber das gilt ja genauso für heterosexuelle Paare! Siehe Ausfälle im Sauf-Tourismus. Wobei "Händchen halten" oder "Küsschen geben" für ein Paar sicherlich ganz normal und keine Provokation ist!
Für Sie und all die anderen Homophoben hier:
https://www.youtube.com/watch?v=jaeeiWuXUoo
MfG
Genau, man könnte ja auch über die Gefahr aus der rechten Szene schreiben, die unser Land am liebsten an den Diktator Putin übergeben würden.
Die Lügen der Abwärts für Deutschland braucht man aber nicht weiter verbreiten.
Sie vergessen die Themen Ukraine, Klimawandel, Energiewende, Inflation, Corona, Flüchtlinge, Politikverdruss, Wohnen/Miete, Digitalisierung, die "nerven" jeden Tag.
Hallo MP verwechselt ihr da jetzt sexuelle Identität mit sexueller Orientierung?
Bleiben Sie doch Zuhause!
Wo ist da das Problem? Nur weil sich 2 Männer küssen? Oder 2 Frauen?
Oder evtl. nur zuhause.