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Bad Neustadt
Montags-Spaziergang: Polizei musste Personalien feststellen
Bei Nieselregen trafen sich am  Montag 500 Menschen in Bad Neustadt. Bei drei Personen wurden die Personalien festgestellt. Einer bekommt Post von der Staatsanwaltschaft.
Wie vor Weihnachten auch bewegten sich rund 500 Teilnehmer wieder durch die Bad Neustädter Innenstadt.
Foto: Eckhard Heise | Wie vor Weihnachten auch bewegten sich rund 500 Teilnehmer wieder durch die Bad Neustädter Innenstadt.
Michael Nöth
 |  aktualisiert: 14.02.2024 20:05 Uhr

Und wieder trafen sich Gegnerinnen und Gegner  der Corona-Maßnahmen in Bad Neustadt am Montagabend. Und wieder war dieser "Spaziergang" nicht angemeldet. Und wieder musste die Polizei für die Sicherheit einer Minderheit – etwa 500 waren es laut Ordnungsamt dieses Mal – sorgen, die ihre Sicht der Dinge der Öffentlichkeit montags mitteilen wollen.

Bei der Stadthalle auf die Schweinfurter Straße

Der Zug bewegte sich wie gewohnt von Marktplatz über Schuhmarktstraße und Bauerngasse ans Hohntor. Dort bahnten sich die Teilnehmenden ihren Weg durch die Fußgängerdurchgänge, um an die Stadthalle zu gelangen. Über die Schweinfurter und Meininger Straße liefen sie auf der Fahrbahn bis zum Schillerhain, von dort über den Parkplatz in die Spörleinstraße zum Marktplatz, wo abschließend wieder geklatscht wurde.

Über dieses Klatschen waren sich die Kommentierenden im von den Spaziergängern genutzten Messengerdienst Telegram offensichtlich nicht ganz einig. Einige werteten das Klatschen als Applaus für eine friedlich verlaufene Veranstaltung und für eine tolerante Polizei, die "ohne Helme - nicht wie in SW" den Zug begleitet hatte. Andere fanden das Klatschen "affig. Wenn ich mich friedlich verhalte, warum sollte ich dann die Polizei beklatschen".

Schlereth: Situation war safe 

Anton Schlereth, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt, will das Klatschen nicht kommentieren. Er bilanzierte eine insgesamt friedliche Veranstaltung, verwies aber auch darauf, dass der Zug seinen Weg durch das Hohntor genommen hat, obwohl die Polizei das verhindern wollte. "Wir haben uns dann defensiv verhalten und die Schweinfurter und Meininger Straße vorne und hinten abgesperrt", so Schlereth. Die Situation sei aus seiner Sicht "safe" gewesen. Es konnte sogar ein Sanka an der Menge vorbeigeleitet werden.   

Gerade am Hohntor sei ein Mann aufgefallen, der lautstark den Zug dirigiert hat, "um unsere Lenkungsmaßnahmen zu sabotieren". Diesen Mann haben die Ordnungskräfte bei passender Gelegenheit kontrolliert. "Er hat dabei die Kollegen beleidigt und einen sogar verletzt. Der wird wegen Widerstand gegen die Polizei bei der Staatsanwaltschaft angezeigt", so Schlereth. Die Personalien zweier weiterer Teilnehmenden seien dagegen ohne Probleme kontrolliert worden. Auch dieses Mal haben die Ordnungskräfte viele Autonummern von umliegenden Landkreisen festgestellt.  

Belastende Erinnerungen an vergangene Zeiten

„Mach bitte das Fenster zu“, sagte Marga Schwabe zu ihrer Tochter. Das, was sie an Montagabenden von der Schuhmarktstraße aus mittlerweile immer hört, erinnere sie an Aufmärsche aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, den sie als junges Mädchen erlebt hatte. "Mein Vater kam damals von der Front nicht mehr zurück. Das laute und gleichmäßige Rufen von Parolen löst bei mir Angst aus. Die Schrecken des Krieges kommen so schnell wieder hoch." Ihre Tochter musste der 88-Jährigen sagen, was die Spaziergänger unten auf der Straße rufen: 'Wir wollen die Freiheit wiederhaben'. Dieser Wunsch nach Freiheit, so Marga Schwabe deutlich, dürfe aber niemals wieder Angst auslösen.

Schweinfurter Erklärung unterschrieben

Claus Vogel, Anwohner am Bad Neustädter Marktplatz, hat die Spaziergänger seit einigen Wochen bemerkt. Am Anfang war dem 62-Jährigen gar nicht klar, was das soll. "Erst hab' ich Gemurmel gehört, dann die Parolen verstanden!" Bedrohlich fand er das Ganze nicht, obwohl ihm sämtliche größeren Menschenaufläufe suspekt seien. Er bezeichnet sich als vorsichtigen, durchaus skeptischen Menschen, auch was die Impfung betrifft. "Ich sehe aber keine andere Möglichkeit, aus dieser Pandemie herauszukommen." 

Das Lauteste, was er an den Montagabenden zuletzt gehört habe, war ein großer Sound Blaster, der in seinem Eingang stand. "Über den sind die Öffnungszeiten des Impfzentrums hinausposaunt worden. Das fand ich gut!" An diesem Montag seien die Lautsprecher nicht mehr zu hören gewesen. Er hat nun die "Schweinfurter Erklärung für Demokratie und Zusammenhalt" unterschrieben, um seine Meinung zu den Corona-Diskussionen kundzutun – als Gegenbewegung zu den Spaziergängen.

 
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  • D. M.
    Wäre mal interessant, wie viele der Spazierer geimpft oder genesen sind?
    Es geht doch nur darum, Stimmung zu erzeugen.
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  • G. Z.
    "Situation war save" also ich habs verstanden - hätte lediglich die Satzstellung kritisiert: "War-Situation: Save" . Wenn die Polizei davon spricht, dass die Kriegs-Situation gerettet wurde. Kann man so stehen lassen (ok "war situation saved" wäre wohl korrekter!)
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  • J. M.
    Warum muss die Polizei auf "Spaziergänger" aufpassen?
    Der Landkreis R-G hat ca.80.000 Einwohner wenn die Polizei jeden begleiten muss der Spazieren geht dann behaupte ich mal das es ein Defizit an Beamten gibt.
    Also an alle die eine Berufliche Veränderung suchen: Bewerbung schreiben
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  • J. Z.
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  • P. K.
    "Situation war save"
    Liebe MP, lasst solche Anglizismen wenn es an der Rechtschreibung derselben mangelt. Safe schreibt sich das.
    Und safe ist es sicher nicht wenn hunderte Querköpfe gegen das Demonstrationsrecht verstossen dürfen. Der Applaus der Täter für die Untätigkeit der Polizei spricht Bände.
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  • A. W.
    Hallo MADI1978,
    was haben Sie denn ständig mit dem Landrat? Weshalb soll der sich denn immer auf die Strasse stellen und anderen beim Spazierengehen zuschauen? Noch dazu wenn da so ne lustige Truppe aus anderen Landkreisen zusammenkommt? Der ist doch auch nur ein Mensch und hat Familie. Gönnen sie ihm mal ne Pause! Außerdem: Spazierengehen fand ich schon als Kind langweilig. Das ging mir immer total auf den Geist, wenn es sonntags hieß: Jetzt geht´s spazieren! Ich wollte da immer glotzen und meine Ruhe haben. Aber der Gipfel wäre ja gewesen anderen beim Spazierengehen zuschauen zu müssen. Das ist unmenschlich und grausam. Spazierengehen hat für mich seither im Gegensatz zum Wandern etwas irgendwie Spießiges. Und jetzt sollte ich das am Montag auch noch machen? Und ne Kerze soll ich auch dabeihaben? Und ich soll betroffen, wichtig, bewußt und achtsam gucken? Also mit Verlaub...... Mich zwingt niemand mehr zum Spazieren! Die Freiheit nehme ich mir.
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  • H. D.
    Sehr geehrte Redaktion,

    gerne hätte ich mal ein Bild von der Falaiser Brücke in Richtung Hohntor gesehen. Als ich nämlich auf Höhe der Triamare war, gingen immer noch Spaziergänger durch´s Hohntor. Wenn ich meine Meinung in Sachen Teilnehmer abgeben müßte, würde ich bestimmt in Richtung 1.000 Teilnehmer tentieren, also 500 ist wirklich eine Lachnummer. Es werden immer mehr trotz Regen. Leider habe ich auch diese Woche unseren Landrat vermisst. Hätte ihn gerne mal am Straßenrand gesehen, damit er sich ein Bild von den friedlichen Spaziergängern machen könnte (vielleicht klappts ja nächste Woche). Danke auch an die Polizei die Ihren Job in Bad Neustadt immer gut macht. Lasst aber das nächste mal bitte eure Kameras und den scharfen Polizeihund in Präsidium. Danke und bis bald
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  • W. B.
    Wieso sollte der Landrat den zugereisten Heiopeis zuschauen? Die straft man am besten mit Nichtbeachtung!
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  • G. Z.
    doch, doch....der Landrat soll da mal hin und prüfen, weshalb er an Silvester für alle Bürger die Innenstadt für Menschenansammlungen ab 10 Leuten nicht einmal einen Tag vorher hat sperren lassen und hier für 1000 Leute der "Corona-Schutzgedanke" nicht gilt ! Sind die Spaziergänger / Impfgegner gar nicht die Gefahr?
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Warum Kameras und Hunde zuhause lassen, MAD? Unangemeldete "Spaziergänger" müssen geschützt werden. Glaube nicht, dass Habermann interesse an dem Rumgestolper hat! Die Impfpflicht kommt - auch für "Spaziergänger"!!
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  • H. E.
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  • H. D.
    Ach wieder mal ein Kommentar von unserem Gärtner. Ja, ja Sie haben´s mit Ihrer Impfplicht. Finde trotzdem das jeder seine eigene Entscheidung treffen darf. Meine Impfdosis kann ich Ihnen aber gerne auch noch geben, dann sind sie gleich doppelt geschützt grinsen Bis bald mal wieder auf der Straße
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  • D. B.
    Ja, jeder kann seine eigene Entscheidung treffen, solange man die anderen nicht gefährdet. Und das tun Sie Herr/ Frau MADI- bei sog. Spaziergänen, ohne Abstand, ohne Masken, ohne Impfung .... Ich möchte Sie auf gar keinen Fall in der Stadt treffen!
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  • H. D.
    Hallo Birke24, ich hätte mit einem Treffen keine Probleme. Aber ich kann mir schon denken das Sie lieber im Wald spazieren gehen, wenn man als Benutzer-Name Birke24 verwendet. grinsen. Nein kein Problem, sie können gerne am Montag mal vorbeikommen. Können auch gerne Ihren Abstand einhalten, hab ich kein Problem mit. Bei den Spaziergängern sind alle willkommen, Hauptsache friedlich. Bis bald vielleicht mal auf der Straße
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  • K. L.
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  • M. W.
    Nie im Leben waren das 1.000 Leute. 400-500, ok. BTW: Ich bin Einwohner der Innenstadt und kann die Entwicklung seit Monaten beobachten. Fakt ist: Es waren diesmal weniger Teilnehmer*innen als eine Woche zuvor… Und warum soll der Landrat da sein? Er nimmt doch nicht an jedem Faschingszug teil 🤣
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  • G. Z.
    "Er (Landrat) nimmt doch nicht an jedem Faschingszug teil" Denke doch, auch an jedem Alm-Auf-und Abtrieb. Er war wohl diesmal nur deswegen nicht teil, weil er gedacht hat, es sind weniger als zehn. Sonst hätte er ja das Ansammlungsverbot von Silvester erlassen - bei so vielen Leuten!
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  • S. K.
    Frag halt mal beim Veranstalter nach, für wie viele Teilnehmer er die Demo angemeldet hat.
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  • B. H.
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