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Wegfurt
Mögliches Windkraftprojekt zwischen Schönau und Unterelsbach: Landrat zeigt sich sehr skeptisch
Des einen Freud, des anderen Leid: Schönau, Oberelsbach und Bastheim liebäugeln mit einem Windkraftprojekt. Aus Wegfurt und dem Landratsamt kommen Ablehnung.
Gemeinsam und Hand in Hand wollen die drei Bürgermeister Tobias Seufert, Sonja Rahm und Björn Denner das Thema „Windkraft“ interkommunal angehen. Doch aus dem Ausschuss für Umweltfragen des Kreistages kam Gegenwind.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Gemeinsam und Hand in Hand wollen die drei Bürgermeister Tobias Seufert, Sonja Rahm und Björn Denner das Thema „Windkraft“ interkommunal angehen. Doch aus dem Ausschuss für Umweltfragen des Kreistages kam Gegenwind.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 21.03.2025 02:38 Uhr

Die vom Regionalen Planungsverband in Aussicht gestellte Erweiterung von Windenergiegebieten war Thema im Umweltausschuss des Kreistags. Zwischen Schönau, Reyersbach und Unterelsbach könnte eine weitere Fläche für den Bau neuer Windräder ausgewiesen werden.. Damit würden erstmals Flächen westlich der ehemaligen B19 für Windkraftanlagen infrage kommen. Die betroffenen Gemeinden setzten in der Zukunft auf ein solches Projekt und haben in ihren Gemeinderäten bereits für eine Ausweisung der neuen der Erlaubnis-Fläche plädiert.

Egon Sturm läuft Sturm gegen Windkraft-Pläne

Doch im Kreistag wurden nun kritische Stimmen zu einem möglichen Vorhaben laut. Dass der Regionale Planungsverband Flächen bei Schönau für diesen Kommunalen Windpark freigeben will, gefällt dem Bischofsheimer Stadtrat Egon Sturm (Wegfurt) gar nicht. Ein solches Projekt wäre ein "Eingriff in das Herz des Landschaftsschutzgebietes", beklagte Sturm im Naturschutz-Ausschuss des Kreistages. Das Thema müsse diskutiert werden.

Nicht nur würde das eine Störung des zusammenhängenden Waldgebietes bedeuten. Außerdem gehe das typische Landschaftsbild der Rhön verloren. Schließlich gehe es hier um Schutzzonen. Wichtig sei es deshalb, sich bereits jetzt Gedanken zu diesem Thema zu machen und Ausschau nach anderen Standorten zu halten. Damit sollte sich der Kreistag auseinandersetzen.

Landrat Habermann sieht neue Flächen kritisch

Landrat Thomas Habermann hatte schnell eine Antwort parat. "Sie sprechen mir aus dem Herzen", formulierte es Habermann. Allerdings sei der Regionale Planungsverband ausschlaggebend. Persönlich stehe er einem solchen Vorhaben negativ gegenüber. Noch vor einigen Jahren sei es vollkommen ausgeschlossen gewesen, Windräder in Landschaftsschutzgebieten und dort in Waldgebieten zu installieren. Allerdings sei der Wald meist im Eigentum der jeweiligen Gemeinde und auch eine wichtige Einnahmequelle. Insgesamt liege eine Realisierung in weiter Ferne. Gerade erst beginne das Anhörungsverfahren zur Erweiterung der Windkraftflächen.

Deshalb seien die Kommunen die ersten Ansprechpartner und dann gehe es auch um die Frage, was der Kreistag zu dem Vorhaben sagt. Der Bund fordert vom Freistaat insgesamt 1,8 Prozent der Flächen für Windenergie, um den Ausbau regenerativer Energien voranzutreiben, um die Klimaziele zu erreichen.

Der Landrat sprach vom höchst ökologischen Wert der Wälder. In diesem Fall würde ein großes zusammenhängendes Gebiet durchschnitten werden. Allerdings liege die Entscheidung für eigene Projekte eben bei den jeweiligen Gemeinden. Der Landkreischef nannte dazu unter anderem den geplanten Windpark im Bildhäuser Forst. Was Schönau betreffe, so wäre die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes über viele Kommunen hinweg sichtbar.

Grüner Winfried Christ findet Pläne nachvollziehbar

Insgesamt sollte man das Thema in den Fraktionen noch einmal diskutieren. Der grüne Kreisrat Winfried Christ sagte, dass man nicht davon sprechen könne, dass Wald für die Anlagen geopfert wird. Die Vorhaben seien nachvollziehbar, außerdem seien Menschen Gewohnheitstiere. Kreisrat Hartmut Eppler verwies auf den südbayerischen Raum, wo Windräder noch selten in der Landschaft zu finden sind, hier sollte der Freistaat erst einmal nach möglichen Flächen schauen.

 
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  • Gerhard Zwierlein
    Grund für die Planungen ist die gesetzliche Verpflichtung 2% jedes Landes als Windvorrang-Gebiet auszuweisen-also ein Gebiet für Windräder mit Baurechtsbeschleunigung ohne Umweltverträglichkeitsprüfung usw . -WIE RECHTERTIGT es sich, dass in diesem Verfahren die Windvorbehaltsgebiete Großbardorf wegfallen sollen? Warum die Entfernung dieser Windgebiete aus dem Regionalplan, bei denen es sich "nur" um Ackerflächen und nicht um Wald oder Landschaftsschutzgebiet handelt? Wie rechtfertigt man sowas? Stellv. Landrat Demar, der doch seiner Aufgabe nach als Landrat für den gesamten Landkreis tätig ist führt als Grund, Großbardorf werde umzingelt! Wargolshausen-Hollstadt werden auch umzingelt! Deren Umzingelung geschieht sogar im Süden mit Schattenwurf ins Ortsgebiet! In Großbardorf gibts sowas wegen der Entfernung (3km) nicht. Demar wohnt in Großbardorf! Mehr brauchts nicht! Was ist das für ein Verfahren, in dem auf der Suche nach Windgebieten - drei vom stellv. Landrat abschafft werden!
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  • Dietmar Eberth
    "Stellv. Landrat Demar, der doch seiner Aufgabe nach als Landrat für den gesamten Landkreis tätig ist führt als Grund, Großbardorf werde umzingelt! "

    Auch ein Landrat ist erstmal seiner Partei verpflichtet und dann kommt der Rest der Landkreisbevölkerung. Das ist wie bei den gewählten Direktkandidaten die in den Bundestag gekommen sind.
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  • Angelika Weyland
    VERANTWORTUNG
    Im Februar hat die Maipost erst über das wichtige Vorkommen von Rotmilanen im Biosphärenreservat Rhön berichtet, europaweit schrumpft die Rotmilan-Population und steht unter starkem Druck. Da allein in Deutschland rund 2/3 des weltweiten Bestandes beheimatet ist, spricht man beim Rotmilan auch von einer sogenannten „Verantwortungsart“. Die Rhön stellt innerhalb Deutschlands einen Verbreitungsschwerpunkt dar, denn hier leben immerhin 1 Prozent der Gesamtpopulation. In den Jahren 2014 bis 2020 wurde das länderübergreifende Artenhilfsprojekt „Rotmilan“ im Biosphärenreservat durchgeführt. Ziele waren unter anderem die Bestandserfassung, das sogenannte ´Monitoring´ von Rotmilanhorsten und die Entwicklung von Schutzkonzepten zur Verbesserung der Lebensgrundlage des Rhöner Charaktervogels, ....
    Gerade hier, Oberelsbach/Bischofsheim sieht man sie momentan kreisen.
    Man sollte diesen Bereich schützen .....
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  • Dietmar Eberth
    "Da allein in Deutschland rund 2/3 des weltweiten Bestandes beheimatet ist... Die Rhön stellt innerhalb Deutschlands einen Verbreitungsschwerpunkt dar, denn hier leben immerhin 1 Prozent der Gesamtpopulation."

    Das verstehe ich nicht. Einesteils ist die Rhön ein Schwerpunkt in Deutschland und dann doch nur 1% der Gesamtpopulation. Wie verteilen sich dann die anderen 99% in Deutschland?
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  • Josef Schlusche
    Herzlichen Dank an Egon Sturm der für sich hier für den Schutz von Natur- und Lebensraum einsetzt. Raubbau an der Natur, anders kann man ein Windkraftprojekt im Wald nicht bezeichnen. Gerade in Rhön-Grabfeld wo für 2025 das Jahr des Wassers zum Grundwasserschutz ausgerufen wurde und in einem Gebiet aus dem die Gem. Oberelsbach erst seit kurzem ihr Grundwasser bezieht sind solche Pläne eine Farce. Ein funktionierendes Wald-/Ökosystem ist die Grundlage für unser Grundwasser, mit solchen Projekt wird solch ein System vorsätzlich zerstört, abgesehen von den anderen Nebenwirkungen der Windkraftanlagen (Stichwort PFAS - Ewigkeits-Chemikalien welche von der Natur nicht abgebaut werden können und ins Grundwasser gelangen, Entsorgungsfrage etc.). Früher wurde Naturschutz betrieben, heute wird Naturzerstörung unter dem Deckmantel Klimaschutz betrieben. Sind sich die lokalen Entscheidungsträger überhaupt bewusst was der Natur und den nachfolgenden Generationen mit solchen Projekten angetan wird?
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  • Stefan Flessa
    Stimmt, Grafenreinfeld war viel besser 😉
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  • Dietmar Eberth
    Nicht schon wieder PFAS. Selbst mal überlegen und nicht alles der AfD gedankenlos nachplappern, die den Abriss aller Windkraftanlagen angekündigt hat in dem Fall, dass „sie am Ruder sind“ und Windkraftanlagen als „Windmühlen der Schande“ bezeichnet.
    https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/afd-forderung-ignoriert-die-fakten/
    AfDAnfrage: "Gefahren der Windkraft"
    https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP19/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/19_0002212.pdf

    Bei 102.090 t/Jahr durch den Verkehr (ALLE Windkraftanlagen 1395 t/Jahr), kommt eine sehr große Menge unkontrolliert in Umwelt und Grundwasser und Flüssen und Bächen, insbesondere an Autobahnen.

    "Im Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt rund 183.600 Tonnen Feinstaub in der Partikelgröße 10 Mikrometer (μm) und 84.000 Tonnen in der Partikelgröße 2,5 Mikrometer (μm) emittiert. Der Anteil des Rotorblattabriebs von WKA macht also nur etwa 0,15 % des Gesamtfeinstaubs in Deutschland aus."
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