Das Gelände an der Stadtmauer, ehemals Loose-Areal, soll in Mellrichstadt zu einem großzügigen Freizeitbereich mit Spielgeräten und Sonnendeck ausgebaut werden. Die Pläne stehen fest, doch ein Bewilligungsbescheid von der Städtebauförderung steht noch aus, um mit den Arbeiten beginnen zu können, wie Bürgermeister Michael Kraus bei der Bürgerversammlung im Oktober informiert hatte.
Im Anschluss an das Freizeitgelände, am Fußweg Richtung Bahnhof, stehen derzeit noch die alten Gewächshäuser der Gärtnerei Loose mit dazugehörigem Heizhaus und Tanklager. Die Gebäude sollen im Zuge der Umgestaltung ebenfalls weichen und Platz freimachen für Neues. Die Grundstücksfläche am Bahnhofsweg beträgt 2000 Quadratmeter, bebaut sind etwa 900 Quadratmeter. Der Stadtrat beschloss den Rückbau der Gewerbebrache in der jüngsten Sitzung mit Blick auf einen 60-prozentigen Zuschuss aus der Städtebauförderung.
Welche Risiken bleiben bestehen?
Die Gewächshäuser sind teilweise gepflastert. Wie Proben ergeben haben, ist die Fugenmasse der Verglasung asbest- und teerhaltig, was die Entsorgung teurer macht, so der Bürgermeister. Im Heizhaus befindet sich neben der Technik ein geschweißter Öltank. Nach dem Abriss aller Gebäude sollen die Fundament- und Leitungsgräben dem Gelände angeglichen werden.
Die Kostenschätzung für die Maßnahmen beträgt laut Stadtchef derzeit rund 190 000 Euro. Davon müsste die Stadt nach Abzug der Förderung noch 76 000 Euro schultern. Allerdings sei derzeit nicht auszuschließen, dass weitere Kosten für einen Geländeausgleich, Bodenaustausch bei Kontamination oder Schutzmaßnahmen an Asphalt- und Pflasterflächen im Bahnhofsweg anfallen werden. Das Gremium stimmte geschlossen für die Maßnahme, die ein weiterer Baustein für die Verschönerung des Geländes zwischen Bahnhof und Altstadt ist.
Stadt freut sich über Stabilisierungshilfe
Bei zahlreichen großen Maßnahmen, die in Mellrichstadt im laufenden Jahr anstehen, kommt diese Nachricht aus Würzburg wie gerufen: Die Regierung von Unterfranken hat der Stadt eine Stabilisierungshilfe in Höhe von 1,45 Millionen Euro gewährt, freute sich Michael Kraus. 700 000 Euro sind für die Schuldentilgung vorgesehen, 750 000 Euro dürfen als Investitionshilfe verwendet werden.
Immer auf Empfang, das will Mellrichstadt auch in den Stadtteilen gewährleisten. In Eußenhausen soll daher auf einem städtischen Grundstück im Baugebiet "An der Orgel" ein Mobilfunkmast aufgestellt werden. Die Firma Deutsche Funkturm GmbH aus Nürnberg baut den knapp 22 Meter hohen Mast an der Straße Richtung Mühlfeld, das Gremium hatte keine Einwände.
Strahler statt Leuchttafel in der Innenstadt
Bei der Anbringung einer neuen Werbeanlage am Kupsch-Markt in der Innenstadt hat die Stadt allerdings Bedenken. Künftig soll der Schriftzug "nah & gut Schlembach" den Einkaufsmarkt am Roßmarkt zieren. Anstelle eines Leuchtkastens sollen allerdings Strahler den Schriftzug ins rechte Licht setzen, wie es in der Gestaltungssatzung der Stadt geregelt ist. So sah es auch die Mehrheit der Stadtratsmitglieder.
In der Satzung über die Straßenbenennung und Hausnummerierung ist festgelegt, dass die Stadt die Hausnummernschilder beschafft und hierfür ein Unkostenbeitrag von 15 Euro in Rechnung gestellt wird. Dieser Betrag, Anfang der 2000-er Jahre festgelegt, reiche jedoch nicht mehr zur Deckung der tatsächlichen Kosten aus, so der Bürgermeister. Für die Hausnummernschilder werden künftig 19 bis 23 Euro fällig.
Neue Bänke für den Marktplatz
Das Regionalbudget der Streutalallianz unterstützt Privatpersonen, Vereine und Kommunen dabei, Kleinprojekte zu verwirklichen. Für das laufende Jahr will die Stadt Unterstützung für die Neugestaltung des Marktplatzes beantragen. Angeschafft werden sollen neue Bänke, die zum Gesamtbild passen. Eine Rundbank könnte zudem um den Marktplatzbrunnen aufgestellt werden, schlug Michael Kraus vor. Er rechnet sich gute Chancen aus, dass die Stadt eine Förderung für dieses Projekt erhält. "Wenn nicht, setzen wir es aus Eigenmitteln um", versprach er.
Nachdem insbesondere in der warmen Jahreszeit viel Leben am Marktplatz herrscht, plädierte das Gremium dafür, einen Defibrillator am Bürgerhaus anbringen lassen, der frei zugänglich ist und im Notfall Leben retten kann. Der Landkreis steuert dazu einen Zuschuss bei.
Luftfiltergeräte kommen am 7. Februar
Zum Abschluss informierte Michael Kraus noch darüber, dass am 7. Februar die bestellten Luftfiltergeräte für die Mellrichstädter Schulen erwartet werden. "Wir tun somit alles, was geht, um den Schulbetrieb trotz der hohen Corona-Zahlen weiter aufrecht erhalten zu können", sagte er. Für die Ignaz-Reder-Realschule hat die Stadt die Geräte angeschafft, für die Udo-Lindenberg-Mittelschule und die Malbach-Grundschule die jeweiligen Schulverbände. Laut Kraus sind in der Grundschule Luftfilteranlagen in allen Klassen vorgesehen, in den weiterführenden Schulen werden die Anlagen für die fünften und sechsten Klassen beschafft, da sich Kinder ab zwölf Jahren impfen lassen können.