
Eine Vision bleibt Illusion, wenn sie nicht genügend Mitstreiter findet. Das musste Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner, das mussten Teile des Bad Neustädter Stadtrats schmerzlich aus dem Fronhof-Debakel lernen. "Wie kann es künftig gelingen, die Bürger besser zu erreichen?", fragte Werner selbstkritisch in der jüngsten Stadtratssitzung.
Vielleicht sollten die Bürgervertreter ein Stück weit früher ansetzen: Gerade bei Großprojekten darf die Frage nicht lauten, wie man erarbeitete Konzepte beim Bürger platziert, sondern wie man Bürger frühzeitig einbezieht, um mit ihnen Zukunft zu gestalten.
Die Rolle des Vermittelnden stand Bürgermeister Werner gut an
In der Diskussion übernahm Michael Werner am Donnerstag die vermittelnde Rolle, die einem Bürgermeister während des Projekts auch gut angestanden und einen Kompromiss vielleicht erleichtert hätte: Ein sachlicher Moderator, der versuchte, Befürworter und Gegner zusammenzubringen.
Von den Stadträten hätte man sich gewünscht, dass Johannes Benkert weniger und stellvertretender Bürgermeister Norbert Klein an manchen Stellen mehr geschwiegen hätte. Das demokratische Gremium Stadtrat sollte eines echten und sachlichen Diskurses für wert befunden werden.