Die letzte "normale Saison" am Sambachshof liegt eine ganze Weile zurück: 2019 öffnete der Märchenwald wie üblich im Frühjahr seine Pforten, um sie nach sieben Monaten Mitte Oktober wieder zu schließen. Dann kam kurz vor der Wiedereröffnung im Frühjahr 2020 quasi von einem Tag auf den anderen der Corona-Lockdown. Folge: Der Märchenwald musste geschlossen bleiben. "Wir hätten dann im Sommer zwar wieder öffnen dürfen, doch wäre der Aufwand für uns wegen der strengen Auflagen viel zu groß gewesen", so Märchenwald-Betreiber Wolfgang Eschenbach rückblickend auf das vergangene Jahr, als der beliebte Freizeitpark zum Leidwesen vieler Familien gar nicht erst öffnete.
Wie war die Besucher-Resonanz nach der Corona-Schließung?
Auch in diesem Jahr sah es wegen der Corona-Pandemie zunächst danach aus, als ob die 52. Märchenwald-Saison wegen Corona erneut ins Wasser fallen könnte. Zum Glück kam es anders: Mitte Juni eröffnete die Betreiberfamilie den Märchenwald nach über eineinhalb Jahren wieder – und zieht nach dem letzten Öffnungstag in diesem Jahr eine rundum positive Bilanz: "Es kamen fast so viele Besucher wie in den Jahren vor Corona, obwohl wir nur vier statt sieben Monate geöffnet hatten", freut sich Wolfgang Eschenbach, bevor er kurz darauf seinen Märchenwald bis zum kommenden Frühjahr schloss.
Eschenbach nennt zwei Gründe, die dafür maßgeblich verantwortlich gewesen sein dürften. "Das Wetter hat diesmal gut mitgespielt", sagt Eschenbach. Hitzewellen oder extrem lang anhaltende Regenperioden seien ausgeblieben.
Aus welchen Regionen kommen die Besucher?
"Nach der Schließung im vergangenen Jahr gab es zudem wohl auch noch einen Nachholbedarf", deutet er an, dass vielen jungen Familien eine Saison lang etwas gefehlt hat und sie den Märchenwald nun unbedingt in diesem Sommer besuchen wollten. Was ihm außerdem aufgefallen sei, waren die zahlreichen Besucher von weiter her, zum Beispiel aus dem Frankfurter Raum oder aus Baden-Württemberg. "Das hatten wir in den vergangenen Jahren noch nicht so beobachtet."
Welche neuen Attraktionen plant der Betreiber in der kommenden Saison?
Jetzt hofft der Sohn des Märchenwald-Gründers gleichen Vornamens darauf, dass er im Frühjahr kommenden Jahres den Freizeitpark wieder ganz normal öffnen kann, und das nach Möglichkeit ohne Corona-Auflagen. Bis dahin bleibt einiges zu tun: Die Fahrgeschäfte müssen überprüft und gegebenenfalls repariert werden, Plätze und Wege inspiziert und bei Bedarf ausgebessert werden. Auch einige neue Attraktionen sind geplant, wie zum Beispiel Bumbercars, also spezielle Autoscooter für Kinder.
Für den Nachwuchs ist zudem der Kauf eines Spielkrans angedacht. Auch die Märchenhäuschen aus der Anfangszeit des Märchenwaldes sollen wieder zu Hinguckern werden. Einige Besucher hatten in der Vergangenheit immer wieder mal moniert, dass sie schon seit Jahren nicht mehr beleuchtet sind. "Das werden wir in der Winterpause auf jeden Fall ändern", so Eschenbach. Eine weitere größere Investition ist nicht direkt im Märchenwald, sondern auf dem Dach des Cafés geplant. Der Betreiber will eine Fotovoltaikanlage installieren, mit der Spitzen beim Stromverbrauch abgedeckt werden sollen. Auch die Märchenwald-Internet-Seiten sollen weiter gepflegt und aktualisiert werden. "Unsere Website ist neben der Mund-zu-Mund-Propaganda unser wichtigstes Werbemittel", sagt Wolfgang Eschenbach.
Wird der Eintritt nach der Winterpause teurer?
Als Wiedereröffnungstermin im kommenden Frühjahr hat er traditionell den Palmsonntag, also den 10. April 2022, im Blick. Dann müssen sich die Besucher auf etwas höhere Eintrittspreise einstellen – nicht nur wegen der Investitionen, die in den kommenden Monaten anstehen, sondern auch wegen der Mini-Jobber, die während der Saison im Märchenwald als Aufsichtspersonen oder auch in anderen Bereichen tätig sind. "Sollte eine neue Regierung den Mindestlohn tatsächlich auf 12 Euro in der Stunde anheben, müssen wir das ja irgendwie abfangen."