Das gab es noch nie in der über 50-jährigen Geschichte des Märchenwaldes am Sambachshof: Die vor allem bei jungen Familien beliebte, unweit von Bad Königshofen gelegene Freizeiteinrichtung wird in diesem Jahr nicht mehr öffnen. Nach erneuten Lockerungen der wegen der Corona-Krise bestehenden Einschränkungen wäre das jetzt ab dem 30. Mai möglich gewesen, nachdem zu diesem Zeitpunkt auch in Bayern Freizeitparks wieder ihre Türen aufsperren dürfen – allerdings nur unter strengen Auflagen. Und eben diese Auflagen sind es, die Märchenwald-Betreiber Wolfgang Eschenbach dazu bewogen haben, erst gar nicht in die Saison zu starten.
Keine leichte Entscheidung
Leicht sei ihm die Entscheidung nicht gefallen, wie Eschenbach jetzt gegenüber der Redaktion betont, zumal dadurch in diesem Sommer auch die Jobs einiger Aushilfskräfte verloren gehen. Auf der Märchenwald-Homepage fasst er seine Beweggründe zusammen: „Die aktuellen Hygieneauflagen und Abstandseinhaltungen in der Gastronomie, vor allem auch in den einzelnen Fahrgeschäften, sind sehr hoch. Deshalb bleibt der Märchenwald in dieser Saison geschlossen, wofür die Inhaberfamilie um Verständnis bittet.“ Sorge bereitete Eschenbach auch die Tatsache, dass er nur eine begrenzte Zahl an Gästen in den Märchenwald hätte einlassen dürfen. Auch sei es fraglich gewesen, ob in der gegenwärtigen Situation überhaupt Besucher gekommen wären.
„Außerdem hätten wir zusätzliches Personal gebraucht, um Auflagen wie die Abstandsregeln oder das Tragen von Masken in den Fahrgeschäften zu kontrollieren“, so Eschenbach. Er sei zuversichtlich, dass sich die aktuelle Situation spätestens bis zum nächsten Frühjahr wieder normalisieren wird. „Dann werden wir den Märchenwald am Palmsonntag wieder eröffnen.“ Der Betreiber des Freizeitparks betont, dass die Corona-Krise nicht existenzbedrohend für den 1970 eröffneten Freizeitpark ist. „Wir können es verkraften, wenn der Märchenwald wegen der Corona-Krise bis nächstes Jahr geschlossen bleibt.“
Stück für Stück gewachsen
Für alle Familien mit Kindern ist das eine gute Nachricht, schließlich hat sich der Märchenwald in den vergangenen Jahren zu einer über die Region hinaus bekannte Attraktion entwickelt. Als der Freizeitpark vor über 50 Jahren eröffnet wurde, gab es neben zehn Märchenhäuschen nur eine Eisenbahn. Heute finden sich auf dem weitläufigen Gelände neben 17 Fahrgeschäften und 13 weiteren Spielmöglichkeiten einen Streichelzoo, eine Indoor-Spielhalle, Indianerzelte und und einen Ritterturm.