Mühlfeld gehört zweifelsohne zu den malerischsten Dörfern des Landkreises. Nicht aber seine Straßen. Rund um der Mellrichstädter Stadtteil und auch in der Ortschaft befinden sich die Asphaltdecken teilweise in einem erschreckenden Zustand. Der Bauausschuss schaute sich bei seiner jüngsten Exkursion im Dorf die marodesten Stellen genauer an – und sah dabei auch erhebliche Kosten auf sich zukommen.
Aufgrund der massiven Schäden wurde bereits die Geschwindigkeit auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Roßrieth und Mühlfeld reduziert. Die Anfahrt lieferte den durchgeschüttelten Mitgliedern des Gremiums einen schlagenden Beweis für den schlechten Zustand der Straße.
Vollausbau würde zwei Millionen Euro kosten
Etwas ratlos wirkten allerdings alle Teilnehmer, denn die Einschätzung von Bauamtsleiter Christian Roßhirt, dass nur ein Vollausbau wirkliche Abhilfe biete, war für jeden Teilnehmer nachvollziehbar. Eine erste grobe Schätzung geht von Kosten in einer Höhe von zwei Millionen Euro aus, die etwa zur Hälfte die Stadt tragen müsste. Bürgermeister Michael Kraus bezweifelte, dass sich die Stadt diese Investition derzeit leisten kann.
Darüber hinaus stelle sich die Frage von Aufwand und Nutzen, da die Fahrzeugfrequenz eher gering sei, wie Kraus bemerkte – während des zehnminütigen Halts passierte tatsächlich nur ein Pkw die Gruppe. "Wollen wir das dann einfach so lassen?", fragte Sabrina Sum-Dietz, woraufhin das Stadtoberhaupt jedoch nur eine ausweichende Antwort geben konnte. Eine Sperrung für den Schwerlastverkehr zu erlassen, um die Straße zu schonen, komme jedenfalls nicht in Frage.
Fahrbahnrand bröckelt immer mehr ab
Deutlich mehr Verkehr herrscht ganz offensichtlich auf der Strecke zwischen Mühlfeld und Schwickershausen. Das bekommt auch Bauhofleiter Manfred Reder zu spüren, der nach eigener Schilderung mit einem Arbeitstrupp häufiger ausrücken muss, um vor allem im Bereich einer Kurve den Fahrbahnrand mit Schotter zu flicken.
Die schmale Straße werde gern von Pendlern aus Thüringen genutzt, und bei einer Begegnung muss ein Fahrzeug in die Bankette ausweichen. Reder schlug eine Befestigung mit Rasengittersteinen vor, was jedoch durch ein Bauunternehmen geleistet werden müsste. Das Bauamt soll nun die Kosten ermitteln.
Tiefes Loch in der Ortsverbindungsstraße nach Eußenhausen
An der konkreten Planung für die Sanierung der Straße am Hirtenberg werde dagegen schon gearbeitet. Die Straße in dem stark hängigen Gelände in der Nähe des Kindergartens ist an einer Seite schon um mehrere Zentimeter abgesackt und erfordere jetzt ein baldiges Eingreifen, erklärte der Bürgermeister bei der Besichtigung. Vielleicht werden die Arbeiten noch in diesem Jahr in Angriff genommen.
Das "Highlight", wie ein Teilnehmer ironisch bemerkte, befindet sich jedoch auf der Ortsverbindungsstraße nach Eußenhausen. Auf halber Fahrbahnbreite ist an einer Stelle der Asphalt verschwunden und ein tiefes Loch entstanden, so dass Fahrzeuge bis schon fast in den angrenzenden Acker ausweichen müssen, um das Hindernis zu umfahren. "Das muss auf jeden Fall schnellstens gemacht werden", bestätigte der Bürgermeister.
Pflastersteine in der Linsenbrunnengasse werden ausgetauscht
Bevor die Sitzung im Rathaus fortgesetzt wurde, nahm das Gremium noch eine Stelle in der Linsenbrunnengasse in Mellrichstadt in Augenschein. Auf einer Länge von etwa fünf Metern soll das Kopfsteinpflaster gegen die Platten ausgetauscht werden, die bei der Altstadtsanierung verlegt worden sind. Der Bereich betrifft einen Seitenzugang zur Carl-Fritz-Stube, wo Rollstuhlfahrer und Rollator-Nutzer durch den rauen Belag behindert werden, wie der Bürgermeister erklärte.
Im Sitzungssaal erteilte das Gremium grünes Licht für den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern in der Bibergasse im Bereich Brügel in Mellrichstadt. Damit verbunden ist auch der Abriss mehrerer leer stehender Häuser. Ausdrücklich begrüßte Kraus das Vorhaben im Rahmen der Innenentwicklung. Der Stadtchef hofft auf eine tatsächliche Umsetzung des Projekts, mit dem zwölf Wohneinheiten in der Innenstadt entstehen würden. Lediglich für die Pflicht zum Bau eines Kinderspielplatzes wird eine Ablöse von 16.000 Euro gefordert.
Zu guter Letzt gab der Bürgermeister aus der vorhergehenden nicht öffentlichen Sitzung bekannt, dass ein Auftrag für Sanierungsarbeiten im Dorfzentrum Frickenhausen an die Zimmerei Schmitt aus Dürrnhof für knapp 180.000 Euro vergeben worden ist.