Seit März dieses Jahres ist klar, dass das Kurhaus Bad Neustadt vor einer Wegscheide steht. Pächter Hermann Baer will als Geschäftsführer der Kurbetriebs GmbH nicht mehr weitermachen. Zum August stehen Kündigungen in Raum.
Als diese Redaktion über die Entwicklung berichtete, war eigentlich eine Zusammenkunft mit Vertretern der Stadt, der Kurbetriebs GmbH und dem Rhön-Klinkum als Eigentümer der Immobilie angedacht. Doch diese fiel der Corona-Pandemie zum Opfer.
Wenn an diesem Dienstag die Bürgerinnen und Bürger von Bad Neuhaus in der Bürgerversammlung nach dem aktuellen Sachstand zum Kurhaus fragen, dann wird ihnen Bürgermeister Michael Werner Hoffnung machen. "Der Stadtrat wird sich in seiner öffentlichen Sitzung am 2. Juni ausgiebig damit befassen", so das Stadtoberhaupt am Montag gegenüber dieser Redaktion. Dazu wird es diesen Mittwoch schon eine Zusammenkunft des Ratsgremiums geben. Der Informationsbedarf für die Rätinnen und Räte ist groß, genügend zeitlicher Vorlauf zur Sitzung nötig.
Für die Stadt sei die Weiterführung der Kurmittelausgabe enorm wichtig. Gemeint ist der Zugang der Öffentlichkeit zu den Heilwassern. "Mein persönliches Ziel ist, dass die Stadt die Arbeit der Kurbetriebs GmbH in irgendeiner Form übernimmt", positioniert sich der Bürgermeister. Das könnte über ein Kommunalunternehmen geschehen oder über die Tourismus und Stadtmarketing GmbH, so Gedankenspiele des Bürgermeisters. "Aber es wäre natürlich auch Neuland für uns, wenn wir erstmals auch Physiotherapeuten beschäftigen", so Bürgermeister Werner.
"Wenn der Stadtrat Anfang Juni entscheidet, dann geht es auch um die Mitarbeiter. Die wollen auch wissen, wie es für sie weitergeht", sagt Werner. Zum Kurhaus gehören neben den Trinkquellen auch das Bewegungsbad und verschiedene Angebote zu Krankengymnastik und Fitness. Außerdem befinden sich im Gebäude eine Allgemeinarzt- sowie eine Naturheil-Praxis.
Wie bereits berichtet, hat die Stadt bis 2025 einen gesicherten Zugang zu den Quellen im Kurhaus. Das Kurhaus ist eine Rhön-Klinikum-Immobilie, die Quellen sind mittlerweile in städtischer Hand. Ihre Nutzung ist für den Erhalt des Bäder-Titels praktisch unerlässlich.