Die Fenster sind noch mit Folie verklebt, doch vor dem hinteren Eingang der Krone Schenke in der Unslebener Ortsmitte liegen Holzbretter. Aus dem Inneren dringen Geräusche. Beim Nähertreten zeigt sich: Es wird gearbeitet in den Räumen des Gasthauses, das bis Ende 2024 Gastronomin Anna Stele geführt hatte. Seither suchte die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Dorfleben-Genossenschaft – ihr gehört das Lokal – einen neuen Pächter. Der ist nun gefunden: Ngan Le Trung wird das Lokal mit seiner Frau und einem Partner führen.
"In etwa drei Wochen soll der Umbau fertig sein. Wir werden voraussichtlich in der ersten Mai-Woche eröffnen", sagt Le Trung auf Anfrage dieser Redaktion. So erfülle sich für seine Frau der Traum eines eigenen Lokals. Auf der Karte sollen weiterhin Klassiker der deutschen Küche stehen, aber auch moderne fränkische sowie asiatische Gerichte: "Unser Motto ist die Fusion der deutschen mit der asiatischen Küche." Auch den großen Saal der Krone wollen die Gastronomen bewirten sowie den Biergarten.
Le Trung betreibt die Kette "Asia-Loop" und weitere Restaurants in großen Städten
Wenn man ein traditionsreiches Lokal wie die Krone erhalten wolle, müsse man auch offen sein für neue Konzepte, sagt Michael Diestel, Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Dorfleben-Genossenschaft. Die von Le Trung geplante "fränkisch/vietnamesische Küche", bei der beispielsweise auch Klassiker wie Schäufele mit vietnamesischen Beilagen kombiniert werden könnten, passe gut zur Krone und bringe unterschiedliche Kulturen zusammen. Gerade von jungen Menschen habe er viele positive Rückmeldungen darauf erhalten.
Le Trung und seine Frau wohnen in Unsleben und meldeten sich laut Michael Diestel auf eine "Pächter gesucht"-Annonce im Internet. "Ich kannte die beiden nicht, habe dann aber erfahren, dass Le zusammen mit seinem Bruder die Kette 'Asia-Loop' betreibt, die in Erlangen, Bamberg und Kassel Filialen hat. Außerdem zehn weitere Restaurants in großen Einkaufszentren", sagt Diestel. "Wir sind sehr froh, dass es in der Krone weitergeht. Jemanden mit einer solchen Expertise in der Gastronomie zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto."
Auch die Dorfgemeinschaft stehe dahinter. So nahmen laut Diestel erst kürzlich 50 Helferinnen und Helfer zwischen fünf und 75 Jahren an einer Ramadama-Säuberungsaktion im Garten der Krone teil, um den Pächtern einen guten Start zu ermöglichen. "Die Krone wird weiterhin ein kulturelles Zentrum sein, da haben sich die Pächter offen gezeigt. Die Genossenschaft wird dort auch in Zukunft Veranstaltungen durchführen", sagt Diestel.
