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Unsleben
Beliebtes Gasthaus in Unsleben schließt: Deshalb macht die Krone-Schenke dicht – und so soll es weiter gehen
Pächterin Anna Stele kündigt das Ende der Gaststätte unter ihrer Leitung zum Jahresende an. Die Genossenschaft hinter dem Gasthaus sucht bereits nach einem Nachfolger.
Anna Stele und Petyo Petrov hatten die Krone-Schenke in Unsleben 2020 übernommen. Zum Jahresende 2024 soll nun wieder Schluss sein.
Foto: Eckhard Heise | Anna Stele und Petyo Petrov hatten die Krone-Schenke in Unsleben 2020 übernommen. Zum Jahresende 2024 soll nun wieder Schluss sein.
Michael Endres
 |  aktualisiert: 21.09.2024 02:32 Uhr

Für Freunde der deutschen Küche und für die Unslebener Dorfgemeinschaft ist die Nachricht wohl ein Schock: Die Krone-Schenke von Anna Stele schließt Ende des Jahres 2024 ihre Türen. Das bestätigt die Gastronomin gegenüber dieser Redaktion. Am zweiten Weihnachtstag soll das Gasthaus das letzte Mal unter ihrer Führung öffnen.

"Der Vertrag läuft ab und wir haben uns entschieden, dass wir nicht weitermachen", sagt Stele, die außerdem noch das Seecafé im Mellrichstädter Ortsteil Frickenhausen bewirtschaftet. Auf diesen Betrieb wird sie sich in Zukunft konzentrieren. Die Krone-Schenke in Unsleben sei ein personalintensiver Betrieb. Mit ihrer Küche wechsele sie jetzt ins Seecafé. Stele hofft, dass ihre Gäste sie begleiten.

Geplant sei in Frickenhausen eine Kombination zwischen Imbiss, der eher für Vegetarier sei, und deutscher Küche. "Wir verkleinern uns einfach", erklärt sie den Schritt aus Unsleben weg nach Frickenhausen. Aktuell beschäftige sie in beiden Gaststätten 18 Angestellte, davon drei im Seecafé und 15 in Unsleben – davon fünf Minijobber. Mit ins Seecafé könnten "natürlich nicht" alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen. Es folgen ihr einzelne. Von den Schüler-Minijobbern würden die meisten jetzt studieren gehen. Mit Personal sei es schwierig, sagt sie. 

Umzug von Unsleben nach Frickenhausen

Stele möchte das Seecafé ganzjährig öffnen. Für den Umzug aus Unsleben nach Frickenhausen werden sie wohl ein paar Wochen brauchen. Mit einem weinenden Auge blicken sie und ihr Mann auf die Schließung der Krone-Schenke, "weil wir sehr viel Herzblut und Kraft in die Krone investiert haben. Deshalb tut es uns im Herzen sehr weh."

Anna Stele kurz vor der Eröffnung des Seecafés in Frickenhausen im Jahr 2023.
Foto: Torsten Leukert | Anna Stele kurz vor der Eröffnung des Seecafés in Frickenhausen im Jahr 2023.

Auch Michael Diestel, Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Dorfleben-Genossenschaft, die Verpächterin des genossenschaftlichen Gasthauses ist, bestätigt das Ende des Pachtvertrags. Die Schließung sei etwas, "was wir extrem bedauern", erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Er stellt aber direkt klar: "Mit der Krone-Schenke soll es weitergehen. Wir sind auf der Suche nach einer neuen Pächterin oder einem neuen Pächter." Man sei und bleibe optimistisch, dass dies gelinge.

Stele habe "absolute Nehmerqualitäten bewiesen"

Diestel zeigt sich gegenüber der aktuellen Pächterin Anna Stele dankbar für die letzten Jahre. Stele hatte das Gasthaus am 7. März 2020, also kurz vor dem ersten Corona-Lockdown, übernommen. "In dieser Zeit hat sie absolute Nehmerqualitäten bewiesen", sagt Diestel. Außerdem hebt er die "hohe Qualität ihrer Küche" hervor und nennt die Akzente, die sie im vegetarischen Bereich gesetzt habe.

Bei der Suche nach einer geeigneten Nachfolge befinde man sich derzeit in der Anfangsphase, erklärt Diestel. Man wolle jemanden finden, "der das gut weiterführt". Es gebe auch schon Rückmeldungen auf eine Annonce. "Wir sind zuversichtlich, weil wir glauben, dass es an diesem Standort möglich ist." Die Relevanz der Genossenschaft, die hinter dem Gasthaus steckt, hebt Diestel ebenfalls hervor. Solche Initiativen würden helfen, "unseren Lebensraum, unser Dorf, zu gestalten".

Interessenten an der Krone-Schenke in Unsleben können sich in der Tierarztpraxis bei Dr. Renate Diestel melden, (09773) 5128512.

 
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