Bad Neustadts Bürgerinnen und Bürger müssen beim Abwasser künftig tiefer in die Tasche greifen. Die Stadt Bad Neustadt hat ihre Entwässerungsgebühren neu kalkuliert. Beide Gebühren, jene für das Schmutzwasser aus den Haushalten sowie jene für das über den Kanal entsorgte Niederschlagswasser, werden ab 1. Januar 2025 steigen. Die neuen Preise gelten voraussichtlich bis 2028.
Der Kubikmeter Schmutzwasser kostet fortan 2,02 Euro pro Kubikmeter. Bislang waren es 1,43 Euro, das ist eine Steigerung von 41,3 Prozent. Die Niederschlagswassergebühr je Quadratmeter überbauter und befestigter Fläche erhöht sich von 24 Cent auf 32 Cent, das ist eine Steigerung von 33,3 Prozent.
Gebühren müssen kostendeckend sein, Überprüfung alle vier Jahre
Laut Kommunalabgabengesetz müssen die Gebühren kostendeckend festgesetzt werden. Spätestens alle vier Jahre muss neu kalkuliert werden und die sich bis dato ergebene Kostenüberdeckung oder -unterdeckung im folgenden Bemessungszeitraum ausgeglichen werden, informierte Kämmerer Andreas Schlagmüller in der jüngsten Stadtratssitzung. Im Bemessungszeitraum 2021 bis 2024 ergab sich ein voraussichtlicher Fehlbetrag von rund 333.000 Euro.
Ursächlich für die Gebührenerhöhung sind laut Schlagmüller der sprunghafte Kostenanstieg für den Kläranlagenbetrieb (steigende Kosten für Klärschlammverwertung und Chemie sowie steigende Personal- und Energiekosten), der kontinuierliche Rückgang der gebührenpflichtigen Einleitmengen durch allgemeine Einsparungen und weniger Einleitung der Industrie sowie höhere Aufwendungen für den Unterhalt der Innerortkanäle aufgrund festgestellter Mängel.
Im Vergleich zu anderen regionalen Kommunen liegen die künftigen Gebührensätze dennoch unter dem Durchschnitt, so Schlagmüller. Die Räte stimmten der Neukalkulation einstimmig zu. Zur Umsetzung der Gebührenerhöhung war eine Änderung der Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung der Stadt Bad Neustadt nötig.