
Um es gleich vorneweg zu sagen, Wasser, Abwasser und die Friedhofsgebühren werden zum Teil erheblich teurer. Das beschlossen die Mitglieder des Gemeinderats von Wülfershausen in der jüngsten Sitzung. Richtig ins Kontor schlagen die Friedhofsgebühren. Erstmals werden die Kosten gemäß den gesetzlichen Vorgaben für den Friedhof zu 100 Prozent umgelegt. Das bedeutet, dass sich die Gebühren im Durchschnitt verdoppeln werden.
Einzelgrabstätten mit zwei Belegplätzen beispielsweise kosten künftig 1500 Euro, während für eine Urnengrabstelle mit zwei Belegplätzen 1800 Euro fällig werden. Zusätzlich soll eine Gebühr von 50 Euro eingeführt werden, um die Verwaltungskosten in der Verwaltungsgemeinschaft Saal abzudecken. Mit 160 Euro schlägt die Nutzung der Aussegnungshalle zu Buche. Die endgültige Satzung soll im Dezember in der nächsten Sitzung verabschiedet werden.
Auch das Abwasser wird teurer. Zwar steigt der Kubikmeterpreis nur um zehn Cent auf 3,58 Euro, allerdings wird zusätzlich eine allgemeine Grundgebühr in Höhe von 78 Euro pro Jahr eingeführt. Der Grund für die Erhöhung liegt in dem Defizit von voraussichtlich rund 134.000 Euro im zurückliegenden vierjährigen Kalkulationszeitraum. Für den Kubikmeter Wasser werden künftig 2,67 Euro fällig, 82 Cent mehr als bisher. Auch hier ist das Defizit von über 173.000 Euro für die Kostensteigerung verantwortlich.
Finanzielle Stabilität der Gemeinde sichern und Rücksicht auf Bürger nehmen
Bei der Festlegung der neuen Hebesätze für die Grundsteuer ab 1. Januar 2025 entschied sich der Gemeinderat zu einer Erhöhung der Grundsteuer A für landwirtschaftliche Flächen von derzeit 380 Prozent auf 480 Prozent. Dagegen sinkt die Grundsteuer B, die innerorts angewandt wird, von 380 auf 200 Prozent.
Für die Beschlüsse, die alle einstimmig gefasst wurden, ließ sich der Gemeinderat viel Zeit. Es sei darum gegangen, einen Kompromiss zu finden, der sowohl die finanzielle Stabilität der Gemeinde sichere als auch Rücksicht auf die Belastbarkeit der Bürger nehme, kommentierte Bürgermeister Wolfgang Seifert die Entscheidungsfindungen.
Der Postplatz soll attraktiver gestaltet werden
Im weiteren Verlauf der Sitzung ging es auch um die Bedarfsermittlung im Städtebauförderungsprogramm. Weil die Machbarkeitsstudie für die Brückenschänke, die Umgestaltung des Kirchplatzes, die eventuelle Sanierung der Pfarrscheune und andere Projekte noch recht viel Zeit in Anspruch nehmen werden, soll jetzt auch zusätzlich der Postplatz, wie die Fläche am Friseurgeschäft an der Poststraße genannt wird, attraktiver gestaltet werden. Dort soll die wellige und ramponierte Asphaltoberfläche neugestaltet werden.
Für den "Postplatz" wurden Städtebauförderungsmittel bei der Regierung von Unterfranken in Höhe von 100.000 Euro beantragt. Hier hofft man auf ein schnelles Ergebnis, um aktiv werden zu können. Zurzeit läuft auch die Ausschreibung zur Beauftragung eines Architekturbüros zur Erstellung der Gestaltungssatzung mit dem Förderprogramm und der Sanierungsberatung.
Die Schulsanierung ist fördertechnisch abgeschlossen
Weiterhin gab Bürgermeister Seifert bekannt, dass bislang 250.000 Euro an Fördermitteln von Bund und Land für den Hortbau ausgezahlt wurden. Dazu kommen 144.000 Euro an Fördermitteln des Bundes im Rahmen des Investitionsprogramms Schulinfrastruktur für die Generalsanierung der Schule. Damit sei die Schulsanierung fördertechnisch abgeschlossen.
Weiterhin informierte Seifert darüber, dass Julian Schneider zum neuen Vorsitzenden der Waldkörperschaft Wülfershausen gewählt wurde. Er tritt damit die Nachfolge von Manfred Behr an, dem Seifert für sein jahrelanges Engagement dankte. Zum neuen 2. Vorsitzenden wurde Tobias Ölhaf gewählt.
Schließlich hatte der Gemeinderat noch die Prüfung der Bündbrücke und der Brücke an der Kläranlage für das Angebot von 7505,33 Euro an das Ingenieurbüro Federlein vergeben. Dazu kommen noch die Kosten für ein Untersichtgerät.