Merkt man in der Kirchenleitung eigentlich nicht, dass die katholische Kirche langsam ihre Glaubwürdigkeit verliert? Solche Aussagen häufen sich, wenn es um die Zukunft dieser christlichen Gemeinschaft geht. Vielfach ist die Rede davon, dass die Menschen auf dem Land von den Kirchenoberen allein gelassen werden. Das zeigte sich auch wieder beim zwar sachlich geführten, aber doch erfolglosen Arbeitsgespräch in Bad Neustadt zur Schließung der Umweltbildungsstätte Thüringer Hütte und dem Mehrgenerationenhaus Bad Königshofen.
Eigentlich ein Schlag ins Gesicht der Landbevölkerung, wenn in Würzburg am Sonntag mit einem Pontifikalgottesdienst die Wiedereröffnung des Matthias-Ehrenfriedhauses, das mit viel Geld aus de Bistumskasse grundlegend saniert wurde, groß gefeiert wird. Auch wenn es manchem schwerfallen dürfte, aber man muss Pfarrer Karl Fesers Vorschlag genau überdenken, wenn er sagt: Bei schwindenden Kirchenbesuchern sei eher zu überlegen, leere Kirchengebäude abzugeben anstatt eine Familienbildungseinrichtung zu schließen, die dringend für kirchliche Zwecke benötigt werde. Auch für diesen Fall lässt sich die Aussage von Finanzdirektor Sven Kunkel trefflich anwenden: "Wir trennen uns von Steinen nicht von den Menschen."
Offen bleibt allerdings die Frage, was nun mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Diözese geschieht, die, wie Hausens Bürgermeister Fridolin Link sagt, ihre Einrichtungen mit Herzblut betreut haben. Auf eine Antwort sind viele gespannt.
Traurig!