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Bischofsheim
Kommentar: Für Bewegung in der Natur muss man nicht weit fahren
Klar, Bewegung an der frischen Luft ist gesund. Aber muss man dafür wirklich erst in die Rhön fahren, wo sich derzeit massenhaft Ausflügler tummeln?
Der Schnee lockt derzeit viele Menschen in die Rhön: Auch am Arnsberg trifft man derzeit viele Rodler. 
Foto: Marion Eckert | Der Schnee lockt derzeit viele Menschen in die Rhön: Auch am Arnsberg trifft man derzeit viele Rodler. 
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Die Situation ist wirklich schwierig. Auf der einen Seite sind die Infektionszahlen trotz Lockdown immer noch sehr hoch, auf der anderen Seite sind die Schnee- und Wintersportbedingungen in den Mittelgebirgen so gut wie seit Jahren nicht mehr. Die Menschen sind hungrig nach Natur, Bewegung, Sport und Spaß im Freien.

Der Wintersporturlaub fällt flach, die Reise in südlichere Gefilde auch. Also geht es ab in die Rhön, die von Frankfurt, Würzburg, Schweinfurt oder Bamberg aus in einem Tagesausflug locker zu erreichen ist. Den Menschen zu sagen, dass sie zu Hause bleiben sollen, jetzt wo es endlich mal geschneit und der Nachwuchs den schon lange ungenutzt im Keller stehenden Rodel ausprobieren kann, ist schwierig.

Ganze Ortschaften wurden zugeparkt

Auch die Rhöner gönnen den Menschen, die in Regionen leben, die nicht so reich mit Schnee gesegnet sind, das winterliche Vergnügen. Aber was in den vergangenen Tagen in allen Teilen der Rhön und den Rhöndörfern zu erleben war, gab es in dieser Form noch nicht. Ganze Ortschaften wurden zugeparkt, Fahrzeuge wurden kreuz und quer in Hofeinfahrten, auf Wirtschaftswegen und entlang von Hauptstraßen abgestellt. Wiesen mutierten zu Rodelhängen und selbst ein so sensibler Berg wie der Himmeldunkberg bekam plötzlich Ähnlichkeit mit der Wasserkuppe. Das hat vielen  Einheimischen nicht gefallen. Ein respektvoller Umgang mit der Natur und den in der Rhön lebenden Menschen sieht anders aus.

Auch in der Rhön hängen viele Arbeitsplätze am Tourismus. Wenn Tourismus angesichts der Corona-Zahlen wieder für alle gefahrlos möglich ist, dann freuen sich Gastwirte, Skilift-Besitzer, Übernachtungsbetriebe und einheimische Geschäftsleute über viele Gäste.

Fotoserie

Bis dahin sollte sich jeder, den es in diesen Tagen in den Schnee zieht, ernsthaft die Frage stellen, ob es angesichts von hohen Infektionszahlen wirklich sinnvoll ist, von Würzburg, Bamberg oder Frankfurt in die Rhön zu fahren oder ob es nicht in der näheren Umgebung genug Möglichkeiten zur Bewegung an der frischen Luft gibt. Denn darum geht es doch in diesen Zeiten: sich draußen zu bewegen, um die Immunabwehr zu stärken. Dazu braucht es weder einen Rodelschlitten noch Schnee - und es müssen auch nicht erst 100 Kilometer zurückgelegt werden.

 
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Kommentare
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  • klafie
    lieber Andy, muß ich Dir vollkommen recht geben! ich dachte heute Morgen als ich in Uettingen so um 1/2 9 an der
    Tankstelle vorbeigefahren bin, mich knutscht ein Elch: Super 1.38 !! Das E 10 ist schon seit Wochen leer, weißt Du was,
    gibt es anderswo auch kein E10 mehr, oder ist das wieder so ne fade Sache von der Üttinger Tanke?
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  • klafie
    bin ich froh, dass ich auf dem Land lebe und nur kurze Strecken zu meinen verschiedenen
    "Arbeitsplätzen" habe und auch keine 5 Minuten in den Wald muss um mal "frische Luft"
    zu tanken. das ist ja zur Zeit noch erlaubt. Am schönsten ist es sowieso zu Hause! Warum
    in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?? Für die Berge ob Rhön, Bayrischer Wald, Alpen oder Östtereich(/Schweiz usw. ist es auch einmal gut, wenn ein Jahr lang kein
    zigtausendfacher Tourismus die Berge hinunter rutscht und dabei mehr Schaden an der
    Natur macht. Sieht man ja im Sommer wenn man so alle paar Jahre mal in den Bergen
    Urlaub macht, wieviel die Natur unter z. T. chaotischen Verhältnissen im Winter von den
    Skifahrern leidet.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Es ist schon richtig mit den Ausflüglern. Aber als wir kürzlich in Veitshöchheim am Main spazieren waren, war gefühlt der halbe Landkreis unterwegs. Da hätte man auch in die Rhön oder Spessart fahren können. Viele Leute sind halt auch auf den ÖPNV angewiesen, da muss man halt in Kauf nehmen, dass es voll wird - auch in Ausflugsgebiete.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ein wirklich erstklassiger Kommentar, dem nichts hinzu zufügen ist.
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  • grafer.andy@t-online.de
    ich würde gar nicht auf die idee kommen, nur um ein bisschen im schnee rumzulaufen, hin und zurück gute 180 kilometer zu fahren.
    und das, wo seit ersten januar der sprit sooooo teuer geworden ist... zwinkern
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  • ra.kellermann@gmx.de
    die Leut wollten halt mal in den Schnee und den hat nicht jeder vor der Haustür...kann man auch irgendwie verstehen...
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  • matthiasr
    Was will man überhaupt auf dem Kreuzberg wenn es da kein Bier gibt?¿
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  • tagblatt_leser
    Ja: wenn es die Sinntalbahn (natürlich zwischenzeitlich reaktiviert!) noch gäbe...

    Da könnte man mit dem Bayernticket* bis nach Wildflecken fahren. Der Kreuzberg wäre fußläufig erreichbar. In den Triebwägen wäre ausreichend Platz für Skier oder Rodelschlitten - wie wir es vom SPNV im bayerischen Oberland her kennen.

    Und wie haben seinerzeit die Bürgermeisterlein der Anrainergemeinden, die Brückenauer Kurdirektorin und last but not least Innenstaatssekretär Gerhard Eck den Abbau bejubelt!

    *) Bevor hier jemand schreibt, dass der Anchlussbahnhof Jossa doch in Hessen liegt: einige Strecken außerhalb Bayerns können mit dem Bayernticket erreicht werden, z.B. die Außerfernbahn über Garmisch-Partenkirchen hinaus.
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  • HeilHK
    Das ist jetzt aber der Gipfel der Unverschämtheit! Die Sinntalbahn ist tot! Und das nicht erst seit dem Radweg, sondern weil die Gleise keiner mehr genutzt hat....keine Industrie, kein Militär....kein Mensch!
    Und es geht auch nicht darumwie man in die Rhön kommt...sondern ob überhaupt in dieser Zeit!
    Auf der anderen Seite sind doch gerade die "öffentlichen" Verkehrsmittel -scheinbar- die Spreader!
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  • Alfisti
    Das sind wohl die gleichen rücksichtslosen und verantwortungslosen Egoisten, deren Bilder man in der MP fast täglich bei ihren Badeorgien am Main anschauen durfte.
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  • Hei_Do
    Est gibt genug Möglichkeiten sich vor der eigenen Haustür zu bewegen. Alles andere ist egoistisch. Wir müssen schauen das wir gut durch die Pandemie kommen und in Deutschland geht es uns immer noch gut. Also bitte weniger Egoismus und mehr Rücksicht.
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  • Bewegung an der frischen Luft - dort ist eine Infektion äußerst unwahrscheinlich?! Hat man überhaupt als Mensch noch ein Immunsystem?! Per frische Luft unter freiem Himmel anstecken? Hahaha!!! Mehr zu den Fakten - von der Theroie kommend, zurück zur Realität!
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  • hansfuchs
    Ein sicherlich nicht unerheblicher Teil der Ausflügler ist vermutlich erst durch die ständige Berichterstattung in diversen Medien auf die Idee gekommen, die Mittelgebirge aufzusuchen. Und die Appelle von Politikern und Polizei hinsichtlich des Daheimbleibens bewirken bei Corona-müden Bürgern eher das Gegenteil.
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Die Rhön war zu allen Zeiten bei dieser Konstellation (Wochenende, Urlaubszeit, Schnee in der Rhön, Mistwetter im Flachland) zugeparkt.

    Ausgerechnet jetzt über die überfüllten Parkplatze zu jammern ist schäbig! Das war auch in den Vorjahren der Fall, da hat sich aber die Mehrheit noch die Hände gerieben über das Geschäft.

    Der Natur und den Parkplätzen ist es in allen Jahren egal ob eine Pandemie herrscht oder nicht.

    Außerdem begibt sich jeder nur für sich coronakonform zum Schlittenfahren, es ist eben Pech wenn noch zig andere Personen auf die gleiche Idee kommen - viele Möglichkeiten gibt es andererseits auch nicht mehr. Anderswo soll entzerrt werden, hier konzentriert sich alles weil viele Alternativen geschlossen haben (Alternativen die in der Vergangenheit Hygienekonzepte etc. hatten).

    Letztlich fordert man die Mitmenschen hier zu einem, unrealistischen freiwilligen Aufenthalt im engsten Umfeld der eigenen vier Wände auf - wissend, dass das Vertändnis hierfür gering ist.
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  • Doedi.wue
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • frank.deubner@gmx.de
    Das ist der vernünftigste und sachlichste Beitrag zu der Thematik, den ich bisher gelesen habe!
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  • Parami67
    Wenn ich im Lebensmittelgeschäft mit mehreren 100 Menschen zusammen einkaufen darf dann muss ich auch an der frischen Luft mal im Schnee spazieren können. Langsam übertreiben alle Politiker etwas.
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  • jebusara@web.de
    In welchem Lebensmittelgeschäft tummeln sich denn MEHRERE 100 Personen gleichzeitig?
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  • thuengen
    "...denn darum geht es doch in diesen Zeiten: sich draußen zu bewegen, um die Immunabwehr zu stärken. Dazu braucht es weder einen Rodelschlitten noch Schnee..." ... Fragen Sie mal 9-, 10-, 11-...jährige Kids um was es geht... Spaß haben, nicht immer nur wandern und spazieren gehen, darauf haben die Kids nach der 10./20./30.... Wanderung im Nieselregen keinen Bock mehr. Wir waren diese Woche auch schon in der Rhön. Man muss ja nicht an die Hotspots fahren. Dort wo wir waren, war toller Schnee, willkommene Abwechslung, Autos standen brav auf offiziellen Parkplätzen und zu voll war es auch nicht.
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