"Bleibt daheim! Besucht unsere schöne Rhön jederzeit und gerne, wenn sich die Situation entspannter darstellt!". Diesen eindringlichen Appell richten die Bürgermeister der Stadt Bischofsheim, Georg Seiffert, und der Stadt Gersfeld, Steffen Korell, an alle Gäste, die aufgrund der hervorragenden Schneelage die Rhön zur Zeit überschwemmen. "Wir werden derzeit überrannt".
Chaotische Zustände herrschen allenthalben in der Rhön. Die Parkplätze an den touristischen Hotspots kamen schnell an ihre Grenzen. Die Wasserkuppe muss seit Tagen für jeden weiteren Besucheransturm gesperrt werden. Auch im Bereich der Stadt Bischofsheim ist der Andrang riesig.
Die Fahrzeuge "stapelten" sich an den Parkplätzen
Der Arnsbergparkplatz bei Oberweißenbrunn war zunächst gesperrt. Doch in der Zufahrt "stapelten" sich die Fahrzeuge, sogar auf der Bundesstraße wurde geparkt. Um diese Situation zu entzerren und Gefahrenpotentiale zu minimieren, hat Bürgermeister Georg Seiffert in Absprache mit den Liftbetreibern beschlossen, den Parkplatz frei zu geben. Die Stadt Bischofsheim übernahm auch am Kreuzberg das Räumen der Parkflächen. "Die Leute kommen sowieso. Es ist nicht zu kontrollieren. Wir wollen und müssen Flächen anbieten, damit die Fahrzeuge von der Straße weg sind." Von der Straße weg waren die Fahrzeuge aber keineswegs. Wo ein Parkplatz voll war, wurde auf Seitenwegen und entlang der Straßen geparkt.
Richtig eng wurde es am Loipenpark Rotes Moor. Dass der Parkplatz bei guten Schneebedingungen zu klein ist, ist seit Jahren bekannt. Die Möglichkeit, in beiden Richtungen entlang der Straße zu parken, trägt dem Ansturm insoweit Rechnung, dass alle Ski- und Schneehungrigen auf ihre Kosten kommen können. Andererseits sorgt es immer wieder für chaotische und gefährliche Situationen. Ein Rhönbesucher wandte sich an diese Redaktion mit dem Hinweis: "Das absolute Chaos und man kann nur froh sein, dass hier kein Notfall vorlag, da ein Rettungswagen bzw. Notarzt teilweise keine Chance gehabt hätte, an den parkenden Autos auf der Straße vorbeizukommen. Eine Rettungsgasse ist nicht möglich." Als dann ein Lkw von Bischofsheim nach Wüstensachsen fuhr und ein Streufahrzeug entgegen kam, war das Nadelöhr Rotes Moor dicht. Bis zu 30 Minuten habe es gedauert, bis die Pkw-Fahrer verstanden haben, dass sie nicht weiterfahren können und keinen Parkplatz mehr bekommen, sondern erst die großen Fahrzeuge durchgelassen werden müssen, erklärte jener Rhönbesucher in seiner E-Mail.
Warum handelt niemand?
Gersfelds Bürgermeister erreichen derzeit viele Anfragen, warum die Wasserkuppe angesichts des Besucheransturms nicht "komplett abgeriegelt" wird und warum man nicht "endlich handle". Polizei, Ordnungsamt, Kreisspitze sowie die Bürgermeisterkollegen der umliegenden Gemeinden stehen in nahezu ständigem Kontakt. "Wir haben uns gegen eine kategorische Sperrung der Wasserkuppe entschieden. Denn die Konsequenz wären Verdrängungseffekte in andere Teile der Rhön. Wilde Rodelpisten und Menschenmengen an Orten, die noch weniger zu kontrollieren wären."
Die Wasserkuppe war jeden Tag gesperrt, nachdem die Parkplätze voll sind. Oftmals schon ab dem frühen Vormittag. "Es werden erst dann wieder Pkw auf den Berg gelassen, wenn andere abgefahren sind. So können wir hier wenigstens geordnet ein wenig 'Druck aus dem Kessel' lassen."
Ungeheure Menschenmassen strömten in die Rhön
Ob Bischofsheim oder Gersfeld: Das Verkehrsproblem entsteht durch die ungeheure Masse an Menschen, die in die Rhön strömen. Auto-Kennzeichen verweisen auf Besucher aus allen Teilen Deutschlands: Düsseldorf, Karlsruhe, Bamberg, Heidelberg, Kassel, Frankfurt, Schweinfurt, Würzburg, Kitzingen, Aschaffenburg. Die beiden Bürgermeister sind sich einig, dass noch stärkere Verdrängungseffekte entstehen würden, würden sie die Zufahrten zur Wasserkuppe und zum Kreuzberg noch früher oder komplett sperren. "Es wird kreuz und quer auch auf Wirtschaftswege gefahren, sich festgefahren und Verkehrschaos verursacht. In fast jedem Feldweg stehen Autos. Rettungswege sind versperrt, Privateigentum wird beschädigt. Man müsste die Rhön ab 450 Höhenmetern wohl komplett sperren, wenn man das verhindern wollte", beschreibt Gersfelds Bürgermeister die Situation.
Für den Bürgermeister von Bischofsheim ist es wichtig, die Lage zu entzerren. Immerhin gelten derzeit noch die Corona-Auflagen. "Ich bin froh, dass es bislang zu keinen Après-Schlittenpartys gekommen ist. Wir können nur an die Vernunft appellieren, sich selbst und andere nicht zu gefährden. Ich bin dankbar für jeden, der mit der Situation vernünftig umgeht."
Kritik kommt auch aus den sozialen Netzwerken
Mancher Einheimische fühlt sich in den vergangenen Tagen von der Autolawine regelrecht erschlagen. In den sozialen Netzwerken findet ein munterer Austausch über die Invasion der schneehungrigen Städter statt, die in Scharen in die Rhön strömen. Und das trotz Ausgangsbeschränkung und Lockdown.
In den sozialen Netzwerken kann es durchaus verbal etwas derb zugehen. Von "Ausländer-Chaos" ist da die Rede. "Von 100 Autos haben 2 KG oder NES... Für den Rest brauchst die Seite mit den Kennzeichen aus dem Straßenatlas... Und leider keine Parkkontrollen... Hallo, das ist zum Teil ein Naturschutzgebiet!" Die Empörung der Einheimischen über die auswärtigen Schneehungrigen vermischt sich mit den Corona-Auflagen. "Da wundert man sich nicht, wieso die Zahlen nicht runter gehen", ist zu lesen.
Mehr Menschenmengen und Autos als Schnee
Auch Unverständnis wird laut, warum die Menschen zu den Hotspots stürmen. "Klar kann man mit den Kindern trotzdem Schlitten fahren. Aber muss es an den Liften sein, wo wirklich JEDER hin fährt." Eine andere Facebook-Nutzerin merkt an: "An dem Hügel unterhalb der Gaststätte Roth vor Menschenmengen und Autos kaum noch Schnee. Schon traurig und fast nur Autos, die nicht aus dem Landkreis kommen".
Gleichzeitig wird die Frage gestellt, ob Tagesausflüge überhaupt ein triftiger Grund seien, die Wohnung zu verlassen. Da werden hundert Kilometer und mehr einfache Strecke gefahren, um in die Rhön zu kommen. Als einen "riesengroßen Albtraum" beschreibt es ein Facebook-Nutzer. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ganzen Touris bei sich keine Landschaft zum Beine vertreten vor der Türe haben. Ja, Schnee ist reizvoll. Aber nur aus Vergnügungssucht x-Kilometer zu fahren, halte ich leider in der derzeitigen Situation und den Erkrankungszahlen für asozial."
Zudem scheint das Wegegebot für Touristen nicht zu gelten. Jeder halbwegs brauchbare Hang werde zum Rodelhang. Ob das den Landwirten so gefalle?
Haselbach mutiert zur Autobahn
"In Haselbach fühlt es sich heute an, als wohnt man auf der Autobahn", wurde am Samstagnachmittag gepostet und auch in Oberweißenbrunn wurde Unmut laut. "Früher war hier nur viel los, wenn der Lift lief und dann auch nur am Arnsberg auf der Piste. Aber jetzt sind die Leute ja überall", befand ein Frau. "Generell hab ich ja nichts gegen Leute, aber nicht hier, wenn überall querfeldein rumgelaufen wird. Mittlerweile sind der komplette Rockenstein und Himmeldunkberg platt."
Lösungsorientierte Vorschläge gibt es auch einige: Für die Parkplätze am Roten Moor und Schwedenwall sind ohnehin Parkscheine zu lösen. Es wäre problemlos möglich, ein Skigebiet für voll zu erklären. Andere Stimmen sind deutlicher: "30 Kilometer Radius Begrenzung von der eigenen Wohnung. Dann gehen auch die Corona-Zahlen endlich runter."
Der Besucherflut im Sommer am Altmain in Astheim und Nordheim, gingen mehrere Berichte und Fotoserien in der Mainpost voraus.
Auch die Mainpost muß sich mal an der eigenen Nase fassen und sich der Wirkung ihrer Veröffentlichungen bewusst sein.
Die "Adabeis" warten doch nur auf solche Hinweise und rollen bei der nächsten Möglichkeit in diese Gebiete.
Diese Spezies Mensch ist halt nur glücklich und zufrieden wenn sie"auch dabei waren".
Könnte ja am nächsten Tag auf der Arbeit ein(e) Kollege/inn vom Sonntagsausflug erzählen und man kann nicht mitreden. Ganz schlimm für solche Leute.
In SW, FD oder Wü zum Beispiel zum Einkaufen hinfahren und die wenigen Parkplätze zu belegen, z. B. Ikea stürmen, die Mainpromenaden besetzen oder einfach durch die Innenstädte schlendern...Ist aber sicherlich etwas völlig anderes.
Klar, Naturschutz und Müllbeseitigung etc. sollten eingehalten, Wildpinkeln vermieden, Parkflächen genutzt und Straßen freigehalten werden. Aber gerade jetzt in der schweren Zeit sollten wir doch zusammen einstehen und das Wenige, was noch erlaubt ist, teilen und gemeinsam genießen. Oder schonmal jmd. gehört, das die Ausländer einen 30km-Radius für die Läden in ihrer Region gefordert haben? Dann würde es für die Rhöner ganz schnell ziemlich schwer werden, einkaufen gehen zu können.
Lock-down"-Maßnahmen?
Gastronomie, Freizeit-, Kultureinrichtungen, Schwimmbäder, Sauna.... hatten sich alle in
vorbildlicher Weise an die politischen Corona-Vorgaben gehalten. Auch all derer Besucher
"spielten" mit ganz wenigen Ausnahmen mit und hielten sich an die Regeln.
In all den Einrichtungen waren die wenigsten Coronainfektionszahlen zu verzeichnen;
Näheres über -RKI-.
Mit Eintreten des erneuten Lockdowns wieder weiter Infektionszahlen?
Kein Wunder, denn die Menschenmassen treffen sich in den wenig freigeblieben Einrichtungen
in der "noch" freien Natur.
Mal gespannt, wann diese wenigen Freiflächen auch noch einem "Lock-down" zum Opfer fallen.
Soviel zur momentanen fragwürdigen politischen Corona-Intelligenz
Können auf diesen wenigen Flächen überhaupt noch der Coronasicherheisabstand von 1,5m und Virenverbreitung eingehalten, bzw. verhindert werden?
Wie war es denn Weihnachtszeit vor dem Lock-down?
Geschäfte wurden wegen Weihnachtseinkäufe nochmals massenweise, teils unter Mißachtung des
Sicherheitsabstandes "gestürmt".
Der Geschäftsbesucher "wiegte" sich beim Tragen von einer politisch aufdiktierten "freien"
symbolischen Maskenpflicht in Sicherheit.
Kein Wunder, dass bei all dieser dubiosen politischen -Fürsorgepflicht- unter Mißachtung von Grundgesetz die Infektionszahlen steigen.
Sprichwort: "Oh Herr schmeiß Hirn vom Himmel" läßt grüßen
sie sprechen das so aus als würde Corona von der Politik gesteuert, aber es wäre ganz einfach und keine Menschenmassen anzutreffen, würden sich ALLE einfach an die Beschränkungen mal halten und an der EIGENEN Nase zupfen:Machen sie halt mal einen Spaziergang vor der eigenen Haustüre und nicht Kilometer entfernt davon. Mal darüber nachdenken esa gibt sie überall die Freiflächen, man muss nur genau schauen, in SW,Fd, Fü etc.,schöne Zeit und gesund bleiben.