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Mellrichstadt
Kirche mal anders: 24 Aktionen, die zeigen, worauf die Gemeinden im Pastoralen Raum Mellrichstadt stolz sind
Als Kirche vor Ort Gesicht zeigen und die Stärken der Gemeinden hervorheben: Wie sich der Pastorale Raum Mellrichstadt neu aufstellen und für sich werben will.
Als Kirche vor Ort Gesicht zeigen und die Stärken der Gemeinden hervorheben: Der Rat im Pastoralen Raum hat für das neue Kirchenjahr, das am ersten Advent beginnt, das Projekt 'bemerkenswert' ins Leben gerufen.
Foto: Simone Stock | Als Kirche vor Ort Gesicht zeigen und die Stärken der Gemeinden hervorheben: Der Rat im Pastoralen Raum hat für das neue Kirchenjahr, das am ersten Advent beginnt, das Projekt "bemerkenswert" ins Leben gerufen.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:17 Uhr

Im Pastoralen Raum Mellrichstadt wird es ab Dezember für ein Jahr die Aktion "bemerkenswert" geben. In einer Zeit, in der die Kirche vor tiefgreifenden Umbrüchen steht, können die Christen in den Gemeinden herausarbeiten, was ihnen für ihre Kirche vor Ort wichtig ist, wo sie sich weiter engagieren möchten und welche Schätze die Gemeinschaft birgt.

Warum das wichtig ist, erläutert Pfarrer Thomas Menzel im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Mitglieder der Kirchengemeinden im Streutal haben in den vergangenen Jahren viele Veränderungen erlebt und mitgetragen. Aus den vier Pfarreiengemeinschaften Franziska-Streitel-Mellrichstadt, Fladungen-Nordheim, Stockheim-Ostheim und Besengau Bastheim mit insgesamt 24 Pfarrgemeinden wurde der Pastorale Raum Mellrichstadt. Ähnlich wie früher der Pfarrgemeinderat wirkt heute der Rat im Pastoralen Raum mit jeweils zwei Vertretern aus jeder Pfarreiengemeinschaft sowie Mitgliedern des Pastoralteams am Aufbau einer lebendigen Gemeinschaft mit.

Gezielt die Stärken der einzelnen Kirchengemeinden herausarbeiten

Fakt ist, dass es immer weniger Personal für immer größere Räume gibt. Pfarrer Menzel ist sich wohl bewusst, dass die Menschen in den Gemeinden den Verlust vieler liebgewonnener Gewohnheiten verkraften müssen. Dennoch dürfe der Schmerz darüber nicht das Denken und Handeln in der Kirche vor Ort bestimmen, macht er deutlich. "Unsere Aufgabe ist es nun, zu überlegen, wie wir als Kirche Gesicht zeigen können in unserem großen Pastoralen Raum. Wir sollten uns demnach nicht die Frage stellen, was schlecht ist, sondern gezielt unsere Stärken herausarbeiten", so Menzel. "Das bedeutet auch, Strategien zu entwickeln, wie wir in die Zukunft gehen wollen und welche Visionen unsere Gemeinden für sich selbst haben."

Eine Idee dazu wird ab Dezember in den Kirchengemeinden umgesetzt. Der Rat im Pastoralen Raum hat für das neue Kirchenjahr, das am ersten Advent beginnt, das Projekt "bemerkenswert" ins Leben gerufen. "Statt zu beklagen, was nicht mehr ist, wollen wir dabei von dem sprechen, was wir noch haben und worauf wir stolz sind", ruft Pfarrer Menzel zum Mitmachen auf. Auch wenn es weniger Pfarrer gibt und das Interesse der Jugend am kirchlichen Leben schwindet: "Wir wollen zeigen, dass es sich trotz aller Umbrüche lohnt, in der Gemeinschaft zu bleiben und zu entdecken, was es bei uns alles noch gibt."

"bemerkenswert": 24-teilige Reihe startet am 3. Dezember

Was also ist bemerkenswert im Pastoralen Raum Mellrichstadt und den einzelnen Kirchengemeinden? Es sollte spannend werden, das in den kommenden zwölf Monaten zu entdecken, sind sich die Mitglieder des Rats im Pastoralen Raum sicher.

Eine 'Wow'- Aktion im Pastoralen Raum Mellrichstadt: Das 24-teilige Projekt 'bemerkenswert', das am ersten Advent in Nordheim beginnt. Die Flyer dazu werden nach den Gottesdiensten verteilt. 
Foto: Simone Stock | Eine "Wow"- Aktion im Pastoralen Raum Mellrichstadt: Das 24-teilige Projekt "bemerkenswert", das am ersten Advent in Nordheim beginnt. Die Flyer dazu werden nach den Gottesdiensten verteilt. 

Die 24-teilige Reihe startet am 3. Dezember in der Kirche in Nordheim. An jedem ersten und dritten Sonntag im Monat stellen sich die Gemeinden jeweils von 18 bis 18.30 Uhr mit ihren Schätzen und Besonderheiten vor und wollen danach mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen. Die Gläubigen im Pastoralen Raum haben so nicht nur Gelegenheit, Kirchen zu besuchen, die sie möglicherweise noch gar nicht kennen, sondern auch zu entdecken, was es für Angebote in anderen Gemeinden gibt. 

Eigene Stärken herausarbeiten kann Selbstbestätigung für die Kirche vor Ort

Thomas Menzel freut sich auf einen regen Austausch, der den Pastoralen Raum mehr ins Bewusstsein der Gläubigen vor Ort rücken soll. "Wenn wir nicht nur über Defizite sprechen, sondern eben darüber, was in den Gemeinden besonders ist, kann das auch eine Selbstbestätigung für die Kirche vor Ort sein", ist er sich sicher. Dabei lässt er sich selbst gern überraschen, wie die Abende in den jeweiligen Gemeinden gestaltet werden. "Verantwortlich sind hier Ehrenamtliche aus den Gemeindeteams auf Initiative des Rats im Pastoralen Raum", stellt er klar.

"Die Leute, die sich und ihre Talente in den Gemeinden einbringen möchten, haben jetzt die Gelegenheit dazu", so Menzel. Das eröffne vielen einen neuen, unbeschwerten Zugang zur Kirche. Wichtig sei auch, zu erkennen, dass man gemeinsam in einem größeren Raum durchaus Kräfte und Ressourcen bündeln kann, die allen zugute kommen, ohne die eigene Identität einzubüßen. "Wir werden künftig in einem größeren Verbund Kirche sein, aber jede Gemeinde behält ihr eigenes Gesicht vor Ort, wenn auch anders als früher." 

Gläubigen Lust machen, Kirche vor Ort zu sein

Dieses Signal hat der Rat im Pastoralen Raum bereits mit Ständen beim Marktfest in Fladungen und beim Mellerschter Herbst ausgesendet und dabei große Aufmerksamkeit erzielt. Insgesamt habe man viel positive Rückmeldung erhalten dafür, als Kirche mitten im bunten Markttreiben präsent und ansprechbar zu sein. Daher blicken die Mitglieder nun erwartungsvoll auf den Start des Projekts "bemerkenswert", das sie mit aus der Taufe gehoben haben.

"In den Pfarreien setzt eine Bewegung ein, die bewirkt, dass sie über sich nachdenken und was sich lohnt, anderen Gemeinden zu zeigen", sagt Pastoralreferent Ulrich Emge. "Es ist eine Identitätssuche nach innen und gleichzeitig ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus."   

Das bestätigen auch andere Ratsmitglieder aus den Gemeindeteams. "Wir können uns von anderen inspirieren lassen und zeigen, auf was wir stolz sind. Das kann auch die Kirche im Dorf wieder neu beleben", war sich das Gremium einig. Wichtig sei auch, dass die Gemeindemitglieder aus allen 24 Pfarreien aufeinander zugehen und sich gegenseitig kennenlernen. "Und vielleicht kommen neue Leute dazu, die sich mitreißen lassen. Wir wollen den Leuten Lust machen, Kirche vor Ort zu sein." 

Bemerkenswert: Die 24 Gemeinden des Pastoralen Raums Mellrichstadt stellen sich vor

Ein Jahr lang sind die Gläubigen im Pastoralen Raum Mellrichstadt im Rahmen des Projekts "bemerkenswert" aufgerufen, herauszufinden, welche Schätze jede der 24 Pfarreien in sich trägt. Jeweils am ersten und dritten Sonntag im Monat stellen die Gemeinden um 18 Uhr vor, worauf sie stolz sind. Die Teilnehmer erhalten einen Pass, in den jeder Besuch eingetragen wird. Den eifrigsten Teilnehmern winkt ein Preis.
Start ist am 3. Dezember in Nordheim. Weitere Termine: 17. Dezember in Frickenhausen, 7. Januar 2024 in Mellrichstadt, 21. Januar in Reyersbach, 4. Februar in Heufurt, 18. Februar in Rödles, 3. März in Oberstreu, 17. März in Ostheim, 7. April in Hausen, 21. April in Wechterswinkel, 5. Mai in Rüdenschwinden, 19. Mai in Mittelstreu, 2. Juni in Eußenhausen, 16. Juni in Leubach, 7. Juli in Fladungen, 21. Juli in Hendungen, 1. September in Neustädtles, 15. September in Brüchs,6. Oktober in Oberfladungen, 20. Oktober in Braidbach, 3. November in Unterwaldbehrungen, 17. November in Bastheim, 1. Dezember in Stockheim und 15. Dezember in Roth. 
ski
 
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