"Gemeinsam Kirche sein – Pastoral der Zukunft, dieses Motto begleitet uns schon lange", sagte Pfarrer Thomas Menzel im Gottesdienst, in dem Generalvikar Jürgen Vorndran den pastoralen Raum Mellrichstadt installierte. Nun gelte es, die neuen Strukturen mit Leben zu erfüllen.
Einen entscheidenden Beitrag würden die Ehrenamtlichen leisten, die vor Ort mit den Menschen zu tun haben. Dies seien Sonja Großmann (Franziska Streitel), Andreas Weber (Fladungen-Nordheim), Wolfgang Wedlich (Besengau Bastheim) und Volker Voit (Stockheim-Ostheim).
Ein Prozess des Abschieds und der Trauer
In seiner Einladung hatte Pfarrer Menzel geschrieben, dass der Anlass dieses Gottesdienstes nicht unbedingt und ausschließlich ein freudiger sei. Er würde ganz deutlich vor Augen führen, dass man sich auch in einem Abschieds- und Trauerprozess befinde.
Anschließend stellten die Vertreter der vier Pfarreiengemeinschaften ihre Gemeinden und damit den pastoralen Raum vor. Vorndran überreichte ihnen die Urkunde mit dem Auszug aus dem bischöflichen Dekret, in dem die Gemeinden des pastoralen Raumes aufgelistet sind. Es sind 24 Gemeinden mit knapp 10 000 katholischen Christen. Zum Vergleich: Im pastoralen Raum Am Kreuzberg leben über 8000, im pastoralen Raum Bad Königshofen 10 300 und im pastoralen Raum Bad Neustadt über 18 000 Katholiken.
Zeit des Übergangs in der katholischen Kirche
In seiner Predigt bezog sich Generalvikar Vorndran auf die Zeiten des Übergangs, in der sich die Kirche momentan befindet. Man müsse vieles hinter sich lassen und Kirche neu und anderes denken. Vieles sei schon vorbereitet und trotzdem sei es anstrengend. "Möge Kirche an vielen Orten in diesem pastoralen Raum Mellrichstadt lebendig und einladend sein, um viele Menschen mitzunehmen, damit sie Kraft finden für ihr Leben in einer schweren Zeit", schloss der Generalvikar seine Predigt.
Der Pfarrer braucht jede Menge Unterstützung
Pfarrer Menzel wurde beauftragt, den pastoralen Raum Mellrichstadt als Pfarrer vorerst zu leiten, bis ihm ein weiterer Teampfarrer zur Seite gestellt wird. Er stellte klar, dass die Entwicklung im pastoralen Raum nicht von ihm allein gestaltet werde. Mit dem gesamten Pastoralteam würden schon immer alle großen Themen und Fragestellungen gemeinsam beraten. Zu seinem Team gehören: Gemeindereferentin Ursula Schäfer, Kaplan Manuel Thomas, Diakon Hans Günther Zimmermann, Pfarrvikar Pjotr Bruski, Pastoralreferent Ulrich Emge und Gemeindereferentin Michaela Köller.
Auch die Aufgaben des Koordinators/der Koordinatorin seien im Personalteam untereinander verteilt. Alle im Team würden die Leitung des pastoralen Raumes mitverantworten, in enger Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsteam. Nach den Pfarrgemeinderatswahlen würde auch eine Vertretung Ehrenamtlicher in diese Koordination einbezogen.
So läuft es in der evangelischen Kirche
Pfarrer Andreas Werner, der für das evangelische Pfarrkapitel des Dekanats sprach, spannte einen sehr globalen Bogen. Auch der evangelischen Kirche gehe es nicht anders als der katholischen. Man sitze im gleichen Boot. Beide Kirchen würden sich in Zukunft von Dingen trennen müssen, die vertraut und lieb geworden waren. Aber Umkehr und Veränderung sei eine Grundaussage christlicher Verkündigung. Insofern sei dieser Tag ein Tag des realistischen Blicks auf einen unmissverständlichen Auftrag an alle Christen.
Was haben Pfarrer und Bürgermeister gemeinsam?
Bürgermeister Thomas Fischer sagte, die Fläche des pastoralen Raumes würde sich mit der Fläche der Streutal-Allianz decken. Politik und Kirche betreuten die gleichen Menschen. Kirche und politische Gemeinden hätten Gemeinsamkeiten. Kulturelle Vielfalt und Veranstaltungen seien ohne die Mithilfe und das ehrenamtliche Engagement der Bürger nicht möglich. So werde auch das Pastoralteam auf sehr viel ehrenamtliches Engagement in der Kirche und für die Kirche angewiesen sein.
Im Namen der Bürgermeisterkollegen wünschte er Pfarrer Menzel, dass er gemeinsam mit dem Team den pastoralen Raum formt, belebt, zusammenbringt und zusammenhält. Er sei sicher, dass das gelingen werde.