Der Besengau geht Seite an Seite mit den Gemeinden im Streutal auf dem Weg zur „Pastoral der Zukunft“: Seit 1. Juni steht Pfarrer Thomas Menzel, Leiter der Pfarreiengemeinschaften Franziska Streitel Mellrichstadt und Fladungen-Nordheim, auch an der Spitze der Pfarreiengemeinschaft Besengau Bastheim. Damit ist Menzel – unterstützt von einem siebenköpfigen Seelsorgeteam – nun für 22 Gemeinden im Altlandkreis Mellrichstadt verantwortlich.
Mit dem Ruhestand von Wiktor Dziedziech, der fast 20 Jahre Pfarrer im Besengau war, ergeben sich für die Gläubigen in der Großgemeinde Bastheim einige Änderungen und Neuerungen, die das Seelsorgeteam der drei Pfarreiengemeinschaften am 4. Juni bei einem Informationsabend im Gemeindesaal vorstellte. Gut 100 Gläubige nutzten die Gelegenheit, mit Pfarrer Thomas Menzel, Pfarrvikar Paul Reder, Pastoralreferentin Iris Will-Reusch, Pastoralreferent Ulrich Emge und Gemeindereferentin Michaela Köller ins Gespräch zu kommen. Der neue Pfarrvikar Piotr Bruski hatte sich am Tag zuvor im Gottesdienst vorgestellt, den auch Gemeindereferentin Ursula Schäfer mitfeierte. Diakon Hans-Günther Zimmermann, seit vielen Jahren Seelsorger im Besengau, ist für die Gläubigen ein bekanntes Gesicht.
Der Start ist gelungen
Die Vorsitzende des gemeinsamen Ausschusses der Pfarrgemeinderäte in der Pfarreiengemeinschaft Besengau, Dagmar Schnupp, hatte Menzel schon im Einführungsgottesdienst am vergangenen Sonntag als den „neuen Chef“ begrüßt. Gemeinsam will man die Kirche der Zukunft gestalten, das wurde im Rahmen eines Pressegesprächs deutlich.
„Der Start ist gelungen, das stimmt uns alle positiv“, merkte dazu auch Karl Sterzinger, Schnupps Vorgänger im Amt, an. Pfarrer Thomas Menzel habe anschaulich die Hintergründe erklärt, warum sich Änderungen bei der Seelsorge in den Gemeinden ergeben. Er ordnete die aktuelle Situation vor Ort in einen gesellschaftlichen, diözesanen und weltkirchlichen Kontext ein. Neben dem demografischen Wandel könne man auch einen Rückgang an kirchlicher Glaubensidentität ausmachen. Dabei gibt es nicht nur immer weniger Gottesdienstbesucher, sondern auch weniger kirchliches Personal, das die Gläubigen betreut. Da Pfarrer heute deutlich größere Wirkungskreise als früher haben, bleiben Einschnitte in den Gemeinden nicht aus.
Schwer, sich an Neues zu gewöhnen
Dass es Sorgen und Nöte gibt beim Prozess der Umgewöhnung gibt, daran zweifelt das Seelsorgeteam nicht. „Es ist immer schwer, sich an etwas Neues zu gewöhnen“, ist sich Pfarrer Thomas Menzel bewusst. Doch an der Neugestaltung der Arbeit in den Pfarreien führe kein Weg vorbei.
Um nicht zu viel Neues auf die Gläubigen einströmen zu lassen, wird die Gottesdienstordnung im Besengau vorerst nicht verändert, so Menzel. Wie gewohnt werde es am Sonntag drei Heilige Messen (einschließlich Vorabendmesse) und Wort-Gottes-Feiern geben. Auch der Rhythmus der Werktagsmessen bleibt bestehen. Beraten werden muss allerdings über die künftigen Gottesdienstzeiten am Sonntag, so Menzel, denn der Beginn der Messen sollte in einem Abstand von 90 Minuten liegen, um Stress und Hektik zwischen den Messen zu vermeiden und Zeit für Absprachen in der Sakristei zu haben.
Sonntag ist Tauftag
Neuerungen gibt es bei den Taufen. Tauftag ist künftig immer am Sonntag – zum Beispiel in der Eucharistiefeier. „Dabei begrüßt die ganze Gemeinde das neue Mitglied“, so Menzel. Auch nach der 10-Uhr-Messe sowie am Nachmittag ist eine Tauffeier möglich. Einschneidend für die Gemeindemitglieder im Besengau sind die Neuregelungen bei Beerdigungen. Die Trauerliturgie wird künftig, wie schon in den Pfarreiengemeinschaft Franziska Streitel und Fladungen-Nordheim, in Form einer Wort-Gottes-Feier gefeiert, die von einem Priester, Diakon, Pastoral- oder Gemeindereferenten geleitet wird. Denn da die drei Priester schon aus terminlichen Gründen nicht alle Beisetzungen in dem großen Gebiet übernehmen können, werden im Sinne der Gleichbehandlung keine Heiligen Messen mehr bei Beerdigungen gefeiert.
Emotionales Thema
Dieser Punkt war das emotionalste Thema beim Info-Abend in Bastheim. Wem die Heilige Messe ein Anliegen ist, so Menzel, könne stets ein Requiem, das erste Seelenamt, statt der folgenden Werktagsmesse feiern lassen. Im Streutal und in der Rhön habe sich diese Praxis bereits eingespielt. Für die Gläubigen bedeutet die Trennung von Requiem und Beisetzung und der Einsatz der pastoralen Mitarbeiter, dass viel mehr Termine für Beerdigungen zur Verfügung stehen. Zudem sei die Heilige Messe für viele Menschen kein selbstverständlicher Teil des Lebens mehr, so dass die liturgische Kompetenz verloren gehe. Dem wolle man mit einer Wort-Gottes-Feier Rechnung tragen.
Pfarrer Menzel möchte die Gläubigen ermutigen, den neuen Weg gemeinsam zu gehen. Für die Verantwortlichen der Seelsorge im Besengau ist die Bereitschaft bei den Gläubigen da, das neue Konzept mitzutragen.
Seelsorge in den Gemeinden
22 Gemeinden umfasst der Seelsorgeraum der drei Pfarreiengemeinschaften Franziska Streitel Mellrichstadt, Fladungen-Nordheim und Besengau Bastheim. Für die Gläubigen in den jeweiligen Gemeinden gibt es Ansprechpartner, die für ihre persönlichen Anliegen und Fragen wie auch für die kirchlichen Gremien zuständig sind.
Pfarrvikar Piotr Bruski ist Ansprechpartner für die Christen in Bastheim, Unterwaldbehrungen und Wechterswinkel, Diakon Hans-Günther Zimmermann für Rödles, Reyersbach und Braidbach. Pfarrer Thomas Menzel, der Leiter der Pfarreiengemeinschaften, ist zuständig für Mellrichstadt und Oberstreu, Gemeindereferentin Ursula Schäfer für Eußenhausen und Frickenhausen. Pastoralreferent Ulrich Emge betreut die Katholiken in Hendungen und Mittelstreu, Pfarrvikar Paul Reder ist Ansprechpartner in Fladungen und Nordheim. Gemeindereferentin Michaela Köller ist für die Gemeinden Hausen, Heufurt, Neustädtles und Roth zuständig, und Pastoralreferentin Iris Will-Reusch ist Ansprechpartnerin für die Gläubigen in Brüchs, Leubach, Oberfladungen und Rüdenschwinden.
Der priesterliche Seelsorgedienst wird von Pfarrer Menzel sowie den Pfarrvikaren Piotr Bruski und Paul Reder in allen Gemeinden wahrgenommen. Zudem gibt es für die Gläubigen eine Notfallnummer (zum Beispiel bei Sterbefällen), die immer besetzt ist: Tel. (0 97 76) 70 97 97 2.