Ein Wort fällt öfters, wenn Frank Helmerich über seine politische Arbeit spricht. Es ist das Wort Team. Unter "Team Helmerich 2020" war der Bad Königshöfer 2020 für die Freien Wähler gegen Amtsinhaber Thomas Helbling (CSU) um das Bürgermeisteramt von Bad Königshofen angetreten. Als Team-Player sieht er sich bis heute, nun als Direktkandidat der Freien Wähler für den Stimmkreis 604 Haßberge/Rhön-Grabfeld für die Landtagswahl am 8. Oktober.
Vom Lückenfüller zum Hoffnungsträger
Er will Gerald Pittner beerben, der nicht mehr für die Freien Wähler antritt und eine Periode im Münchner Maximilianeum saß. Ein Sitz im Landtag wäre die schnelle Krönung einer rasanten politischen Laufbahn. Sie hat als "Lückenfüller" begonnen, um es mit einem Wort von Helmerich selbst auszudrücken.
Er stand als Nachrücker auf der Liste der Freien Wähler für den Stadtrat Bad Königshofen. Im Jahr 2020 dann die Frage: "Würdest Du Dir den Bürgermeister zutrauen?" Und Frank Helmerich kandidierte. Bürgermeister wurde er nicht, aber als Stadtrat und Kreisrat bringt er sich seitdem verstärkt politisch ein. Und macht auch die Parteispitze in München auf sich aufmerksam.
Ein Macher für die Allgemeinheit
Macher zu sein statt nur Nutznießer, das scheint eine Grundkonstante im Leben des Pädagogen zu sein. Die Organisation von Musik-Konzerten in seiner Heimat war schon als junger Mann eine Leidenschaft von Helmerich. Bis heute wirkt er bei den Bad Königshöfer Schlundhaus-Konzerten im Winterhalbjahr mit, gerne zupft er dabei die Gitarre.
Etwas bewegen für die Allgemeinheit, das hat den leidenschaftlichen Badminton-Spieler schon immer gereizt. Badminton-Unterricht gibt er bis heute im örtlichen Verein sowie am Gymnasium Bad Königshofen und hat sein Team bis nach Berlin zu "Jugend trainiert für Olympia" geführt.
Wie Badminton einen Politiker formt
"Badminton fördert den Teamgeist. Und der Wettkampf im Sport ist vergleichbar mit dem politischen Wettkampf", fühlt er sich auf den Wahlkampf gut vorbereitet. Er kann ihn sportlich nehmen. Was die politische Arbeit anbelangt, kann sich Helmerich eine Niederlage aber nicht erlauben. Denn nicht nur das Grabfeld, ganz Unterfranken dürstet wortwörtlich nach einem Erfolg, wenn es um die Sicherung der Trinkwasserversorgung geht im trockensten Landstrich Bayerns.
Gute Vernetzung mit Thorsten Glauber
"Das Thema Trinkwasser hat natürlich Vorrang", kündigt Helmerich an, der seine guten Kontakte zu Umweltminister und Parteifreund Thorsten Glauber hervorhebt. "Mein Job wird es sein, die Fachleute herzuholen, die das passende Fernwasser-Konzept verwirklichen", so Helmerich. Als kurzfristige Lösung müsse die Leitung aus Oberfranken kommen. "Der Hahn hätte schon längst aufgedreht werden müssen", sagt der Landtagskandidat.
Bildungspolitische Themen sind ein zweiter Schwerpunkt von Frank Helmerich. Da darf es gerne sehr konkret werden. "Ich möchte eine Frischeküche für die Schulen im Landkreis etablieren. Im Schulzentrum Bad Königshofen funktioniert das toll, das Konzept soll Vorreiter für Bayern werden", so eine Vision des Mittvierzigers. In der Kurstadt arbeiteten vom Gymnasium bis zur Musikschule die unterschiedlichsten Schultypen als Team zusammen, dann funktioniere es auch.
Der Steigerwald soll nutzbar bleiben
Noch mit einem anderen Gedanken trägt sich Helmerich. "Warum sollen die kommunalen Schulen einen halben Tag leer stehen? Entlastet es möglicherweise auch Kommunen, wenn Schulräume zum Beispiel auch von der Vhs oder anderen Interessenten genutzt werden?", stellt der Bad Königshöfer in den Raum.
Was den Landkreis Haßberge betrifft, so unterstützt Helmerich das Trittstein-Konzept für den Steigerwald. Einen Nationalpark will er nicht. Viele, zum Beispiel Sägewerke, würden derzeit aus dem Wald Nutzen ziehen. Gesundheitspolitisch wäre es wichtig, kleine 'Krankenhäuser wie das in Ebern für die Zukunft zu erhalten.
Der ländliche Raum als Motor der Energiewende
Für die Region sieht Helmerich jedenfalls gute Zukunftschancen. "Der ländliche Raum wird die Energiewende leisten mit entsprechenden Anlagen, nicht die Ballungszentren", sagt der Freie Wähler. Dass der strukturschwache Raum gestärkt wird, daran will Helmerich arbeiten. "Gerne auch überparteilich", so Helmerich, dem die populistischen Töne seines Parteivorsitzenden Hubert Aiwanger nicht immer gefallen.
Der Spaß an der politischen Arbeit ist dem Familienvater, Hundebesitzer und neuerdings Hühnerhalter anzusehen. "Es ist aber schon frustrierend, wenn man an den langen Atem denkt, den man braucht, auch wenn es um Anträge geht", sagt der Mitvierziger.