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Bad Neustadt
Kahlschlag im Filialnetz der Postbank: Letzte Filiale im Landkreis Rhön-Grabfeld macht bald dicht
Nach dem Ende der Partnerfilialen der Postbank in Bad Königshofen im Frühjahr und Mellrichstadt im Oktober ist jetzt das Aus für die Filiale in Bad Neustadt besiegelt.
Bei der Filiale der Postbank in der Meininger Straße kam es in den vergangenen Tagen zu verkürzten Öffnungszeiten.
Foto: Julia Back (Archivbild) | Bei der Filiale der Postbank in der Meininger Straße kam es in den vergangenen Tagen zu verkürzten Öffnungszeiten.
Michael Endres
 |  aktualisiert: 15.07.2024 22:10 Uhr

Das war's! Die letzte Filiale der Postbank im Landkreis Rhön-Grabfeld wird schließen, wie das Unternehmen auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt. In der Meininger Straße, gegenüber von Media-Markt und Kaufland, gehen im Laufe des Jahres 2026 die Lichter aus – ein genaues Datum steht derzeit noch nicht fest.

Nach der Schließung der Partnerfiliale in Bad Königshofen Anfang Februar sowie dem angekündigten Ende der Postbank in der Partnerfiliale im Mellrichstädter Bürocenter Sterzinger am 16. November dieses Jahres bedeutet das Aus der Postbank-Filiale in Bad Neustadt auch das Ende an stationären Bankdienstleistungen des Bankhauses im gesamten Landkreis.

Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachte man beim Kreditinstitut "schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden der Postbank", erklärt ein Sprecher des Unternehmens. Die Bank stelle fest, dass ihre Mobile- und Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen.

Das gelte sowohl für das klassische Online-Banking als auch für den Online-Abschluss von Produkten wie privaten Ratenkrediten, oder ergänzende digitale Angebote wie die virtuelle Verbindung zu Beraterinnen und Beratern. "Diese Veränderungen führen dazu, dass Kundinnen und Kunden die stationären Angebote in den Filialen weniger stark nachfragen", bilanziert der Postbank-Sprecher.

Postbank will zu einer "Mobil-First"-Bank werden

Von Postbank-Seiten möchte man dieser Entwicklung in Zukunft noch stärker entsprechen und sich im wachsenden Bereich digitaler Bankdienstleistungen stärker positionieren. Dafür werde in den kommenden Jahren ein vollständiges digitales Produkt- und Serviceangebot geschaffen. "Die Postbank wird mittelfristig zu einer 'Mobile-First'-Bank entwickelt und ihren Kundinnen und Kunden alle Produkte und Services über Mobiltelefon, Tablet sowie für die persönliche Beratung über ein gestrafftes Filialnetz anbieten", kündigt der Postbank-Sprecher an.

Neben den digitalen Angeboten werde auch in die Filialen der Postbank investiert, weil sie weiterhin ein wichtiger Teil des Angebotes bleiben, so die Postbank. Auch die Direktberatung werde "deutlich gestärkt". So werden insgesamt elf regionale Beratungscenter für die Beratung per Video und Telefon aufgebaut, kündigt das Unternehmen an. Auch dies folge dem geänderten Kundenverhalten und bietet den Kundinnen und Kunden eine flexible Beratungsmöglichkeit – mit erweiterten Öffnungszeiten im Vergleich zu den Filialen.

Bankschließung: Wie komme ich jetzt an Bargeld?

Bevor die Filiale in Bad Neustadt schließen wird, sollen die Kunden rechtzeitig informiert werden, versichert die Postbank. "Die Post- und Paketdienstleistungen können Kundinnen und Kunden auch danach wie gewohnt in vollem Umfang nutzen. Die Deutsche Post wird ihren Kundinnen und Kunden Postdienstleistungen in der Nähe anbieten." An welchem Ort dies der Fall sein wird, konnte der Postbank-Sprecher auf Nachfrage nicht erklären. 

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Die Postbank gehört zusammen mit Deutscher Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank zur Cash Group, erklärt Pressesprecher Oliver Rittmaier. Damit stehen den Kunden der Postbank alle Geldautomaten der Cash Group Banken, inklusive des Bargeldbezugs an den Kassen von teilnehmenden Shell-Tankstellen, kostenlos zur Verfügung, teilt das Unternehmen mit.

Außerdem könnte sich die Kundschaft beim bargeldlosen Einkauf kostenlos bis zu 200 Euro Bargeld im Einzelhandel auszahlen lassen, wenn dieser am sogenannten "Cash-Back-Bargeldservice" teilnimmt. In Bad Neustadt sind das laut Postbank unter anderem Kaufland, Toom, Norma und Aldi.

Wie geht es mit der Belegschaft der Postbank in Bad Neustadt weiter?

"Die Mitarbeitenden in der Filiale werden nicht entlassen", versichert indes Postbank-Pressesprecher Rittmaier auf Anfrage dieser Redaktion. "Alle Kundenberater werden unverändert beschäftigt, in anderen Filialen oder einem der regionalen Beratungscenter."

Mit den anderen Mitarbeitenden suche die Postbank das Gespräch. Abhängig von der individuellen Situation komme hier im Rahmen bestehender betrieblicher Regelungen neben der Beschäftigung in anderen Bereichen der Bank eine Reihe von Instrumenten zum Einsatz, wie etwa Altersteilzeit oder Abfindungen, erklärt Rittmaier.

 
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