Für Kundinnen und Kunden der Postbank in Bad Königshofen gibt es schlechte Nachrichten: Das Geldinstitut, eine Marke der Deutschen Bank, hat angekündigt, zum 1. Februar die Finanzdienstleistungen aus dem Sortiment der Partnerfiliale der Deutschen Post zu nehmen. Bisher konnte man in der Postfiliale im Tegut-Getränkemarkt Ein- und Auszahlungen vornehmen sowie Überweisungsträger abgeben. Außerdem gibt es aktuell einen Geldautomaten.
"Wir beobachten schon länger, dass Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte zunehmend online durchführen und der Anteil bargeldloser Zahlungen steigt", erklärt ein Sprecher der Postbank auf Anfrage dieser Redaktion. Das habe sich durch die Corona-Pandemie nochmals verstärkt. Diese Veränderungen würden dazu führen, dass Kundinnen und Kunden die stationären Bankdienstleistungen in den Filialen weniger stark nachfragen.
Im Vergleich zur Postbank-Filiale in Bad Neustadt, die selbst von dem Geldinstitut betrieben wird, ist der Standort in Bad Königshofen "keine Filiale der Postbank, sondern eine sogenannte Partnerfiliale der Deutschen Post", so die Erklärung. Manche dieser Partnerfiliale bieten neben Postdienstleistungen auch einfache Finanzdienstleistungen der Postbank an. Noch. Vertragspartner sei hier die Deutsche Post. Die Mitarbeitenden dort sind laut Postbank Beschäftigte des jeweiligen Partners der Deutschen Post.
Regelmäßige Überprüfung des Partnerfilialnetzes
Das Netz dieser Partnerfilialen mit Bankdienstleistungen würde regelmäßig von der Postbank in Bezug auf Kundenverkehr, Produktnutzung und auch Kosten überprüft. "Mit Blick darauf haben wir uns entschieden, anlässlich des Betreiberwechsels in der Partnerfiliale der Deutschen Post in Bad Königshofen die Finanzdienstleistungen zum 1. Februar aus dem Sortiment zu nehmen", erklärt der Postbank-Sprecher weiter. Das Angebot an Postdienstleistungen sei davon nicht betroffen. Kundinnen und Kunden der Bank würden zudem vorab informiert.
Aber wie geht es jetzt für die Kundinnen und Kunden in Bad Königshofen weiter und welche Alternativen haben sie? Der Sprecher der Postbank sagt, "die Bargeldversorgung bleibt weiterhin gesichert" und verweist auf mehrere Unternehmen, die den sogenannten "Cash Back-Bargeldservice" anbieten würden. Hierbei könnte Kundschaft der Postbank sich kostenlos bis zu 200 Euro Bargeld auszahlen lassen, wenn sie bargeldlos einkauft. Als Beispiele nennt der Sprecher Tegut, Netto, Rewe, Norma, Aldi und den Drogeriemarkt Müller.
Wie Postbank-Kunden weiterhin kostenlos Bargeld abheben können
Neben den eigenen Postbank-Filialen sowie den Partnerfilialen der Deutschen Post mit Bankdienstleistungen gebe es laut dem Sprecher noch weitere Möglichkeiten, kostenlos an Bargeld zu kommen. "Die Postbank gehört zusammen mit Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank zur Cash-Group. Damit stehen den Kunden der Postbank alle Geldautomaten der Cash-Group-Banken, inklusiv dem Bargeldbezug an den Kassen von rund 1300 Shell-Tankstellen, kostenlos zur Verfügung." Wo das geht, kann unter postbank.de/geldautomaten eingesehen werden.
Für Kundinnen und Kunden heißt das: Längere Wege in Kauf nehmen, oder die Bank wechseln. Denn, in Bad Königshofen gibt es keine der angesprochenen Partnerbanken der Postbank, die zur Cash-Group gehören.
Eine Bargeld-Einzahlung wäre laut dem Sprecher auch bei der Deutschen Bank, welche dieselbe IT nutzt wie die Postbank, mit einer Postbank-Card möglich. Bei anderen Cash-Group-Banken gehe das aber nicht. Wie der Sprecher zudem sagt, könnten auch künftig Überweisungsträger mit einem Girobriefumschlag an die Kontoführung der Postbank geschickt werden. Dieser Service sei bei einigen Kontomodellen allerdings nicht im Preis inbegriffen. Die Alternative dazu: die nächste richtige Postbank-Filiale in Bad Neustadt.
Alternative Postbankfiliale Bad Neustadt? Wie steht es um diesen Standort
Wie es am Standort Bad Neustadt weiter geht und ob die "echte" Postbank-Filiale erhalten bleiben wird, kann der Sprecher auf Anfrage nicht definitiv sagen. Bis 2026 sollen laut dem Postbank-Sprecher von 550 Filialen nur noch 300 übrig bleiben, also rund 250 dichtgemacht werden. Aktuell gebe es hierzu Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern, wie er sagt. Ende März könne eine Auskunft erteilt werden, welche Filialen in Deutschland von Schließungsplänen betroffen sein werden.