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Bad Neustadt
Jopp und IFSYS: Was läuft gut in der Firmen-Kooperation?
Zwei Unternehmen aus Rhön-Grabfeld arbeiten seit zehn Jahren zusammen. Wie sieht die Zukunft von IFSYS in Großbardorf und Jopp in Bad Neustadt aus?
Auch in komplizierten Zeiten arbeiten die Rhön-Grabfelder Unternehmen Jopp und IFSYS eng zusammen. Das Foto zeigt die Geschäftsführer Martin Büchs (rechts, Jopp) und Adelbert Demar (IFSYS) vor einer gemeinsam konstruierten und montierten Zuführ-Großanlage für Bodenventile.
Foto: Simon Snaschel | Auch in komplizierten Zeiten arbeiten die Rhön-Grabfelder Unternehmen Jopp und IFSYS eng zusammen. Das Foto zeigt die Geschäftsführer Martin Büchs (rechts, Jopp) und Adelbert Demar (IFSYS) vor einer gemeinsam ...
Bearbeitet von Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 15.02.2024 13:59 Uhr

Seit September 2010 zählt die mittlerweile 200-Mann-Firma IFSYS aus Großbardorf zur Jopp-Gruppe. Damit feierten die beiden Rhön-Grabfelder Firmen nun gewissermaßen Rosenhochzeit und blicken auf zehn Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, wie es in einer Pressemitteilung der beiden Unternehmen heißt.

Wachstumspotenzial nur mit einem Partner auszuschöpfen

„Nach der Wirtschaftskrise 2008 war wieder ein großes Wachstumspotenzial auf dem Markt“, erinnert sich Adelbert Demar, „aber wir wären bei unserer damaligen Größe nicht in der Lage gewesen, dieses auszuschöpfen“, so der IFSYS-Geschäftsführer. Vier Jahre zuvor hatten mit Demar und Rigobert Zehner zwei ehemalige Mitarbeiter der Bad Königshofener Köberlein GmbH nach deren Standortwechsel nach Thüringen den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und IFSYS gegründet. Gerade Investitionen in die Infrastruktur waren notwendig gewesen, heißt es in der Unternehmensmitzteilung weiter. „Wir wollten auf jeden Fall einen Partner aus der Region“, erklärt Demar den Kontakt zum Bad Neustädter Automobilzulieferer Jopp. Nach den ersten Gesprächen dauerte es drei Monate, ehe die Zusammenarbeit spruchreif war. Seitdem fungiert die Jopp Holding GmbH als Mehrheitseigner beim Hersteller von Automatisierungslösungen.

Für Jopp-Geschäftsführer Martin Büchs sei die Zusammenarbeit vom ersten Tag an eine Win-win-Situation gewesen: „Maschinen- und Anlagenbau war schon immer eine wichtige Kompetenz bei Jopp, um Serienteile für unsere Automobilkunden wettbewerbsfähig anbieten zu können. Durch die Möglichkeit, auch Einzelteile mit Zuführungen von IFSYS innerhalb der Unternehmensgruppe darstellen zu können, haben wir uns hier nochmals verbessert.“ IFSYS hingegen habe nun Zugriff auf ein weltweites Kunden- und Firmennetzwerk gehabt und einen entscheidenden Schritt zum international tätigen Unternehmen gemacht. „Unser Wachstum von 60 auf heute über 200 Mitarbeiter wäre sonst nicht möglich gewesen“, so Demar. Selbiges gelte für die großen Sprünge der Mittelstandsfirma in Sachen Umsatz und Betriebsausstattung. Alleine das Firmengelände in Großbardorf sei von rund 1000 auf 5700 Quadratmeter angewachsen, eine neue Montagehalle gebaut und später gar nochmals erweitert worden. Im Jahr 2019 habe IFSYS einen Jahresumsatz von 23 Millionen Euro erzielt und diesen seit 2010 (9 Millionen) damit mehr als verdoppelt, so ein Unternehmenssprecher.

IFSYS-System am asiatischen Jopp-Standort

„Ganz besonders freut uns, dass auch unser chinesisches Tochterunternehmen in Suzhou einen Beitrag für die Weiterentwicklung von IFSYS leisten konnte“, ergänzt Martin Büchs. Am asiatischen Jopp-Standort werden inzwischen IFSYS-Zuführsysteme endmontiert, auch diene die Niederlassung als wichtiger Knotenpunkt zu den Kunden in Fernost. Gleiches gelte für die Jopp-Stützpunkte in Mexiko und Indien, während laut Pressemitteilung IFSYS selbst zwischenzeitlich eine Niederlassung in den Vereinigten Staaten ins Leben gerufen hat.

„Oftmals schließen sich Unternehmen ja zusammen und versuchen, Mitarbeiter einzusparen, um produktiver zu werden. Bei IFSYS ist genau das Gegenteil passiert. Gemeinsam haben wir neue Märkte erschlossen und deshalb fast jedes Jahr den Betrieb in Großbardorf erweitert“, blickt Martin Büchs zufrieden auf die bisherige Kooperation zurück. „Wir haben in jeglicher Hinsicht nur profitiert“, weiß auch Adelbert Demar. Beide versprechen sich von der engen Zusammenarbeit auch gegenseitige Unterstützung beim Bewältigen der Corona-Krise, unter der freilich beide Unternehmen zu leiden haben. Während des Lockdowns habe sich die IFSYS-Belegschaft zu 50 Prozent in Kurzarbeit befunden, inzwischen sei die Auslastung wieder bei 70 Prozent laut Mitteilung. „Wir sind hier auf einem guten Weg zurück zu alter Stärke“, blickt Demar optimistisch in die Zukunft – die Gläserne Hochzeit in fünf Jahren soll schließlich sorgenfreier begangen werden.

Jopp und IFSYS

Als Partner der Automobilhersteller entwickelt Jopp Getriebeschaltungssysteme, Schaltgriffe und Kunststoffbaugruppen und produziert diese weltweit. Jopp fertigt außerdem Präzisionsdreh- und Sinterteile sowie Elektronikbaugruppen und Lederteile für den Innenraum. Mit mehr als als 1900 Mitarbeitern erzielte die Unternehmensgruppe im Jahr 2019 einen Umsatz von knapp 200 Millionen Euro an zwölf Standorten.
Zu diesen zählt IFSYS seit 2010. Die Integrated Feeding Systems GmbH wurde am 2. August 2006 von den Geschäftsführern Adelbert Demar und Rigobert Zehner gegründet. Das Unternehmen mit Firmensitz in Großbardorf (Lkr. Rhön-Grabfeld) hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Zuführtechnik und Automatisierungslösungen spezialisiert und weltweit Kunden in verschiedenen Industrien und Branchen. IFSYS beschäftigt am Hauptsitz aktuell rund 220 Mitarbeiter.
Quelle: IFSYS
 
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