Zehn Jahre ist es mittlerweile her, seit sich Adelbert Demar und Rigobert Zehner von ihrem damaligen Arbeitgeber trennten und den Schritt in die Selbstständigkeit wagten. Es war die Geburtsstunde von IFSYS (Integrated Feeding Systems) und der Beginn eines beeindruckenden Aufstiegs, der bis heute andauert.
„Ich kann manchmal selbst gar nicht glauben, was in den vergangenen zehn Jahren aus der Firma geworden ist“, sagt Adelbert Demar, der bis heute neben Rigobert Zehner Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens ist, das sich auf den Bau integrierter Fördersysteme spezialisiert hat. Dabei handelt es sich um Sondermaschinen und Schüttgutsysteme für die Materialzuführung von Teilen, wobei die Kunden aus den Bereichen Automobilindustrie, Maschinenbau und Elektrotechnik kommen.
Sie bauen integrierte Fördersysteme
Die Entwicklung ist in der Tat bemerkenswert: Zum Zeitpunkt der Firmengründung Mitte 2006 lag die Zahl der Mitarbeiter inklusive der beiden Geschäftsführer bei sieben, am Jahresende 2006 waren es elf. Heute beschäftigt IFSYS rund 180 Männer und Frauen und hat Niederlassungen in den USA und China. Im ersten Geschäftsjahr erreichte der Umsatz kaum 100 000 Euro, im laufenden Jahr 2017 wird die 20-Millionen-Euro-Grenze angepeilt.
„Der Anfang war nicht einfach“, erinnert sich Demar. „Was den Start etwas erleichtert hat, waren unsere lange Berufserfahrung und gute Kontakte zu potenziellen Auftraggebern.“ Zudem seien die Männer der ersten Stunde alle mit enormem Einsatz an die neue Herausforderung herangegangen und hätten manche Unannehmlichkeit in Kauf genommen. „Ohne unsere motivierten Mitarbeiter hätten wir es vielleicht nicht geschafft“, meint der 59-Jährige rückblickend.
Zahl der Mitarbeiter wuchs bis Ende 2008 auf 70 Beschäftigte an
Erster Produktionsstandort von IFSYS war eine rund 200 Quadratmeter große, angemietete Halle im Gewerbegebiet „Am Weißen Kreuz“. Diese wurde schnell zu klein, weshalb die Firma Ende 2007 ein in der Nähe stehendes 650 Quadratmeter großes Gebäude bezog. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf rund 30. Nur ein Jahr später erfolgte eine Verdoppelung der Büro-, Lager- und Montageflächen auf 1300 Quadratmeter und die Zahl der Mitarbeiter wuchs bis Ende 2008 auf 70 Beschäftigte an.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 bremste auch den Großbardorfer Maschinenbauer etwas aus. Zwei Jahre lang gab es kaum Wachstum. Nachdem 2010 das in Bad Neustadt ansässige Unternehmen Jopp bei IFSYS eingestiegen war und 60 Prozent der Geschäftsanteile übernommen hatte, ging es schnell wieder bergauf. 2012 wurde der erste eigene Neubau der Firma eingeweiht, 2014 folgte die Errichtung einer weiteren Fertigungshalle.
Ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht? Adelbert Demar schüttelt den Kopf. „Die Auftragslage ist exzellent, sodass wir im Laufe dieses Jahres weitere Investitionen planen.“ Vorgesehen sei neben der Vergrößerung der Montagehalle um 500 Quadratmeter der Kauf neuer Maschinen, wofür man insgesamt 1,3 Millionen Euro ausgeben wird.
Sie gehören zu „BAYERNS BEST 50“
Ein Beleg für den Erfolg von IFSYS ist auch die Auszeichnung mit dem Preis „BAYERNS BEST 50“. Dieser Preis wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie verliehen und zeichnet besonders wachstumsstarke mittelständische Unternehmen aus, die in den letzten Jahren die Zahl ihrer Mitarbeiter und ihren Umsatz überdurchschnittlich steigern konnten.
Vom Wachstum von IFSYS haben in den vergangenen Jahren nicht nur die vielen fest angestellten Mitarbeiter profitiert. „Wir bilden auch ständig neue Fachleute aus“, betont Adelbert Demar, der im Unternehmen für die innerbetriebliche Abwicklung verantwortlich ist, während sich sein Partner Rigobert Zehner um den Vertrieb kümmert.
Momentan machen in der Firma 20 junge Leute eine Lehre
Momentan machen in der Firma 20 junge Leute eine Lehre. „Unser Ziel ist es dabei immer, möglichst alle Lehrlinge nach Ende ihrer Ausbildung zu übernehmen“, so der Geschäftsführer. Der Fachkräftemangel werde allerdings zu einem immer größeren Problem. „Deshalb bieten wir schon seit Längerem Praktika an, um den Nachwuchs an den Maschinenbau heranzuführen“, so Demar. Darunter seien aktuell auch zwei unbegleitete jugendliche Flüchtlinge. „Einer davon entwickelt sich so gut, dass wir ihn im Herbst gerne als Auszubildenden einstellen möchten“, sagt der Firmenchef, der auch auf die vor Kurzem im Zuge des Projekts „Industrie 4.0“ mit zwei Hochschulen geknüpften Kontakte hinweist. „Die Zusammenarbeit mit der FH Würzburg-Schweinfurt und der Technischen Hochschule in Aachen entwickelt sich sehr gut.“ Ein enger Dialog zwischen Unternehmen und Wissenschaft sei heute wichtiger denn je.