Es gehörte lange zum gewohnten Bild: Auf dem Marktplatz in Bad Königshofen fand seit vielen Jahrzehnten mit Ausnahme von Juli und August monatlich ein Markt statt, auf dem die Händler neben Waren des täglichen Bedarfs auch Lebensmittel, Bekleidung oder Blumen anboten. Das wird in Zukunft nicht mehr so sein.
In seiner Sitzung am Donnerstagabend im kleinen Kursaal beschloss der Bad Königshöfer Stadtrat einstimmig, die Zahl der Märkte im Stadtzentrum von derzeit noch zehn auf künftig nur noch fünf zu begrenzen. Zuvor hatte Bürgermeister Thomas Helbling in einer Stellungnahme den Schritt begründet.
Weniger Besucher und weniger Anbieter
Demnach sei sowohl die Anzahl der Besucher als auch der Markthändler schon seit Jahren rückläufig. Besonders zu den Märkten unter der Woche oder auch im Winter seien nur sehr wenige Anbieter anwesend.
Als Beispiele nannte der Rathauschef den Wendelinusmarkt im Oktober 2022 mit sieben Händlern, den Maria Opferungsmarkt am 21. November 2022 und den Thomasmarkt am 21.Dezember 2022. "Laut Gewerbeordnung sollten aber immer mindestens zehn bis zwölf Marktteilnehmer vor Ort sein und eine möglichst breite Vielzahl an Waren anbieten", so Helbling.
Vier Sonntagsmärkte an verkaufsoffenen Sonntagen bleiben
Der Bürgermeister verwies zudem darauf, dass die vier verkaufsoffenen Sonntage der Werbegemeinschaft Bad Königshofen nur aus Anlass von Messen oder Märkten stattfinden dürfen. Der Stadtrat sprach sich deshalb dafür aus, vier Sonntagsmärkte zu erhalten.
Außerdem soll es weiterhin den Thomasmarkt kurz vor Weihnachten mit dem Auftritt des Christkinds und des Stadtnikolauses geben. Entsprechend der Wunschtermine der Werbegemeinschaft zur Verkaufsöffnung der Geschäfte werden im Jahr 2023 an folgenden Tagen sonntägliche Märkte stattfinden: 19. März (Josefsmarkt), 21. Mai (Pfingst- oder Frühlingsmarkt), 10. September (Kunsthandwerkermarkt) und 12. November (Wendelinus- oder Herbstmarkt).
Neue Fraktion "WIR" gebildet
Nach der Genehmigung mehrerer Bauanträge befasste sich der Stadtrat mit der Geschäftsordnung des Stadtrates, für die einige Änderungen vorgenommen werden, Fraktionen neu gebildet und Ausschüsse neu besetzt werden müssen.
Hintergrund ist eine Mitteilung von Stadtrat Gerhard Weitz vom 14. Dezember vergangenen Jahres, dass er den Bürgerblock verlassen möchte und zusammen mit Stadträtin Petra Friedl (Aktive Bürger Bad Königshofen) eine neue Fraktion namens "WIR" bilden wird, die für Weiterentwicklung, Innovation und Regionalität stehen soll.
Leslie Dietz wünscht sich mehr zeitlichen Vorlauf
Bürgermeister Helbling verlas die Änderungen, die auch eine Erweiterung des Referats "Verein, Verbände, Sport" um den Punkt "Handel und Gewerbe" beinhaltet. Insgesamt gab es fünf Beschlussvorlagen: Einstimmig genehmigt wurde die Bildung der Fraktionsgemeinschaft "WIR", die Benennung der neuen Fraktionssprecherin Petra Friedl und die Erweiterung des Referats "Vereine, Verbände, Sport" um den Punkt "Handel und Gewerbe". Bei zwei Gegenstimmen wurden die von den Fraktionen gemeldeten Besetzungen bestätigt.
Insgesamt sieben Gegenstimmen gab es beim Beschlussvorschlag zu Anlagen zur Geschäftsordnung – nicht unbedingt wegen inhaltlicher Bedenken, sondern aufgrund der Kürze der Zeit, sich intensiv mit der Thematik zu befassen. So hatte Stadträtin Leslie Dietz moniert, dass wichtige Informationen zur Änderung der Geschäftsordnung den Mitgliedern des Stadtrats erst wenige Stunden vor der Sitzung zugegangen seien. "Da fehlt dann einfach die Zeit, sich da bis zur Sitzung durchzuarbeiten."
Aufträge für die Baustelle Trink- und Wandelhalle vergeben
Trotz der winterlichen Witterung wird auf der Baustelle der neuen Trink- und Wandelhalle in der Jahnpromenade nach einer mehrwöchigen Unterbrechung wieder gearbeitet, wenn auch mit Einschränkungen.
Damit der Neubau wie geplant Anfang kommenden Jahres fertig wird, vergab der Stadtrat einige weitere Aufträge mit einem Gesamtvolumen von über 600.000 Euro. Die Elektroinstallationen wird die Firma Geuppert Elektronik GmbH & Co. KG aus Hofheim zum Preis von rund 264.000 Euro durchführen, die Heizungsinstallation die Firma Koch Haustechnik GmbH aus Bad Kissingen zum Preis von circa 65.800 Euro, die Lüftungsinstallation die Firma Koch Haustechnik GmbH aus Bad Kissingen zum Preis von etwa 210.000 Euro und die Sanitärinstallation die Firma Koch Haustechnik GmbH aus Bad Kissingen, die mit rund 103.000 Euro das günstigste Angebot abgegeben hatte. Weiterer Bericht folgt.