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MELLRICHSTADT
„Ich bin kein Opfer!“
Nach der Instruktion im Sitzkreis ließ Thomas Braungardt-Zink zusammen mit seiner Tochter Samira die Kinder aktiv anwenden, was er ihnen zuvor erklärt und gezeigt hatte.
Foto: Fred Rautenberg | Nach der Instruktion im Sitzkreis ließ Thomas Braungardt-Zink zusammen mit seiner Tochter Samira die Kinder aktiv anwenden, was er ihnen zuvor erklärt und gezeigt hatte.
Fred Rautenberg
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:50 Uhr

Die versuchte Kindesentführung im vergangenen Herbst in Mellrichstadt mag der Anlass gewesen sein, dass der Verein Aktives Mellrichstadt eine von den üblichen Belustigungen völlig abweichende Veranstaltung in sein Ferienprogramm aufgenommen hat.

Die Vorgeschichte

Der Fall schlug hohe Wellen in der Stadt: Am 25. Oktober 2016 hatte ein 40-jähriger Mann aus Suhl versucht, eine zehnjährige Schülerin aus Mellrichstadt auf dem Heimweg von der Schule in sein Auto zu ziehen. Der Mann wurde gefasst und ist inzwischen zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Doch die Geschichte soll sich natürlich kein zweites Mal wiederholen. „Ich bin kein Opfer!“ lautete daher ein Angebot der Gesundheits- und Kampfkunstschule an der Stockheimer Straße in Mellrichstadt für Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren. Dabei wurden die Kinder instruiert, wie sie sich gegen Zudringlichkeiten von anderen Personen wehren können.

Thomas Braungardt-Zink ist eigentlich Lehrer für mehrere Kampfsportarten, doch er hat auch eine Ausbildung zum Themenbereich Gewaltprävention absolviert. 29 Kinder wurden von ihm geschult, wie sie zudringlichen Menschen gegenüber mit Selbstbewusstsein auftreten können. Damit reduziert sich für sie die Gefahr, zum Opfer zu werden, denn die Täter suchen sich immer die Schwachen aus, wie Braungardt-Zink sagte. Beim Training assistierte ihm seine Tochter Samira.

Körpersprache ist wichtig

Durch selbstbewusste Körpersprache, durch Gestik und sprachlichen Widerstand – von einer freundlich-bestimmten Bemerkung bis hin zum Anschreien des Aggressors und Schreien um Hilfe – reicht die Palette der Gegenwehr, ohne dass es dabei zu physischen Gewaltanwendungen kommen muss. Diese stellte Braungardt-Zink als letzte Möglichkeit an das Ende der Abwehrreaktionen. Der Übungsleiter machte Mimik, Gestik und szenische Darstellung vor und ließ dann die Kinder praktisch üben. Für die Mädchen und Jungen bedeutete dieser Kurs einen enormen Zuwachs an Wissen, Problembewusstsein, Selbstbewusstsein und Sicherheit. Ein Infoblatt für die Eltern fasste alles zusammen, verbunden mit dem Angebot, das kindliche Selbstvertrauen durch Kampfsport noch mehr zu stärken.

 
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