Erleichterung nach zwei bangen Tagen in Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld). Nach dem mutmaßlichen Entführungsversuch einer zehnjährigen Schülerin am so genannten Schulberg der Stadt am Dienstagnachmittag wurde am Donnerstagnachmittag ein dringend tatverdächtiger 40-Jähriger festgenommen, wie die Polizei mitteilt.
Auch das gesuchte dunkelfarbene Auto, nach dem gefahndet wurde, konnte bei dem Polizeieinsatz in Suhl im Nachbarbundesland Thüringen sichergestellt werden. Er wird am Freitag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt, teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag mit.
Der Mann hatte die zehnjährige Schülerin am Dienstag gegen 13.20 Uhr auf dem Nachhauseweg in einem Waldstück nahe der Schule angegriffen. Er versuchte zuerst, das Mädchen in sein Auto zu locken. Dies misslang ihm jedoch. Der Mann hatte dem Mädchen noch ins Gesicht geschlagen und war anschließend mit dem Auto geflüchtet, nachdem eine Zeugin auf den Vorfall aufmerksam geworden war.
Ermittlungen übernahm die Kripo in Schweinfurt
Unmittelbar nach Eingang der Mitteilung leitete die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken umfangreiche Fahndungsmaßnahmen nach dem flüchtigen Täter ein. Die weiteren Ermittlungen übernahm in der Folge die Kriminalpolizei Schweinfurt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft unter tatkräftiger Unterstützung der Polizeiinspektion Mellrichstadt und Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei.
Die versuchte Entführung war seither das große Thema in der Stadt und darüber hinaus. Am Donnerstagmorgen waren Dutzende Polizisten noch einmal am Tatort, um das Gelände abzusuchen. „Wir waren natürlich in der Schule und haben Schüler wie Lehrer über den Ermittlungsstand informiert“, so Elmar Hofmann, Leiter der Polizeiinspektion Mellrichstadt noch am Donnerstagmorgen.
Doppelstreifen für erhöhtes Sicherheitsgefühl
Seit Bekanntwerden des Angriffs war eine Doppelstreife täglich am Schulgelände, auch am Donnerstagnachmittag waren Mellrichstädter Polizeibeamte zu Viert vor Ort, um den verunsicherten Schülerinnen und Schülern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Fünf Kollegen der Kripo Schweinfurt, vier Beamte der Polizeiinspektion und 30 Anwärter auf den Polizeidienst der Würzburger Bereitschaft hatten am Donnerstag das Gelände noch einmal abgesucht. In einer dichten Reihe durchkämmten sie das Gebüsch entlang des Waldweges, der von vielen Schülern seit jeher als Abkürzung in die Wohnsiedlung rund um die Thüringer Straße genutzt wird.
Dass die Tat, die sich am Dienstagnachmittag ereignete, erst am Mittwochspätnachmittag öffentlich gemacht wurde, erklärt die Kriminalpolizei in Schweinfurt mit ermittlungstaktischen Gründen.
Im Zuge der Ermittlungen ergaben sich – vor allem dank Hinweisen aus der Bevölkerung – Hinweise auf das mutmaßliche Fluchtfahrzeug. Fahnder der Schweinfurter Kripo nahmen den dringend Tatverdächtigen am Donnerstagnachmittag an der Halteranschrift des mutmaßlichen Fluchtfahrzeugs in Thüringen fest. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 40-Jährigen aus Suhl.
Die Ermittlungen hinsichtlich des exakten Tathergangs und des Tatmotivs dauern an, so die Polizei weiter.
"Unterfranken hat eine Ermittlergruppe der Polizei, die gerade in solchen jüngeren Fällen, ständig an der 100 % - Aufklärungsquote kratzt!
GUTE ARBEIT! Weiterhin viel Erfolg!