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Salz
Horst Manger hat bereits 200 Mal Blut gespendet: Warum das wichtig ist und wer als Spender infrage kommt
Ein Drittel aller Menschen ist in seinem Leben auf Blut von Spendern wie Horst Manger angewiesen. Er macht es gerne. Doch es müsste mehr Blutspender wie ihn geben.
Daumen hoch für Horst Manger (rechts), der schon über 200 Mal Blut gespendet hat. Links Leon Lipecki (Mobile Blutspende und Gebietsreferent Terminorganisation), Bildmitte Petra Fuchs (Leitung Sozialarbeit).
Foto: Heiko Rebhan | Daumen hoch für Horst Manger (rechts), der schon über 200 Mal Blut gespendet hat. Links Leon Lipecki (Mobile Blutspende und Gebietsreferent Terminorganisation), Bildmitte Petra Fuchs (Leitung Sozialarbeit).
Heiko Rebhan
 |  aktualisiert: 18.01.2025 02:37 Uhr

Er hat schon 238 Mal Blut gespendet und war am 9. Januar beim Blutspendetermin in Salz wieder dabei: der gebürtige Wollbacher Horst Manger. Nach seinen Worten "braucht jeder Motor einen Ölwechsel", verglich der 61-Jährige das Blutspenden mit einem Geschehen aus der Welt des Straßenverkehrs. "Warum soll ich nicht was für die Gemeinschaft tun? Ich habe eine soziale Ader", betonte Manger, der regelmäßig Blut spendet und damit einen wertvollen Dienst für die Gemeinschaft wahrnimmt.

Die Blutspendetermine haben einen familiären Charakter. Man kennt sich. Hier fühlt Manger sich wie zu Hause. Auch der Termin in Salz sei hervorragend verlaufen. Belohnt werden die Spender mit einem Essen, wobei man ins Gespräch kommen kann. Es läuft alles sehr gesellig ab. Besonders gern erinnert sich Horst Manger an die überregionale Ehrung im Bad Kissinger Regentenbau. Ihm merkt man die Begeisterung für das Blutspenden an. Dass er schon 238 Mal Blut gespendet hat, hebe ihn aus der Masse heraus, unterstrich Leon Lipecki, Mobile Blutspende und Gebietsreferent Terminorganisation vom Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK).

Die Bereitschaft, Blut zu spenden, ist auch in Rhön-Grabfeld rückläufig

Im vergangenen Jahr gab es an neun Orten im Landkreis Rhön-Grabfeld Blutspendetermine, darunter in Bad Neustadt, Mellrichstadt, Bad Königshofen, Ostheim, Heustreu, Bischofsheim, Oberelsbach, Sulzfeld und Salz. An diesen Orten wurden insgesamt 36 Termine durchgeführt. Das hört sich viel an, dennoch: "Die Spendenbereitschaft ist rückläufig", so Leon Lipecki. 2024 haben im Kreisverband Rhön-Grabfeld 2686 Personen 5400 Blutkonserven gespendet. Besonders die geringe Quote an Erstspendern bereitet Sorge: Sie beträgt im Kreisverband nur 5,6 und bayernweit 9,3 Prozent.

Gerade im ländlichen Bereich sei man aber auf Erstspender angewiesen, so Leon Lipecki. "Diese niedrige Quote bei uns ist vor allem wegen des demografischen Wandels besorgniserregend, denn ältere Menschen kommen seltener zu den Blutspendeterminen". Es gebe zwar beim Blutspenden keine Altersbeschränkung, doch ältere Personen würden aufgrund von Krankheiten und der Einnahme von Medikamenten als Spender oft nicht mehr infrage kommen, erklärt Leon Lipecki.

Eine Blutspende kann bis zu drei Personen helfen

Drei Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands spenden regelmäßig Blut. Zu wenig, denn 33 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind in ihrem Leben auf eine Blutspende angewiesen. Blutspenden wird immer wichtiger. In Bayern spenden 7,3 Prozent der Bevölkerung regelmäßig Blut. Diese Quote, so Lipecki, sei in ländlichen Gebieten höher. Es steht fest, dass 2025 noch mehr jüngere Menschen für das Blutspenden benötigt werden.

Das Bayerische Rote Kreuz wirbt mit Bannern für die Blutspende. 
Foto: Heiko Rebhan | Das Bayerische Rote Kreuz wirbt mit Bannern für die Blutspende. 

Die Blutkonserven werden hierzulande in einen Lastkraftwagen geladen und nach Wiesentheid ins Labor gebracht. Die Blutpräparate sind nur 42 Tage haltbar. "Wir benötigen in Bayern täglich 2000 Blutkonserven", stellte Leon Lipecki heraus. Die Blutspender müssten kontinuierlich zu den Terminen kommen, um die Blutversorgung aufrechterhalten zu können. Gebraucht werden alle Blutgruppen, besonders aber O negativ, die universale Blutgruppe.

Bei jeder Spende werden etwa 500 Milliliter Blut pro Konserve abgenommen. Blut könne man nicht synthetisch herstellen, sagte Petra Fuchs (Leitung BRK-Sozialarbeit). Die Blutkonserven sind in drei Teile aufgebaut: Blutplasma, rote Blutkörperchen und Blutplättchen. Mit einer Blutspende könne bis zu drei Patienten geholfen werden. Oft würden gerade jene Familien wach gerüttelt, in denen es zu einem Schicksalsschlag gekommen sei, wo Blutkonserven benötigt wurden, so Fuchs: "Diese Familien erkennen die Wichtigkeit des Blutspendens."

Jede gesunde Person ab 18 Jahren und 50 Kilogramm darf Blut spenden

Was sind die Voraussetzungen, um überhaupt Blut spenden zu dürfen? Man muss 18 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilogramm wiegen und am Tag der Spende gesund sein. Zwischen zwei Blutspenden müssen mindestens 56 Tage liegen, weil die roten Blutkörperchen dann wieder genügend Eisen produzieren. Am Tag der Spende sollte man ausreichend gegessen und getrunken haben, um die Kollapsgefahr zu vermeiden. Die Spender können online die Termine reservieren. "Wir legen viel Wert auf eine Vorabreservierung, um besser planen zu können", unterstrich Leon Lipecki.

Das Blutspenden ist nach Lipeckis Aussage ein Zusammenspiel zwischen dem Blutspendedienst des BRK und den regionalen Kreisverbänden des BRK. So sei der Blutspendedienst für Organisation und Planung sowie der Kreisverband für die Weiterverarbeitung der Blutkonserven zu einem Medizinprodukt zuständig. Die Kreisverbände unterstützen bei den Terminen vor Ort mit Geschenken und Verpflegung für die Spender.

Wie Petra Fuchs hervorhob, seien alle Mitarbeiter ehrenamtlich aktiv. "Wir haben ein tolles Team", stellte sie heraus. Der Blutspendedienst des BRK startet mit einem breiten Terminangebot ins neue Jahr. Die Verantwortlichen hoffen, dass möglichst viele Personen dieses Angebot auch wahrnehmen, denn Blutspenden rettet Leben.

 
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