
„Nie konnte ich so sicher in meinem Büro sitzen wie heute“, sagte Bürgermeister Eberhard Streit verschmitzt mit Blick auf die versammelte unterfränkische Polizeielite. Die Führungskräfte aus dem Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken mit Chef Gerhard Kallert an der Spitze trafen sich am Dienstag zur Tagung in Mellrichstadt und hatten sich ein ordentliches Pensum vorgenommen.
Rund 45 Frauen und Männer – die Leiter sämtlicher Polizeiinspektionen in Unterfranken, der Verkehrspolizei- und Kriminalpolizeiinspektionen sowie die Abteilungs- und Sachgebietsleiter des Präsidiums – nutzten dabei auch die Gelegenheit, das Einsatzgebiet der nördlichsten Polizeiinspektion im Bezirk kennenzulernen. Mellrichstadts Inspektionsleiter Elmar Hofmann zeigte sich als guter Gastgeber.
Gute Sicherheitslage in Mellrichstadt
Alle zwei Monate treffen sich die Führungskräfte der Polizei im Bezirk zu einer Besprechung und waren nun erstmals in der Mellrichstädter Markthalle zu Gast. Dabei dient die Tagung nicht nur der Besprechung aktueller Themen, sondern auch dazu, dass die Kollegen die verschiedenen Dienstbereiche in ganz Unterfranken kennenlernen, so Polizeipräsident Gerhard Kallert.
Bürgermeister Eberhard Streit stellte seine Stadt kurz vor. Dass die Sicherheitslage in Mellrichstadt als hervorragend eingestuft wird, ist auch in der kürzlich vorgelegten Kriminalstatistik belegt. Erster Polizeihauptkommissar Elmar Hofmann verweist darin auf eine geringe Kriminalitätsrate sowie eine hohe Aufklärungsquote, die „für einen Sicherheitsstandard auf hohem Niveau“ stehen. „Das liegt natürlich an den guten Kollegen vor Ort“, lobte Streit in seiner Grußadresse. Und fügte augenzwinkernd an: „Aber nicht, dass jetzt jemand auf die Idee kommt, Personal in Mellrichstadt zu reduzieren.“
Froh über Inspektion vor Ort
Streit zeigte sich froh darüber, die Polizeiinspektion vor Ort zu haben. „Die Beamten müssen ein großes Gebiet abdecken, von der Rhön bis ins Grabfeld, hier muss die Sicherheit durch die Präsenz der Polizei gewährleistet werden.“ Polizeipräsident Kallert versicherte, dass kein Rückzug aus der Fläche geplant sei.
Was den Polizeichefs im Bezirk derzeit besonders auf den Nägeln brennt, ist die zunehmende Zahl von Autofahrern, die unter dem Einfluss von Drogen stehen. „In manchen Bereichen werden mittlerweile mehr Drogenfahrten registriert als Alkoholfahrten“, machte Kallert deutlich. Daher war die Drogenprävention ein großes Thema bei der Besprechung. „Heute hat sich in den Köpfen verankert, dass Autofahren und Alkohol nicht zusammengehen. Bei Drogen sieht das leider noch ganz anders aus.“
Rückblick auf Lackkratzer-Serie
Ein weiteres Thema war der Rückblick auf die Lackkratzer-Serie in der Region, vor allem im Raum Würzburg. Am 19. April war in Schweinfurt ein Verdächtiger festgenommen worden (wir berichteten). Aber auch Personalfragen sowie die Bereiche Ausrüstung und Ausstattung waren Themen, mit denen sich die Polizeichefs bis zum späten Nachmittag befasst haben.
Als Neuling im Kreise der Führungskräfte stellte sich Thomas Reubelt vor, seit Anfang Mai Leiter der Polizeistation Bad Königshofen. Er kennt die Region gut, war zuvor bereits in den Inspektionen in Mellrichstadt und Bad Neustadt im Dienst.
Weite Anfahrt hat sich gelohnt
Das herrliche Wetter verlockte die Beamten in der Mittagspause zu einem kurzen Rundgang durch Mellrichstadt, bevor sich der Kreis der Führungskräfte wieder ernsten Aufgaben zuwandte. Polizeioberrat Winfried Schuck, Leiter der Alzenauer Polizeiinspektion, hatte am späten Nachmittag eine mehr als zweistündige Heimfahrt vor sich. „Das ist kein Problem, eine so weite Anfahrt trifft jeden der Kollegen einmal“, machte er deutlich. Er freute sich, nun auch einmal den äußersten Norden im Regierungsbezirk kennengelernt zu haben.