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MELLRICHSTADT
Die meisten Unfälle passieren mit Wild
Wildunfall       -  Mehr als die Hälfte aller Verkehrsunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Mellrichstadt waren 2017 auf Wildwechsel zurückzuführen. Drei Personen wurden hierbei verletzt, die Tiere in den meisten Fällen getötet.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa | Mehr als die Hälfte aller Verkehrsunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Mellrichstadt waren 2017 auf Wildwechsel zurückzuführen. Drei Personen wurden hierbei verletzt, die Tiere in den meisten Fällen getötet.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:24 Uhr

Die Polizeiinspektion (PI) Mellrichstadt hat ihren Jahresbericht mit Kriminal-, Unfall- und Verkehrsstatistik für den Dienstbereich vorgelegt. „Eine geringe Kriminalitätsrate sowie eine hohe Aufklärungsquote stehen weiterhin für einen Sicherheitsstandard auf hohem Niveau“, teilt Erster Polizeihauptkommissar Elmar Hofmann in einer Presseinformation mit.

Im vergangenen Jahr wurden von den Beamten in Mellrichstadt insgesamt 545 Straftaten registriert beziehungsweise bearbeitet (2016: 716). Dabei ist die Aufklärungsquote von 69,7 auf 72,5 Prozent gestiegen und liegt damit deutlich über den Werten in Unterfranken und Bayern, so der Dienststellenleiter. Das Leben im Bereich der PI Mellrichstadt nennt Hofmann daher recht sicher.

Gewalt und Drogen

Laut Statistik wurden bei der Polizei im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Diebstähle gemeldet. 115-mal haben die Beamten ermittelt, die Aufklärungsquote lag bei 46,1 Prozent. Im Bereich der sogenannten Rohheitsdelikte wie Körperverletzung, Beleidigung, Nötigung und Bedrohung wurden laut Hofmann 134 Fälle aktenkundig. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 95,5 Prozent.

Leider setzt sich, dem allgemeinen Trend folgend, die Steigerung im Bereich der Rauschgiftdelikte auch in der Rhön fort. Nach wie vor gibt es hier kaum Anzeigen oder Hinweise aus der Bevölkerung, die Eigeninitiative der Polizeibeamten ist gefordert. Die Zahl der festgestellten Verstöße ist von 37 auf 51 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei über 98 Prozent.

Sachbeschädigungen

Erfreulich ist der Rückgang der gemeldeten Sachbeschädigungen von 107 auf 87 Fälle. Die Aufklärungsquote ist allerdings von 29,9 auf nur noch 21,8 Prozent gesunken. In diesem Zusammenhang bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung, diese können häufig zur Klärung von Sachbeschädigungen beitragen.

Von den insgesamt 293 ermittelten Tatverdächtigen waren 235 Männer. Sieben Tatverdächtige waren Kinder bis 14 Jahre, im Alter von 14 bis 18 Jahren wurden 42 Tatverdächtige ermittelt und 44 Tatverdächtige waren zwischen 18 und 21 Jahren alt, so Hofmann.

Zwei Tote im Straßenverkehr

871 Unfälle haben sich im vergangenen Jahr im Dienstbereich ereignet. Bei 60 Unfällen wurden 91 Personen verletzt. 2017 kamen zwei Unfallopfer ums Leben. Mehr als die Hälfte aller Verkehrsunfälle (510) waren auf Wildwechsel zurückzuführen, Tendenz weiterhin steigend. Insbesondere in den frühen Morgenstunden und während der Abenddämmerung kommt es häufig zu Kollisionen mit Tieren.

78-mal haben die Beamten ermittelt, weil sich die Verursacher unerlaubt von der Unfallstelle entfernt haben. Mehr als ein Drittel der geflüchteten Personen konnte ermittelt werden.

Hauptunfallursachen sind Vorfahrtsverletzungen, Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren sowie Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot. Eine große Rolle spielt auch, dass die Geschwindigkeit oftmals nicht an Straßen- und Witterungsverhältnisse, etwa bei Glätte oder Nässe, angepasst ist. Zweimal wurde bei einem der Unfallbeteiligten übermäßiger Alkoholgenuss festgestellt. 13 Zweiradfahrer waren in Unfälle verwickelt, davon waren in zehn Fällen die Motorradfahrer die Unfallverursacher.

Betrunken und zu schnell

Im Zuge von Kontrollen wurde bei 34 Verkehrsteilnehmern übermäßiger Alkoholgenuss festgestellt. Weitere zehn Personen konnten von den Beamten vom Fahren abgehalten werden. In 47 Fällen standen Autofahrer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Damit ist die Zahl der Drogenfahrten erneut gestiegen und liegt wieder über der der Alkoholfahrten.

Bei zahlreichen Geschwindigkeitskontrollen wurden 309 Verkehrsteilnehmer wegen zu schnellen Fahrens beanstandet. 96 Fahrer waren nicht angegurtet und 78 hantierten während der Fahrt mit ihrem Mobiltelefon.

Prävention genießt, gerade im Verkehrsbereich, einen hohen Stellenwert. So tragen die Verkehrserzieher der PI Mellrichstadt durch die Ausbildung der Schüler der vierten Klassen dazu bei, dass sich die Kinder sicher im Verkehr bewegen können. Schulwegkontrollen zu Beginn des neuen Schuljahres sollen den Weg zur Schule sicherer machen, sagt Elmar Hofmann.

Aktionen für mehr Sicherheit

Weiterhin gibt es im Frühjahr gezielte Aktionen für die Sicherheit im Zweiradverkehr, Kontrollen des Schwerverkehrs finden über das ganze Jahr hinweg statt, und die Geschwindigkeitswoche hat sich mittlerweile in mehreren Bundesländern etabliert. Darüber hinaus soll durch regelmäßige sichtbare Kontrollen eine präventive Wirkung auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer erzielt werden.

Die Beamten der Polizeiinspektion Mellrichstadt haben ein waches Auge bei der Aufklärung von Delikten im Dienstbereich. Dazu sind auch die Bürger aufgerufen. „Aufmerksamkeit in der nahen Umgebung, gesundes Misstrauen und Zivilcourage können wesentlich dazu beitragen, Straftätern ihr kriminelles Handeln zu erschweren“, sagt Elmar Hofmann.

 
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