
"Natürlich freue ich mich über diese hohe Auszeichnung und bin auch stolz, sie erhalten zu haben. Sie zeigt schließlich die Wertschätzung meiner Arbeit." Das sagt Stefan Schmöger, seit 2013 Kreisbrandrat im Landkreis Rhön-Grabfeld. Es ehre ihn besonders, dass Landrat Thomas Habermann, die beiden Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner und Gerald Pittner sowie Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner und Kreisbrandinspektor Michael Omert, sein Stellvertreter, bei der höchsten Auszeichnung, die im Feuerwehrwesen zu vergeben ist, dabei waren. Er sehe dies als weiteren Ansporn für seine ehrenamtliche Arbeit in den Landkreisfeuerwehren.
Viel Einsatzwille - bei Bränden und am Schreibtisch
Als er das Amt von seinem Vorgänger Peter Bulheller übernommen hatte, wusste Schmöger schon, was auf ihn zukommt und, dass es nicht nur Feuerwehrdienst, sondern auch arbeitsintensive Schreibtischarbeit bedeutet. Genau das erkennt der, der den Kreisbrandrat in seinem Büro im Landratsamt besucht. "Es ist nicht so, dass ich faul bin. Aber es ist wirklich viel zu tun", entschuldigt Stefan Schmöger den Aktenberg. Es stapeln sich Anfragen, Termine, Unterlagen für Nachbesprechungen, Pläne für das neue Atemschutzzentrum in Salz, aber auch Stellungnahmen von Städten und Gemeinden zum vorbeugenden Brandschutz in öffentlichen Gebäuden. Selbst der mögliche Funkenflug einer Dampflok auf der Museumsbahnstrecke oder bei Überführungen historischer Loks in das Ausbesserungswerk Meiningen fallen in sein Ressort.

Zu den Feuerwehren in Rhön-Grabfeld pflegt der Kreisbrandrat gute Kontakte auf allen Ebenen. Er weiß auch um die Lücken im Ehrenamt. Stefan Schmögers Idee: Bei den Musikvereinen sind es die über 50-Jährigen, die, nachdem oftmals die Kinder aus dem Haus sind, wieder mehr Zeit fürs Ehrenamt haben. Entsprechend sollten auch ältere Feuerwehrler angesprochen werden.
Dass die Rhön-Grabfelder hilfsbereit sind und zupacken, habe die Hilfsaktion im Ahrtal bewiesen. "Die Leute sind motiviert und warum sollten wir das als Feuerwehr nicht nutzen." Jeder sei schließlich verpflichtet, den in Not geratenen Mitmenschen zu helfen. Mehr denn je sollten auch Mädchen und Frauen in der Feuerwehr gefördert werden, "obwohl wir im Landkreis hier schon auf einem guten Weg sind", so der Kreisbrandrat, der mit Unterstützung seiner Wehrleute wie schon in der Vergangenheit noch viel bewegen will.
Ehmann lobt Schmögers umsichtiges Wirken
Genau das war der Grund, Stefan Schmöger mit dem Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen durch den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann auszuzeichnen. Überreicht wurde die hohe Auszeichnung durch Unterfrankens Regierungspräsident Eugen Ehmann und Brandamtsrat Steffen Weber. "In einer Vielzahl von Einsätzen überzeugte er durch umsichtiges, ruhiges und zielführendes Wirken und stellte seine ausgezeichnete Einsatzführung unter Beweis", so der Regierungspräsident in seiner Laudatio. Er stellte auch Schmögers enge Zusammenarbeit mit Polizei, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk, wo dessen Kompetenz sehr geschätzt werde, heraus.
Ehmann griff einige Einsätze Schmögers beispielhaft heraus. So, als ein mit 30 000 Liter Heizöl beladener Tanklastzug auf der B 279 umstürzte und Schmöger für 16 Stunden die Einsatzleitung übernahm. Die Hochwasserlage 2003 sprach der Regierungspräsident ebenso an wie den Dachstuhlbrand in der Neurologischen Klinik in Herschfeld 2010. Schmögers gezieltem Vorgehen sei es zu verdanken, dass keine Patienten verletzt und der Totalverlust des Gebäudes vermieden wurde. Scheunenbrände in Rheinfeldshof oder Langenleiten machten umfassende Einsatzmaßnahmen verschiedener Blaulichtorganisationen erforderlich, die unter der Leitung Stefan Schmögers hervorragend gemeistert wurden. Das galt auch für den Brand eines technischen Geräts in der Herz- und Gefäßklinik Bad Neustadt oder einem mit Gefahrgut beladenen Lkw zwischen Wegfurt und Schönau.
Schmögers Engagement sei es zu verdanken, dass Rhön-Grabfeld über ein modernes Ausbildungszentrum mit Atemschutzübungsanlage und -werkstatt für die Feuerwehren verfügt. Damit habe er das von seinem Vorgänger Peter Bulheller begonnene Werk vollendet.