Die Ursache für den Brand in der Neurologischen Klinik in Bad Neustadt am Freitagabend war auch am Sonntag noch ungeklärt. Aufschluss über die Gründe für den Ausbruch des Feuers im Dachgeschoss des Westflügels erhofft man sich an diesem Montag, wenn Spezialisten der Polizei den Brandort untersuchen.
Falsch war in jedem Fall die zwischenzeitlich verbreitete Information, der Brand wäre in einem Bereich des Daches entstanden, in dem elektrische Anlagen und ein Blockheizkraftwerk untergebracht sind. Denn solche Anlagen gab es im Dach gar nicht, stattdessen befanden sich hier ungenutzte Bereiche und Räume für Krankengymnastik. Auch über die Schadenshöhe gibt es derzeit nur grobe Schätzungen. Laut Klinik-Geschäftsführer Jörg Rieger könnte sie bei rund einer Million Euro liegen.
Weil weder Patienten noch Mitarbeiter noch Rettungskräfte bei dem Brand zu Schaden gekommen sind, zog der Ärztliche Direktor des 271-Betten-Hauses, Professor Bernd Griewing, nach dem Großeinsatz am Samstag eine positive Bilanz.
Wie berichtet, mussten etwa 200 Patienten evakuiert werden. Lediglich die Intensivstation war nicht gefährdet. Von mehreren hundert Mitarbeitern des Rhönklinikums und 140 Helfern der verschiedenen Hilfsdienste aus ganz Unterfranken betreut, wurden die Patienten je nach Grad ihrer Erkrankung verteilt. Etwa 150 wurden zunächst auf einem nahegelegenen Sportgelände untergebracht und versorgt, die anderen in nahegelegenen Krankenhäusern des Rhön-Klinikums.
Die ersten Patienten konnten bereits am frühen Freitagabend wieder auf ihre Stationen zurückgebracht werden. Lediglich das Dach und der unter dem Brandherd liegende dritte Stock wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die medizinische Versorgung in der Neurologischen Klinik, die bei der Rettungsleitstelle auch wieder für die Notfallversorgung freigegeben wurde, läuft seither normal.