
Das Thema Grundschul-Sanierung beziehungsweise -Neubau wird seit einigen Jahren in Bad Königshofen diskutiert. Die schließlich weiterverfolgten Pläne für die Einbeziehung des ehemaligen Haus St. Michael in der Wallstraße sind mittlerweile fortgeschritten. In den Haushalten der nächsten Jahre sind bereits Millionenbeträge eingestellt. Nun muss die Regierung von Unterfranken ihr Ja zum Vorentwurf geben.
In der jüngsten Sitzung des Bad Königshöfer Stadtrates stellte Architekt Jürgen Hauck den Vorentwurf vor, der als Basis für die Detailplanung herangezogen werden soll. Rund 23 Millionen Euro sind bis jetzt für das Infrastrukturprojekt veranschlagt. Es macht aus dem Areal eine Art Schul-Campus mit den angrenzenden Schulen wie Gymnasium und Realschule in nördlicher Erweiterung.

Die Pläne des Würzburger Architekten beziehen das bisherige Haus St. Michael intensiv in die Neugestaltung ein. Das Hauptgebäude mit dem Haupteingang an der Wallstraße bleibt im Erdgeschoss erhalten. Dort ziehen Verwaltung, Schulleitung und auch der Hausmeister ein, so der Vorentwurf, der dem Stadtrat erläutert wurde.
Das erste und zweite Stockwerk werden jedoch abgetragen. Die Zimmerhöhe entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen für Klassenzimmer, für die eine Deckenhöhe von drei Metern vorgesehen ist. Mit dem Neubau der beiden Geschosse ließe sich auch die neue Heizungs- und Lüftungstechnik unproblematischer einbauen, erklärte Hauck weiter. In der Nähe des Haupteingangs an der Wallstraße soll ein Aufzug entstehen, um Barrierefreiheit zu schaffen.

Nördlich an das bestehende Gebäude soll außerdem ein Anbau angedockt werden. Der nördliche Anbau, der aktuell parallel zum Sportplatz verläuft, soll dafür abgerissen werden. Hier wäre die Raumaufteilung zu kleinteilig und die Höhenlage mit Treppen und Rampen zu ungünstig, wie Architekt Hauck im Stadtrat erläuterte. An seine Stelle tritt als eigenständiges Gebäude eine neue Einfeld-Turnhalle, die sich in das Hanggrundstück integriert. Über einen unterirdischen Zugang hat sie Verbindung zum zukünftigen Schul-Hauptgebäude. Auch weitere Schulen oder Vereine könnten die Turnhalle jedoch nutzen. Architekt Hauck konnte Zweifel ausräumen, ob die Gebäudelage bei Hochwasser unkritisch genug ist.

Das langgestreckte Gebäude mit der Kapelle des ehemaligen Haus St. Michael soll zur neuen Nachmittagsbetreuung sowie für die offene Ganztagesbetreuung umfunktioniert werden, wie Architekt Hauck dem Gremium weiter die Pläne erläuterte. Die Kapelle bleibt in der Form erhalten, soll aber Hortplätze enthalten. Die zacken- oder dreiecksartigen Gebäudeteile werden Speisenraum und die Ausgabe-Küche beherbergen, kann man den Entwürfen entnehmen.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung diese Vorplanung freigegeben. Diese Planung ist mit der Regierung von Unterfranken und dem Landkreis Rhön-Grabfeld (Brandschutz) abgestimmt. Ab sofort läuft die Planung „vertiefend“ bis zur Entwurfsplanung. Im Sommer 2025 könnten nach Stand der Dinge die Förderanträge und die Baugenehmigung eingereicht werden. Als möglicher Baubeginn, so Hauck, ist das Frühjahr 2026 geplant, wobei der Abbruch des nördlichen Flügels Haus St. Michael im Herbst 2025 geplant ist abzubrechen, so Hauck abschließend.
Nicht nur Bürgermeister Thomas Helbling, für den diese Infrastruktur-Maßnahme ein Herzensprojekt ist, hofft nun auf einen möglichst hohen Fördersatz, damit das Großprojekt der Kurstadt gut gestemmt werden kann.