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Burgwallbach
Großes Engagement der Gemeinde Schönau für die Gemeinschaftsunterkunft Burgwallbach: Den Bewohnern Heimat geben
Bürgermeisterin Sonja Rahm (rechts) und Manuela Sell mit einigen Kindern auf dem neu angeschafften Spieleteppich in der Gemeinschaftsunterkunft in Burgwallbach.
Foto: Marion Eckert | Bürgermeisterin Sonja Rahm (rechts) und Manuela Sell mit einigen Kindern auf dem neu angeschafften Spieleteppich in der Gemeinschaftsunterkunft in Burgwallbach.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 17.09.2022 02:37 Uhr

Die Gemeinde Schönau engagiert sich in der Gemeinschaftsunterkunft in Burgwallbach, um den dort lebenden Müttern und Kindern die Integration zu ermöglichen und ihnen fern ihrer Herkunftsländer ein Stück Heimat zu geben. Bürgermeisterin Sonja Rahm ist es wichtig, den in Burgwallbach lebenden Frauen und Kindern soviel Unterstützung wie möglich zu kommen zu lassen. "Wir wollen das Kennenlernen und das Miteinander fördern. Dazu haben wir Material angeschafft. Spielsachen, Lernmaterial und auch drei Kinderbettchen." Die Bürgermeisterin selbst ist unterwegs gewesen, um einzukaufen und die Gemeinschaftsunterkunft auszustatten.

Manuela Sell wurde von der Gemeinde angestellt. Sie ist regelmäßig in der Einrichtung und steht den Müttern als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sell ist "Mädchen für alles", hilft bei Anträgen, spielt mit den Kindern, hilft bei Sprachproblemen und ist Bindeglied zwischen den Bewohnern, der Gemeinde und den Behörden.

Viele Probleme vorprogrammiert

Die Gemeinschaftsunterkunft in Burgwallbach ist eine Einrichtung des Bezirks Unterfranken. Sie wird seit 2015 betrieben. Aufgrund der besonderen Lage Burgwallbachs waren allerdings viele Probleme vorgezeichnet. Der Transport der Kinder in den Kindergarten nach Schönau oder die Fahrt nach Bad Neustadt zu Ämtern und Ärzten sei immer wieder eine Herausforderung, so Rahm. Hochschwanger im Bus mit mehreren kleinen Kindern sei oft gar nicht möglich oder gestalte sich zu einer Tagesreise.

Immer wieder kommen schwangere Frauen in die Einrichtung. Aktuell sind zwei Schwangere in der Gemeinschaftsunterkunft untergebracht. Die Kinder kommen aus allen Altersgruppen vom Neugeborenen bis zum Schulkind. "Wir haben für die Babys neue Anschaffung gemacht. Hygieneartikel und einen Hochstuhl", berichtet Rahm.

Staatliche Förderung bekomme die Gemeinde über den Bezirk Unterfranken aus Mitteln zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. "Ganz im Sinne der Kinderrechtskonventionen schützen wir Kinder und unterstützen wir sie in ihrem Kind sein", betont Rahm. Spaß haben, spielen und zugleich die Deutsche Sprache lernen, das ermögliche das von Manuela Sell angebotene Programm.

Spielerisch Deutsch lernen

"Durch die Betreuung werden auch die Eltern entlastet und sie bekommen Impulse von außen." Doch auch gemeinsames Lernen stehe auf der Tagesordnung. In der Mutter-Kind-Gruppe "Deutsche Sprache gemeinsam im Spiel erlernen" wird zusammen gespielt und so ganz nebenbei lernen Mütter und Kinder die Grundbegriffe der Deutschen Sprache kennen. "Integration gelingt nur, wenn auch die Sprache vermittelt werde. Die Frauen wollen lernen", bestätigt Manuela Sell.

Das gemeinsame Programm habe sich zum Vorzeigeprojekt für den Bezirk Unterfranken entwickelt, berichtet Rahm voller Freude. Denn das Zusammenleben in der Gemeinschaftsunterkunft sei nicht immer einfach. Häufige Wechsel, abhängig vom Verlauf der Asylverfahren, bringe immer wieder andere Menschen mit anderen Schicksalen. Da stünden dann nicht nur sprachliche Barrieren, sondern auch kulturelle Unterschiede im Raum.

Die Bewohner kämen unter anderem aus Afghanistan, Somalia, Nigeria und der Elfenbeinküste. "Manchmal ist es schon schwierig mit der Hausgemeinschaft", räumt Rahm ein. "Gemeinsame Angebote und Aktivitäten wie auch Beratungen vor Ort sind unbedingt notwendig." Nicht immer sei dies zur Zufriedenheit der Gemeinde organisiert worden. Rahm gab nicht auf, und hat sie inzwischen Lob für den Bezirk "Sie tun jetzt wirklich alles, was möglich ist."

Hoffnung auf weitere Fördermittel

Sonja Rahm möchte weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, um den Kindern zumindest ein Mindestmaß an Spiel- und Freizeitaktivitäten zu ermöglichen. Stolz ist sie auf die hervorragende Zusammenarbeit mit der Schule in Schönau. "Das funktioniert sehr gut."

Durch die gute Arbeit in Burgwallbach hofft die Bürgermeisterin, dass die staatlichen Fördermittel für Kommunikations- und Bildungsangebote sowie Betreuung noch lange nach Burgwallbach fließen werden. "Wir dürfen die Menschen, die hier in Burgwallbach mitten unter uns leben, nicht vergessen", so Rahm.

 
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