"Das ist die wichtigste Messe für uns in der Region", sagt Julian Bernhardt, der Ausbildungsleiter der Bad Königshöfer Firma Schindler Handhabetechnik. Denn über die ideal im Februar platzierte Jobmeile sei es in der Vergangenheit gelungen, eine ganze Reihe von Auszubildenden für den Betrieb zu gewinnen. Zum achten Mal hätte heuer die Grabfeldallianz die kleine Messe in der Frankentherme ausgerichtet, wenn ihr nicht - wie schon im vergangenen Jahr - die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Um die Betriebe aber auch in solch schwierigen Zeiten zu unterstützen und um nicht den Anschluss zu verlieren, gibt es die Jobmeile heuer wenigstens wieder in virtueller Form.
Hinweisflyer auf die virtuelle Broschüre werden an Schulen verteilt
Immerhin 60 Betriebe - zehn mehr als voriges Jahr - beteiligen sich an der Broschüre auf der Homepage der Grabfeldallianz im Internet. Handwerksbetriebe genauso wie mittelständische Unternehmen stellen sich dort vor und informieren über die Ausbildungsmöglichkeiten. Flyer, die demnächst gezielt an Schulen verteilt werden, sollen die Schüler und Schülerinnen auf das Angebot aufmerksam machen.
Allianz-Mangerin Silvia Schmitt und Allianzsprecher Jürgen Heusinger ist bewusst, dass die virtuelle Form der Messe kein echter Ersatz für die Begegnungen von Mensch zu Mensch sein kann. Diese Erfahrung hat auch Julian Bernhardt von Schindler in den beiden vergangenen Jahren gemacht. "Uns fehlt der persönliche Kontakt", bedauert er. Gerade einmal zwei der sechs Ausbildungsplätze ab September seien vergeben. Auch andere Betriebe im Grabfeld sind auf der Nachwuchssuche.
Viele Jugendliche werden über die Jobmeile auf Betriebe aufmerksam
Auch bei IFSYS in Großbardorf weiß man, was man der Jobmeile hat. Die sehr gute Öffentlichkeitsarbeit der Allianz biete gute Chancen, auf sich aufmerksam machen zu können, sagt Katrin Seiler von der Marketingabteilung, die auf ein Image-Video der Firma in der virtuellen Broschüre hinweist. Junge Leute, die auf der Suche nach einer Ausbildung seinen, bräuchten ja Orientierung. Ein Lob, das Ausbildungsleiter Roland Umhöfer nur bestätigen kann. Immer wieder werde in Bewerbungen deutlich, dass Jugendliche über die Jobmeile auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind.
"Viele kennen uns gar nicht", weiß Melanie Werner, die Ausbildungsleiterin der Spedition Schnaus. Dabei zählt der in Trappstadt ansässige Betrieb mit 180 Beschäftigten und davon acht Azubis sicher zu den Großen der Branche in der Region. Auch hier kommt dem Aufmerksamkeitsfaktor große Bedeutung zu. "Die Jobmeile bedeutet einen großen Mehrwert für die Firmen und den gesamten Landkreis."
Nachdem die Inzidenzzahlen der Corona-Pandemie gegenwärtig deutlich abflauen, hält es Silvia Schmitt für gut möglich, dass heuer doch noch eine Veranstaltung mit Publikumsverkehr im späten Frühjahr oder Frühsommer auf dem Festplatz Brügel ausgerichtet werden könnte. Alle Beteiligten würden dann die Gestaltung ihres Standes selbst übernehmen. Allerdings müsse man noch abwarten, in welchem Umfang und wann die angekündigten Lockerungen umgesetzt werden würden. Eine einfach gehaltene Mini-Messe im Freien könnte man auch relativ kurzfristig auf die Beine stellen.