
An Ostern heißt es, fliegen die Glocken nach Rom. Erst zur Auferstehungsfeier in der Osternacht kehren sie wieder zurück, um die frohe Botschaft der Auferstehung Jesu von den Toten zu verkünden. Ihr feierlicher Klang gehört für viele Menschen zum Osterfest einfach dazu. Doch aktuell steht es in Heufurt um die Kirchenglocken nicht besonders gut.
Glocken wurden untersucht
Wer in den vergangenen Wochen durch das Dorf spaziert ist, hat es vielleicht schon bemerkt: Das Glockenläuten der St.-Jakobus-Kirche klingt anders oder bleibt manchmal ganz aus. Die Kirchenglocken, die seit Jahrzehnten die Zeit angeben und Gottesdienste begleiten, sind in die Jahre gekommen. Eine Untersuchung durch den Glockensachverständigen der Diözese hat ergeben, dass sowohl die Glocken als auch die Joche durch Materialermüdung am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind.

In der Nachkriegszeit wurde aus der Not heraus minderwertiges Material verwendet, das nun schneller als erwartet seine Grenzen zeigt. Bereits vor mehreren Jahren wurde ein fünfstelliger Betrag investiert, um die bestehenden Glocken zu erhalten. Doch mittlerweile ergibt es keinen Sinn mehr, weitere Mittel darauf zu verwenden, denn auch der Klang ist nicht mehr das, was er einmal war.
Entscheidung für Ersatz-Glocken ist gefallen
Zwei der vier Glocken wurden bereits aus Sicherheitsgründen stillgelegt und die verbleibenden zwei könnten ebenfalls jederzeit ausfallen, da sie von Rissen durchzogen sind. Angesichts dieser Umstände hat sich die Kirchengemeinde Heufurt dazu entschlossen, neue Glocken zu besorgen. Genauer gesagt, ein gebrauchtes, aber hochwertiges Glockenset aus Bronze von einer Kirche in Niedersachsen, die nicht mehr genutzt wird. Diese Glocken könnten Heufurt dann für die nächsten Jahrhunderte begleiten.

Der reine Materialwert der Bronzeglocken liegt bei etwa 35.000 Euro. Doch das ist längst nicht alles. Die Glocken müssen irgendwie in den Glockenturm, und da wird es knifflig. Das Entnehmen der alten und die Positionierung der neuen Glocken erfordern großes Geschick.
Mindestens 60.000 Euro müssen von der Kirchengemeinde aufgebracht werden. Denn die Fördermöglichkeiten sind begrenzt. "Wir stehen jetzt vor der Herausforderung, mit verschiedenen Aktionen das Geld zusammenzubekommen. Da sind gute Ideen gefragt", so Kirchenpfleger Manuel Kümmeth.
So ein großes Projekt sei nur gemeinsam stemmbar, weiß Manuel Kümmeth. Deshalb hat er auch einen Flyer entworfen, um die Dorfbevölkerung, Vereine und Institutionen um Hilfe zu bitten. "Jeder Euro zählt", sagt er, "damit das Glockengeläut weiterhin über Heufurt erklingen kann."
Hoffnungsschimmer durch Gutachten
Positiv stimmt ihn, dass erste Ergebnisse aus dem Schwingungsgutachten für den Kirchturm sowie das Gutachten des Glockensachverständigen für die "neuen" Glocken vielversprechend aussehen. Beide Gutachten deuten darauf hin, dass die neuen Glocken perfekt zum Heufurter Kirchturm passen und in ihren Klang hervorragend in das Dorfleben integriert werden können. Die finalen Ergebnisse der Gutachten werden um Ostern herum erwartet.
Bis dahin und darüber hinaus gilt: Jede Summe hilft, ob groß oder klein. Die Dorfgemeinschaft müsse jetzt zusammenhalten, um dieses ehrgeizige Projekt zu realisieren und die Kirche weiterhin als Klangpunkt und Herzstück von Heufurt zu erhalten. "Wir müssen uns eine ganze Menge einfallen lassen, um die Summe zu bewältigen. Schritt für Schritt werden wir es schaffen", ist Manuel Kümmeth überzeugt.
Wer helfen möchte, kann sich direkt an Manuel Kümmeth oder das Pfarrbüro in Fladungen-Nordheim wenden.