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Bad Neustadt
Getöteter Radfahrer: Verdächtige schauten bei Polizei-Ermittlungen am Tatort zu
Im Fall des getöteten 26-Jährigen in Bad Neustadt haben Ermittler möglicherweise die Tatwaffe gefunden. Die Mutter des Opfers trauerte öffentlich. Was die Polizei mitteilt.
Neben dem Radweg zwischen Bad Neustadt und Hohenroth im Landkreis Rhön-Grabfeld wurden dort, wo der 26-jährige Radfahrer zu Tode kam, Fotos, Kerzen und Steine zur Erinnerung aufgestellt. In den letzten Tagen sind noch weitere Gegenstände hinzugekommen.
Foto: Sigrid Brunner | Neben dem Radweg zwischen Bad Neustadt und Hohenroth im Landkreis Rhön-Grabfeld wurden dort, wo der 26-jährige Radfahrer zu Tode kam, Fotos, Kerzen und Steine zur Erinnerung aufgestellt.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:24 Uhr

Die Ermittlungen zum mutmaßlichen Mord an einem 26-Jährigen am vergangenen Montag auf einem Radweg in Bad Neustadt (Lkr. Rhön Grabfeld) gehen offenbar zügig voran. Polizeisprecher Andy Laacke hat inzwischen bestätigt: "Es wurden Gegenstände sichergestellt, die als Tatwaffe in Frage kommen könnten." Die Untersuchungen laufen, so Laacke, allerdings "müssen dazu noch Gutachten abgewartet werden".

Die drei am Montag und Dienstag festgenommenen Tatverdächtigen im Alter von 18, 20 und 21 Jahren sollen bereits ansatzweisen Aussagen gemacht haben, sagen Ermittler, ohne Details zu nennen. An diesem Freitag sollten weitere Vernehmungen stattfinden. Die Mordermittler sind zuversichtlich, auch die restlichen Details darüber erfahren, wie und warum der 26-Jährige getötet wurde.

Entscheidende Vernehmungen laufen

Spaziergänger hatten die Leiche des 26-Jährigen am frühen Montagmorgen neben einem Radweg am Rand von Bad Neustadt entdeckt. Die Obduktion in Würzburg ergab nach Angaben der Ermittler, dass der Mann durch einen oder mehrere spitze Gegenstände tödliche Verletzungen erlitten hatte. Eine rund 25-köpfige Ermittlungskommission nahm am Montag die Arbeit auf.

Wurde das Opfer gezielt in eine Falle gelockt? Seiner Freundin soll der 26-Jährige am Abend zuvor ge­sagt haben, er müsse noch einen Kumpel treffen. Ermittlungen im sozialen Umfeld des Getöte­ten führten die Kripo auf die Spur der drei Tatverdächtigen aus seinem Bekanntenkreis.  

Verdächtige tauchten an der Absperrung auf

Im Umfeld des mutmaßlich Ermordeten kursierten Behauptungen, der 26-Jährige habe früher mit den Tatverdächtigen zusammengewohnt. Das sei falsch, sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Anfrage eindeutig: "Nach aktuellem Kenntnisstand haben die beiden zuerst Festgenommenen und der Getötete nie in einer Wohngemeinschaft gelebt."

Allerdings bestätigt Laacke eine andere Information dieser Redaktion: Nach dem Fund der Leiche am Radweg waren die zwei Mordverdächtigen - wie zahlreiche andere Passanten - am Montag an der Absperrung am Tatort aufgetaucht, verfolgten interessiert die Ermittlungen und "fragten nach dem Grund der polizeilichen Maßnahmen", so der Sprecher.

Ihr Auftauchen am Tatort sei aber erst nach ihrer späteren Festnahme bekannt geworden, sagt Laacke. Für die Festnahme habe das keine Rolle gespielt: "Anderweitige Ermittlungen der Ermittlungskommission führten auf die Spur der späteren Beschuldigten."

Ermittlungen erstrecken sich auch auf Drogengeschäfte

Das Motiv für den mutmaßlichen Mord ist noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Sie würden "unter anderem auch im Hinblick auf einen Rauschgifthintergrund geführt", bestätigt der Polizeisprecher. "Ob ein Rauschgiftgeschäft allerdings tatsächlich die Motivlage begründet, kann zum derzeitigen Stand der Ermittlungen weder ausgeschlossen, noch bestätigt werden."

Indessen machen Angehörige und Freunde auch öffentlich keinen Hehl aus ihrer Fassungslosigkeit.  In sozialen Netzwerken formulierten sie - teils drastisch und zornig - ihre Anteilnahme. "Ruhe in Frieden, Bruder", hieß es auf Facebook. 

Mutter des Ermordeten: "Komm gut über die Regenbogenbrücke"

In einem Post trauerte auch die Mutter des Getöteten am Dienstag öffentlich um ihr Kind: "Komm gut über die Regen­bogenbrücke. Was dir ange­tan wurde und die Schmer­zen, die du erleben musstest, tun mir unendlich leid. Du warst ja erst 26 Jahre alt und hattest dein Leben noch vor dir. Wir werden dich vermis­sen und im Herzen tragen. Deine Mama."

 
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  • H. S.
    Den Täter zieht es immer wieder an den Tatort zurück!
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  • G. Z.
    es ist immer wieder erstaunlich, wenn alte Weisheiten sich bewahrheiten: "Der Täter kommt immer zum Schauplatz seiner Tat zurück" etwa ist so ein Satz. Dagegen ist immer noch nicht bewiesen ist, ob der "Mörder immer der Gärtner ist". Von den Berufen der Täter stand noch nix in der Zeitung. Aber wäre schon erstaunlich, wenn das der Beruf des Täters wäre.
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  • S. T.
    Der Artikel hat Bild-„Zeitungs“-Niwoh…😖
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