
Fast 30 Jahre lang galt er als Gesicht des Klosters Kreuzberg. Nach Außen hin eher ein stiller Mensch, bestimmte er doch über Jahrzehnte das Geschehen und die Geschicke des Klosters auf dem Heiligen Berg der Franken. Am 20. März ist Franziskanerpater Alexander Weissenberger nun im Alter von 86 Jahren gestorben.
Unzählige Pilgerprozessionen empfing der Franziskaner von 1973 bis 2001 auf dem heiligen Berg der Franken. In dieser Zeit war Pater Alexander nicht nur Wallfahrtsseelsorger, sondern auch Ökonom im Kloster. Viele Jahre stand er auch als Guardian an der Spitze des Klosters.
Mit sieben Geschwistern in Fuchsstadt aufgewachsen
Weißenberger erblickte am 11. Februar 1939 in Würzburg das Licht der Welt. Er wuchs als Jüngster mit sieben weiteren Geschwistern in Fuchsstadt bei Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) auf einem Bauernhof auf. Von 1951 bis 1960 besuchte er ein Bamberger Gymnasium, das er mit dem Abitur abschloss. Schon im September 1960 schloss er sich dem Franziskanerorden in Dietfurt an.
Von 1961 bis 1967 studierte er an der Ordenshochschule der Franziskaner in München und legte im September 1964 die Feierliche Profess ab. Am 17. Juli 1966 wurde er von Missionsbischof Edgar Häring in München zum Priester geweiht.

Von 1967 bis 1973 wirkte er als Kaplan und Religionslehrer in Dettelbach. Anschließend versetzte ihn der Orden auf den Kreuzberg, wo er als Wallfahrtsseelsorger und Betriebsleiter von Gastronomie und Brauerei fungierte. Viele Jahre war er auch Guardian.
Bei der Verabschiedung vom Kreuzberg im Juli 2001 überreichte ihm Generalvikar Karl Hillenbrand im Namen von Bischof Paul-Werner Scheele die Liborius-Wagner-Plakette der Diözese Würzburg. Weissenberger sei ein "Stück Geschichte des Kreuzbergs", sagte Hillenbrand damals. "Dass vom Kreuzberg so viel Segen für die Diözese ausgeht, ist auch dem persönlichen Glaubenszeugnis Pater Alexanders zu verdanken."
Vom Kreuzberg nach Gößweinstein, Dettelbach und Vierzehnheiligen
Vom Kreuzberg wechselte Pater Alexander ins Franziskanerkloster nach Gößweinstein, wo er bis Ende August 2006 an der Wallfahrtsbasilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit als Seelsorger wirkte.
Im September 2006 kam er zurück ins Bistum Würzburg und wurde Wallfahrtsseelsorger in Dettelbach. Kurzzeitig war er 2010 auch Wallfahrtsseelsorger auf dem Engelberg im Landkreis Miltenberg, ehe er Ende 2010 wieder als Wallfahrtsseelsorger nach Dettelbach zurückkehrte.
2014 war Weissenberger vorübergehend auch Pfarradministrator der Pfarreiengemeinschaft "Maria im Sand, Dettelbach". Von 2016 bis 2024 wirkte er in Vierzehnheiligen. Zuletzt lebte Weissenberger in der Seniorenkommunität im Theresienheim in Fulda. Requiem und Beisetzung fanden am Mittwoch, 26. März, in Fulda statt.
Mit Material von POW