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DETTELBACH
Drei Mal Goldenes Jubiläum
Pater Raymund Eglmaier (von links), Bruder Martin Domogalla und Pater Alexander Weißenberger feierten am Sonntag in Dettelbach ihr Goldenes Priesterjubiläum. Die Festpredigt hielt Pater Heribert Arens, Guardian von Vierzehnheiligen.
Foto: OTTMAR DEPPISCH | Pater Raymund Eglmaier (von links), Bruder Martin Domogalla und Pater Alexander Weißenberger feierten am Sonntag in Dettelbach ihr Goldenes Priesterjubiläum.
Ottmar Deppisch
 |  aktualisiert: 22.07.2016 03:38 Uhr

In Dettelbach gab es am Wochenende viel zu feiern. Zum einen stand das Stadtjubiläum an, zum anderen feierten drei Franziskaner ihr Goldenes Priesterjubiläum. Die Patres Alexander, Martin und Raymund empfingen vor 50 Jahren vom Missionsbischof Edgar Hering in München St. Gabriel die Priesterweihe.

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Sowohl Pater Alexander Weißenberger als auch Pater Martin Domogalla – er nennt sich selbst lieber Bruder Martin – sind den Dettelbachern durch ihr Wirken vor Ort bekannt. Pater Raymund Eglmaier aus dem Bayerischen Wald schloss sich der Feier in Dettelbach an.

Bezug zur Aussendungsbotschaft

Festprediger und Hauptzelebrant Pater Heribert Arens, Guardian des Klosters Vierzehnheiligen, erinnerte an die Aussendung der Apostel durch Jesus. Diese hätten einen dreifachen Auftrag erhalten: „Geht, verkündet, heilt!“ Gleiches könne man auf die drei Jubilare übertragen. Ihr erster Auftrag lautet, so Arens, zu den Menschen zu gehen, damit diese die wahre Gestalt Gottes, nämlich den liebenden und barmherzigen Gott, erkennen. Dabei sollten sie nichts mitnehmen, weder Posten noch Bankkonten noch schöne Kleider, sondern nur sich selbst.

Entsprechend dem zweiten Auftrag sollen sie verkünden, dass es überhaupt einen Gott gibt. Denn, erläuterte Arens, „wo man Gott aus der Welt verbanne, da sprießen die kleinen Götter aus dem Boden und wehe, wenn man diesen in die Hände fällt.“ Die wichtigste Verkündigung geschehe jedoch nicht Worte, sondern durch das Leben der Priester.

Gemäß dem dritten Auftrag Jesu sollen die Menschen durch das Wirken der Priester heil werden. Dies gelte nicht nur für den Körper, sondern vor allem für die Seele. Jesus zeige, dass man auf Trümmern immer wieder neu anfangen könne. Die Kirche, sagte Arens, dürfe niemand ausschließen und spielte damit unter anderem auf das Kommunionverbot für geschiedene Wiederverheiratete an. „Gott hat mit Typen wie Euch, die auch ihre Fehler und Macken haben, Geschichte geschrieben“, sagte Arens.

Orden schließt in Dettelbach

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Armin Mosandl skizzierte den priesterlichen Werdegang der drei Jubilare und sprach im Namen der Pfarreiengemeinschaft Glückwünsche aus. Für alle drei hatte er dazu passende Geschenke mitgebracht. Allerdings sei dieser Freudentag auch überschattet vom bevorstehenden Abzug der Ordensleute aus Dettelbach Ende Januar 2017.

Im Anschluss an den Festgottesdienst gab es für die Gäste Gelegenheit zum persönlichen Gespräch und zum Mittagessen im Innenhof des Klosters. Später konnten sich die Besucher bei Führungen durch Kloster, Wallfahrts- und Stadtkirche über Gebäude, Kunst und deren Geschichte informieren. Mit einem Konzert im Innenhof, dargeboten von den Dettelbacher Musikanten und dem Gesangverein Albertshofen, klang das Jubelfest aus.

Die Jubilare

• Pater Alexander Weißenberger erblickte am 11. Februar 1939 in Würzburg das Licht der Welt. Er wuchs als Jüngster mit sieben weiteren Geschwistern in Fuchsstadt bei Hammelburg auf dem elterlichen Bauernhof auf. Von 1951 bis 1960 besuchte er ein Bamberger Gymnasium, das er mit dem Abitur abschloss. Schon im September 1960 schloss er sich dem Franziskanerorden in Dietfurt an.

Von 1961 bis 1967 studierte er an der Ordenshochschule der Franziskaner in München. Am 17. Juli 1966 wurde er zum Priester geweiht. Von 1967 bis 1973 wirkte er als Kaplan in Dettelbach. Anschließend versetzte der Orden ihn auf den Kreuzberg, wo er als Wallfahrtsseelsorger und Betriebsleiter von Gastronomie und Brauerei fungierte. 2001 wechselte Pater Alexander als Wallfahrtsseelsorger nach Gößweinstein, wo er auch in der Pfarrei mitarbeitete. 2006 kehrte er nach Dettelbach zurück. Hier übernimmt er Aufgaben als Wallfahrtsseelsorger und Mitarbeiter in der Pfarreiengemeinschaft Maria im Sand.

• Bruder Martin Domogalla wurde am 22. Oktober 1940 im schlesischen Liebau geboren. Seine Eltern betrieben eine Landwirtschaft und eine Mühle. Aufgewachsen ist er zusammen mit fünf Geschwistern. Er besuchte das Internat der Franziskaner bei Hildesheim. Nach dem Abitur nahm er das Theologiestudium in München auf. 1960 trat Bruder Martin dem Franziskanerorden in Dietfurt bei. An das Noviziat von 1961 bis 1967 in München schlossen sich zwei Jahre als Kaplan in Hannover an. Anschließend fungierte er für drei Jahre als Heimleiter und Studentenseelsorger in Ottbergen bei Hildesheim und in Berlin.

Die erste Pfarrstelle besetzte er für neun Jahre in Berlin, dann weitere neun Jahre in Hannover. Am längsten, nämlich 18 Jahre, bekleidete er die Pfarrstelle in Halle. Schließlich folgten noch drei Jahre auf dem Kreuzberg, ehe er vor zwei Jahren das Amt des Dettelbacher Stadtpfarrers übernahm. Wo er nach Auflösung des Dettelbacher Klosters Ende Januar 2017 landen wird ist noch offen.

• Pater Raymund Eglmaier: Nach dem Pastoraljahr wirkte er drei Jahre in St. Ludwig, Nürnberg. Es schlossen sich 13 Jahre in Marienweiher an, denen neun Jahre in Gößweinstein folgten. Schließlich versetzten ihn die Ordensoberen für zehn Jahre nach Hammelburg. Seit mehr als 13 Jahren wirkt er nun in Neukirchen Hl. Blut im Bayerischen Wald.

 
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